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Sturm Alpennordseite 06./07.06.2017
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Sturm Alpennordseite 06./07.06.2017
Vielleicht sollte man unser Forum umbenennen, ausser der Blitzjägerei scheint hier nichts mehr diskussionswürdig. Oder vielleicht doch?
Verschiedene Wetterdienste haben schon mal dezente Farben ausgepackt für den Sturm am Dienstag. Das Setting scheint mir aber doch eines genaueren Blickes würdig. Um die Mittagszeit rauscht von West nach Ost die Kaltfront durch:
Diese scheint mir noch nicht das Problem zu sein. Die Höhenkaltluft folgt erst am Nachmittag, gleichzeitig simulieren etliche Modelle einen markanten Trockeneinschub:
Die Erfahrung zeigt, dass solche Rückseiten im Sommer eine viel stärkere Böigkeit hervorrufen, als die Modelle berechnen (siehe etwa 13.08.2014). Abhängig ist dies vor allem von der Sonneneinstrahlung und der Erwärmung der bodennahen Schicht, sodass der Höhenwind nicht nur (!) in Begleitung von Schauern und Gewittern voll runtergemischt werden kann.
GFS modelliert in 850 hPa 40-45 kn, in 700 hPa sogar bis zu 55 kn: http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... e_frei.gif
Es würde mich nicht erstaunen, würde der Wind aus dieser Höhe zeitweise bis ins Mittelland durchgreifen. Kanalisierungseffekte am Jurasüdfuss und exponierte Lagen sind wie immer prädestiniert. Ich bin gespannt, ob die 100 km/h an der einen oder anderen Station erreicht werden. Was solche Böen aus heiterem Himmel an den voll belaubten Bäumen und in Gärten unvorbereiteter Leute und an schlecht gesichterten Baustellen anrichtet, kann sich jeder selber ausmalen. Daher bei meteoradar keine dezente, sondern die knallige Farbe im Unwetterbericht.
Verschiedene Wetterdienste haben schon mal dezente Farben ausgepackt für den Sturm am Dienstag. Das Setting scheint mir aber doch eines genaueren Blickes würdig. Um die Mittagszeit rauscht von West nach Ost die Kaltfront durch:
Diese scheint mir noch nicht das Problem zu sein. Die Höhenkaltluft folgt erst am Nachmittag, gleichzeitig simulieren etliche Modelle einen markanten Trockeneinschub:
Die Erfahrung zeigt, dass solche Rückseiten im Sommer eine viel stärkere Böigkeit hervorrufen, als die Modelle berechnen (siehe etwa 13.08.2014). Abhängig ist dies vor allem von der Sonneneinstrahlung und der Erwärmung der bodennahen Schicht, sodass der Höhenwind nicht nur (!) in Begleitung von Schauern und Gewittern voll runtergemischt werden kann.
GFS modelliert in 850 hPa 40-45 kn, in 700 hPa sogar bis zu 55 kn: http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... e_frei.gif
Es würde mich nicht erstaunen, würde der Wind aus dieser Höhe zeitweise bis ins Mittelland durchgreifen. Kanalisierungseffekte am Jurasüdfuss und exponierte Lagen sind wie immer prädestiniert. Ich bin gespannt, ob die 100 km/h an der einen oder anderen Station erreicht werden. Was solche Böen aus heiterem Himmel an den voll belaubten Bäumen und in Gärten unvorbereiteter Leute und an schlecht gesichterten Baustellen anrichtet, kann sich jeder selber ausmalen. Daher bei meteoradar keine dezente, sondern die knallige Farbe im Unwetterbericht.
Zuletzt geändert von Willi am Do 8. Jun 2017, 06:33, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Titel angepasst
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Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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- Bernhard Oker
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Re: Sturm Alpennordseite 06.06.2017
Kaltfront mit scharfer Vorderkante erreicht nun den Jura. Ein paar Blitze sind auch dabei.
Quelle: Meteoradar 3D-Radar aktuell (kostenpflichtig)
Besteht bei den Rückseitenschauern ein Tornado Potential, oder ist der Wind zu "Straight Line" (geradlinig) dafür? Anstieg des LCL hinter der Kaltfront ist wohl auch eher hindernd.
Reicht das in Zürich für einen "Rumpler"?
Gruss
Bernhard
Quelle: Meteoradar 3D-Radar aktuell (kostenpflichtig)
Besteht bei den Rückseitenschauern ein Tornado Potential, oder ist der Wind zu "Straight Line" (geradlinig) dafür? Anstieg des LCL hinter der Kaltfront ist wohl auch eher hindernd.
Reicht das in Zürich für einen "Rumpler"?
Gruss
Bernhard
Zuletzt geändert von Bernhard Oker am Di 6. Jun 2017, 10:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Sturm Alpennordseite 06.06.2017
Hallo
War aber ganz schön flau bei uns...bisher...sowohl was den NS als auch den Wind anbelangt. Kachelmannwetter hatte für meine Region 45-60km/h drin, was auch grad so erreicht wurde. Tänikon hat nur Böen bis 40km/h drin. Wir liegen etwas exponierter, darum sind 50km/h wohl gut "geschätzt". Mal schauen, ob noch etwas kommt, aber viel NS ist von W nicht mehr unterwegs.
War aber ganz schön flau bei uns...bisher...sowohl was den NS als auch den Wind anbelangt. Kachelmannwetter hatte für meine Region 45-60km/h drin, was auch grad so erreicht wurde. Tänikon hat nur Böen bis 40km/h drin. Wir liegen etwas exponierter, darum sind 50km/h wohl gut "geschätzt". Mal schauen, ob noch etwas kommt, aber viel NS ist von W nicht mehr unterwegs.
Zuletzt geändert von Uwe/Eschlikon am Di 6. Jun 2017, 16:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Sturm Alpennordseite 06.06.2017
Luzern mit 100er Bö
Gruss Willi
Quelle: zoomradar Pro 2015 (kostenpflichtig)
Gruss Willi
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Zuletzt geändert von Willi am Di 6. Jun 2017, 16:31, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss Willi
Immer da wenn's wettert
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Re: Sturm Alpennordseite 06.06.2017
Im Moment schwenkt die Trogachse gerade über die Ostschweiz. Erwarte im Laufe des Abend die höchsten Windspitzen, auch wegen der aufkommenden Schauertätigkeit.
Gruess, Matt
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- Federwolke
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Re: Sturm Alpennordseite 06.06.2017
Die Bewölkung hielt sich länger als erwartet, aber jetzt an der Sonne greift der Wind hier in Bern richtig schön durch. Auch ohne Schauer in der Nähe flotte 60er Böen, da kann durchaus noch mehr draus werden. Schiebt sich eine Wolke vor die Sonne, wird es sofort ruhiger. Das Timing Sonne-Schauer-Böen muss genau stimmen, daher treten die stärksten Böen nur sehr lokal auf. Das hatten wir bei ähnlichen Lagen früher auch schon mit der Lotterie, dass eine Wetterstation getroffen wird. Wenn ja, dann haben wir viele Stationen mit "normalen" Sturmböen und einen, vielleicht zwei extreme Ausreisser nach oben.
Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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Re: Sturm Alpennordseite 06.06.2017
In Littau während der Arbeit ziemlich starke Boen heute. Auf der Fahrt nach Hause in Horw viel Lauf uns Aeste am Boden.
Gemäss Luzerner Zeitung ist in der Stadt Luzern ein Baum umgestürzt und beim Paraplegikerzentrum ist ein Baugerüst eingestürzt. Evtl. auch durch den Wind.
http://www.luzernerzeitung.ch/nachricht ... 92,1042081
Gemäss Luzerner Zeitung ist in der Stadt Luzern ein Baum umgestürzt und beim Paraplegikerzentrum ist ein Baugerüst eingestürzt. Evtl. auch durch den Wind.
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Markus Burch
- Silas
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Re: Sturm Alpennordseite 06.06.2017
Hallo zämä
Obschon die groben Böen ausblieben, war das endlich wieder einmal eine lehrbuchmässige Kaltfront: Nicht einmal die quer zu ihrem Verlauf orientierte Stockhornkette vermochte sie nennenswert zu entschleunigen.
Für den Zeitrafferclip, der über nicht einmal 2 Stunden dauert, war sie jedoch beinahe zu schnell unterwegs:
Liebe Grüsse Silas
Obschon die groben Böen ausblieben, war das endlich wieder einmal eine lehrbuchmässige Kaltfront: Nicht einmal die quer zu ihrem Verlauf orientierte Stockhornkette vermochte sie nennenswert zu entschleunigen.
Für den Zeitrafferclip, der über nicht einmal 2 Stunden dauert, war sie jedoch beinahe zu schnell unterwegs:
Liebe Grüsse Silas
Zuletzt geändert von Silas am Di 6. Jun 2017, 21:26, insgesamt 1-mal geändert.
Wetterstation Oberthal 850 m.ü.M.: http://silas.emmewetter.ch
- Federwolke
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Re: Sturm Alpennordseite 06.06.2017
Die Schauer am Abend haben vor allem in der Westschweiz noch mal lokale Böenspitzen gebracht. Verallgemeinernd kann man sagen: je weiter östlich, umso schwächer war der Sturm. Nicht weiter erstaunlich, kam im Osten das Sonnenfenster doch bereits zu einem Zeitpunkt, als die Sonne relativ tief stand.
Die Sturmböen-Bilanz in den Niederungen (gerundete max. Böenspitze des Tages bis 23:00 MESZ, Quelle SMN MeteoSchweiz):
102 Luzern
86 Neuchâtel
82 Gersau
82 Cressier
82 Fribourg/Posieux
82 Brienz
79 Bouveret
79 Boltigen
79 Visp
77 Zürich-Fluntern
77 Egolzwil
76 Einsiedeln
Das sind ausnahmslos exponierte oder in engen Tälern (Kanalisierungseffekt) liegende Stationen. Von den meisten Stationen wurden 55-70 km/h gemessen. Leider meldet seit vier Tagen Courtelary nicht, die bei solchen Lagen gerne mit Spitzenwerten auffällt.
Interessant auch die 84 km/h in Binn VS, mir bisher nicht wirklich als sturmanfällige Station aufgefallen.
Bergstationen:
122 Säntis
119 Pilatus
107 Bantiger
102 La Dole
100 Piz Martegnas
99 Moléson
96 Titlis
94 Chasseral
93 Hörnli
93 Mühleberg-Stockeren
92 Crap Masegn
91 Üetliberg
Die Sturmböen-Bilanz in den Niederungen (gerundete max. Böenspitze des Tages bis 23:00 MESZ, Quelle SMN MeteoSchweiz):
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82 Brienz
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Das sind ausnahmslos exponierte oder in engen Tälern (Kanalisierungseffekt) liegende Stationen. Von den meisten Stationen wurden 55-70 km/h gemessen. Leider meldet seit vier Tagen Courtelary nicht, die bei solchen Lagen gerne mit Spitzenwerten auffällt.
Interessant auch die 84 km/h in Binn VS, mir bisher nicht wirklich als sturmanfällige Station aufgefallen.
Bergstationen:
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Re: Sturm Alpennordseite 06.06.2017
Heute ist zwar der 7. Juni, thematisch gehört das aber noch zu diesem Ereignis.
Ich war heute geschäftlich am Bodensee unterwegs. Dort wehte noch ein ruppiger Westwind und ich sah, dass der See noch recht aufgewühlt war. Für die Heimfahrt beschloss ich somit, nicht den konventionellen Weg zu nehmen, sondern mit der Fähre von Romanshorn nach Friedrichshafen überzusetzen und dann dem See entlang via Schaffhausen, Klettgau und Koblenz zurück in den Aargau zu fahren. Die Überfahrt an dieser breiten Stelle des Bodensees erwies sich als sehr lohnenswert.
Im Hafen von Romanshorn war es noch ruhig:
Kurz nach der Ausfahrt aus dem Hafenbecken stehen einige Passagiere noch am Bug, der Kahn beginnt bereits leicht zu schwanken:
Auf "offener See" dann Rambazamba. Konstant starker Wind und einzelne höhere Wellen, schätzungsweise um 1.50m. Die Gäste am Bug sind nach der ersten Dusche abgehauen. Das Schiff hat nun spürbar geschwankt. Die Brecher am Bug gaben jeweils einen Stoss durch das ganze Schiff.
Im Fahrpreis war die Autowäsche gleich inbegriffen (ohne Unterboden):
Vor Friedrichshafen war der See wieder etwas ruhiger. Die MS "Konstanz" mit dem selben Ziel.
Selbst mein Auto wurde patschnass, obwohl es im gedeckten Teil der Fähre stand...
Der Kapitän hat m.E. gute Arbeit geleistet. Die Aus- bzw. Fahrtrichtung des Kahns war für lange Zeit eher Immenstaad statt Friedrichshafen. Dies wegen der Wind- und Wasserströmung respektive wegen der Abdriftgefahr. Erst gegen Schluss wurde das Ruder rumgerissen und das Schiff steuerte präzise in den Hafen. Chapeau!
Gruess, Dävu
Ich war heute geschäftlich am Bodensee unterwegs. Dort wehte noch ein ruppiger Westwind und ich sah, dass der See noch recht aufgewühlt war. Für die Heimfahrt beschloss ich somit, nicht den konventionellen Weg zu nehmen, sondern mit der Fähre von Romanshorn nach Friedrichshafen überzusetzen und dann dem See entlang via Schaffhausen, Klettgau und Koblenz zurück in den Aargau zu fahren. Die Überfahrt an dieser breiten Stelle des Bodensees erwies sich als sehr lohnenswert.
Im Hafen von Romanshorn war es noch ruhig:
Kurz nach der Ausfahrt aus dem Hafenbecken stehen einige Passagiere noch am Bug, der Kahn beginnt bereits leicht zu schwanken:
Auf "offener See" dann Rambazamba. Konstant starker Wind und einzelne höhere Wellen, schätzungsweise um 1.50m. Die Gäste am Bug sind nach der ersten Dusche abgehauen. Das Schiff hat nun spürbar geschwankt. Die Brecher am Bug gaben jeweils einen Stoss durch das ganze Schiff.
Im Fahrpreis war die Autowäsche gleich inbegriffen (ohne Unterboden):
Vor Friedrichshafen war der See wieder etwas ruhiger. Die MS "Konstanz" mit dem selben Ziel.
Selbst mein Auto wurde patschnass, obwohl es im gedeckten Teil der Fähre stand...
Der Kapitän hat m.E. gute Arbeit geleistet. Die Aus- bzw. Fahrtrichtung des Kahns war für lange Zeit eher Immenstaad statt Friedrichshafen. Dies wegen der Wind- und Wasserströmung respektive wegen der Abdriftgefahr. Erst gegen Schluss wurde das Ruder rumgerissen und das Schiff steuerte präzise in den Hafen. Chapeau!
Gruess, Dävu
Zuletzt geändert von Dävu am Sa 10. Jun 2017, 12:10, insgesamt 1-mal geändert.
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