Hoi Dani
ich schliesse mich der Meinung von Fabienne an: diese Theta-E-Karte ist "Gugus" und verwirrt mehr, als sie 'was bringt. Die "guten, alten" Wetter3-de-Karten eignen sich gut für eine erste, grobe Vorhersage, vor allem in der Mittelfrist.
Nun, ich würde aber generell keine 00z-Terminkarten ansehen, da in der Nacht der vertikale T-Gradient flacher ausfallen kann, im Gegensatz zum Tag (12z / 18z), wo naturgemäss steilere T-Gradienten sichtbar sind und aufgrund der Isothermenscharung(en) der Frontverlauf besser eruiert werden kann. Da aber (wie in diesem Fall) die Front an ein Teiltief gebunden ist und die Okklusion ein wesentlicher Faktor in Bezug auf die Verlagerung darstellt, ist es von Vorteil zunächst (also vor dem Studium der Theta-E-Karten) die 500 hPa Bodendruckkarte zu konsultieren, um mal festzustellen, was dieses Teiltief überhaupt steuert. Anhand des Europaausschnitts sehen wir ein schwaches und kurzwelliges Höhentief, welches ziemlich persistent und in Bezug auf seine Achse beinahe geostationär bleibt (14.08.15, 00z).
Wie ein "Lasso" fängt der sich etwas vertiefende Trog das Bodentief ein. Genauer gesagt, orientiert sich das Teiltief an der 568er-Isohypse, wie das 5-Frankenstück beim Talerschwingen....
https://www.youtube.com/watch?v=nG7Ah1tmPkU
....; es jodelt einfach keiner.
Das Tiefdruckgebiet zieht so nach Norden, vom Höhentief am östlichen Trogrand gesteuert.
Auch aufgrund des Geopotentials kann man etwa den Fluss der Höhenkaltluft einschätzen, die u.a. die Front speist.
In den Theta-E Werten sieht man beim 00z-Termin weit weniger als beim 12z- oder 18z-Termin:
Da die Front zunächst bei der Entstehung stark okkludiert und deshalb die Front schleift, was zu eher ungünstigen Bedingungen führen kann, sind die Bedingungen für Gewitter vorerst nicht so gut. Doch die Front stösst nach Osten vor und überquert (anhand der Modelle) die Schweiz ab ca. 15z.
Gruss Cyrill