Wie Christophe Voisard von Meteo Schweiz gegenüber Tagesanzeiger.ch/Newsnet sagt, hatte sein Institut keinen Auftrag, besonderes Augenmerk auf die Wettersituation für das Turnfest zu richten. «Weder die Kantonspolizei, die für die Sicherheit des Festes verantwortlich ist, noch die Veranstalter haben sich bei uns im Vorfeld gemeldet.»
Dies überrascht, wurde doch schon die Eröffnungsfeier von einem Sturm stark gebeutelt (Tagesanzeiger.ch/Newsnet berichtete). Noch mehr überrascht, dass sich die Festleitung nach 20 Uhr erstmals telefonisch bei Meteo Schweiz meldete. «Sie haben uns gefragt, ob jetzt alles vorbei wäre, oder ob da noch was komme.»
Nebenbei erfährt MeteoSchweiz - in leicht altersweisem Stil - noch eine Rehabilitierung durch den abtretenden Chefpolemiker von Meteomedia -süss-
Jörg Kachelmann, abtretender Leiter von Meteomedia und kritischer Beobachter der Branche, kann in dem Service von Meteo Schweiz keinen Fehler erkennen. «Die Leute von Meteo Schweiz haben gute, richtige und wichtige Arbeit geleistet», sagt der prominente Wettermann, der per Ende Juni Meteomedia verlässt.
(Quelle: Tagesanzeiger)
Zuletzt geändert von Andreas -Winterthur- am Fr 21. Jun 2013, 18:57, insgesamt 1-mal geändert.
“Some people are weather wise, but most are otherwise” Benjamin Franklin
Und seinen wir mal ganz ehrlich: Das Sturmforum ist Journis und weiten Kreisen bekannt. Wer keine Warnung kaufen will kann immer noch eine Blick hier hinein werfen und sieht wenn die Leute von gefährlichem Gewitter schreiben.
Dazu gab es ja gestern auch noch Webcambilder von Genf mit einem veritablen White-Out. Spätestens da hätten die Alarmglocken läuten müssen.
Aber ist ist heute leider so, derjenige der dann den Anlass abbricht und räumen lässt ist der dumme wenn dann nix passiert weil das Gewitter z.B. nach Frankreich wegzieht. Dann würde wohl keiner kommen und sagen "Gut gemacht, besser waren wir vorsichtig". Eher würde es heissen "Er hat bloss Panik unter den Besuchern verbreitet und das Programm unseres Anlasses gestört".
Ich hatte diese Situation am Dienstag als mein Nachbar fragte ob er sein Auto in die etwa 1 Kilometer entfernte Garage versorgen solle, ob es Hagel geben könnte der sein Fahrzeug beschädigen würde. Ich musste dann einfach sagen "es kann Hagel geben, muss aber nicht. Vorsichtshalber solltest du das Auto versorgen". Nun der Hagel kam ja dann. Es würde ihm aber nicht in den Sinn kommen mir Vorwürfe zu machen (jetzt muss ich wieder 15 Minuten laufen um die Karre zu holen) wenn es nicht hagelt.
Dieses Denken müsste in der ganzen Bevölkerung präsent sein.
Oder auch Dienstag (siehe Post von Marc Herpers): Die Gewitterzelle macht sich schon bemerkbar, egal, die Leute baden weiter. Die schwarzen Wolken am Himmel sind wohl eher Deko als was anderes.
Hätte der Bademeister schon dann geräumt und es wäre nix passiert, am nächsten Tag wäre wohl in der Zeitung gestanden das der Bademeister falsch reagiert hat und den Leuten das Feierabendbad versaute.
Gruss Dani
Neu nicht mehr in der Nebelsuppe von Uster sondern in im sonnigen Glarnerland
Ganz klar: Das OK ist verantwortlich (und nicht MeteoSchweiz oder sonst jemand) und in der Tagesschau hat der OK-Veranwortliche ganz klar gesagt:
"Man könne bei eitel Sonnenschein nicht 15'000 Menschen evakuieren, das geht nicht." Punkt!!!
Das heisst, man hat lieber Dutzende von verletzten Menschen "bewusst" in Kauf genommen, so kam es glasklar herüber!
Fazit: Das OK ist unfähig und hat versagt, und zwar schwerwiegend, und muss (oder müsste, falls sich jemand traut zu Klagen) vor Gericht gebracht werden.
Uwe
Zuletzt geändert von Uwe/Eschlikon am Fr 21. Jun 2013, 19:52, insgesamt 1-mal geändert.
@Fabienne und Dani (Uster) ihr habt es genau auf den Punkt gebracht.
Wenn man aber eine halbe Stunde im voraus eine Durchsage z.B. mit folgenden Inhalt gemacht hätte: Liebe Turner/innen, liebe Gäste - Aus den Erfahrungen der letzten Woche bitten wir euch infolge eines in ca. 30min. aufkommenden Starkgewitters das Festgelände (Zelte) zu verlassen und begeben sich bitte zu den Markierten "Sammelpunkten"! Dort werden... und so weiter und so fort.
Ich bin mir sicher die Leute wären ganz ruhig und friedlich in Sicherheit gekommen. Einige unverbesserliche hätte es sicher gegeben, aber so würde jetzt das OK mit stolzer Brust sagen können: "Wir haben alles mögliche getan" und sie wären fein raus gewesen und kein einziger würde bei einem Nicht-Eintreten sauer gewesen sein. Es wäre einfach nur ein Zeichen der Vernunft gewesen. Dass es kommen müsste war ja für jeden selten so einfach zu sehen wie gestern. Das Zeigt einmal mehr wie man mit läppischen 3-4 Sätzen eine Katastrophe hätte verhindern können.
Die heutige Ausgabe von "Schweiz aktuell" ist sehr sehenswert.
Nach diesem Interview ist wohl die Suche nach den verantwortlichen hinfällig geworden.
Der Spruch: "Die Polizei - dein Freund und Helfer" muss seit heute wohl in: "Die Polizei - dein Freund, Helfer und Meteorologe" geändert werden. Da war pure Naivität am Werke!
Zuletzt geändert von Dominik (Glattbrugg) am Fr 21. Jun 2013, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.
Der Spruch: "Die Polizei - dein Freund und Helfer" muss seit heute wohl in "Die Polizei - dein Freund, Helfer und Meteorologe" geändert werden.
Hier wird die Schuld abgeschoben. Die Polizei ist schnell Schuld an etwas und man kann diese, mit Beamtenstatus, auch nicht so schnell einklagen. So einfach ist das. Das ist wie an einer Demo, wo diese eskaliert: Am Schluss ist die Polizei zwar irgendwie Schuld (nicht die Randalierer), aber man kann ihr doch nichts nachweisen. Sie hat einfach falsch reagiert. Schuldige gibt es dann keine und man räumt brav alles weg...so wie jetzt in Biel auch
Die Polizei ist für den Verkehr, für die Sicherheit und die rechtliche Ordnung veranwortlich, aber bestimmt nicht, ob und wann vor einem Sturm evakuiert werden muss.
B3rgl3r hat geschrieben:
Es liegt an den Medien und der Menschheit auch mal damit zu leben und halt so ein Fest frühzeitig zu räumen, denn schlussendlich ist ein Menschenleben mehr Wert als die Würde/der Stolz eines Veranstalters/OK.
Es braucht EIER und zwar dicke. Aber die erwarte ich von solchen Veranstaltern ! SIE sind an solchen OpenAir-Veranstaltungen für die Sicherheit der Leute zuständig und bekommen dafür auch fürstlich Einnahmen (Sponsoren, Standeinnahmen, Mitgliederbeiträge, Startgeld, etc...).
1) Ich weiss aber nicht was die Medien und der Menschheit mir der frühzeitige Räumung von "so" ein Fest zu tun haben.
2) Diese "solche Veranstaltern" arbeiten oft ehrenamtlich und opfern ihre Freizeit. Ich kenne persönlich einige davon.
3) Nachdem ich deinem Beitrag offline gelesen habe noch andere Kommentare gelesen. Als ich dann mich online ging um mein Kommentar zu verfassen, fand ich deinem nicht mehr. Ich habe 15' lang gesucht und dann realisiert dass Du unter meinen "ignorierte Mitglieder" warst. Es muss schon ein Grund gegeben haben.