Werbung

Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Alles zu (Un)wetter, übriges Europa und weltweit
Urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Urbi »

Zitat:

Die Atom-Mafia

Von Christoph Neidhart, Tokio .

Die Korruption hat die gesamte japanische Politik verseucht, vor allem die Energiepolitik. Hier kungeln Atomlobby, Politiker, Beamte und Wissenschaftler.


Japan sei «fast wie ein faschistisches Land», wenn es um die Kernkraft gehe, sagt Eisaku Sato, der frühere Gouverneur der Präfektur Fukushima. «Wer wie ich sagt, Atomkraft ist gefährlich, wird als Staatsfeind behandelt.» Bisher galt die Doktrin: «Kernkraft ist absolut nötig für Japan, also ist sie absolut sicher.» Und weil die Kernkraft so wichtig für die Nation gewesen sei, hätten viele Beamte gemeint, es sei legitim, Störfälle zu vertuschen. Sato bezeichnet das als Japans «nuklearen Absolutismus».


Politisch motivierter Prozess?

Der 71-jährige Sato regierte die Präfektur Fukushima von 1988 bis 2006. Zu Beginn kein Kritiker der Kernkraft, wurde er mit der Zeit sensibilisiert. Denn regelmässig meldeten sich bei ihm Whistleblower aus der Betreiberfirma Tepco mit Informationen, dass im AKW gepfuscht werde. 2002, nachdem publik geworden war, in welchem Ausmass Tepco die Sicherheitsnormen verletzte und Sicherheitsprotokolle fälschte, widerrief Sato seine Zustimmung zum Einsatz von MOX, dem gefährlichen Uran-Plutonium-Gemisch, in Fukushima I. Nach seinem Veto gegen MOX schickte die japanische Regierung hinter seinem Rücken Nuklear-Missionare in mehr als 23'000 Haushalte um Fukushima I, um die Nachbarn des Meilers zu überzeugen, MOX sei ungefährlich.

Diese 23'000 Haushalte sind jetzt evakuiert. 2006 wurde Sato wegen Korruption verhaftet und zu vier Jahren Gefängnis bedingt verurteilt. Er bezeichnet die Vorwürfe als Konstruktion und vermutet eine Intrige, da er sich auch in andern Fragen gegen die Zentralregierung in Tokio gestellt hatte. Die Vermutung, der Prozess sei politisch motiviert gewesen, ist nicht abwegig. Ein japanischer Politiker sagte einmal, wenn alle korrupten Abgeordneten aus dem Parlament ausgesperrt würden, wäre der Saal halb leer. Die Staatsanwaltschaft hat freie Hand, gegen wen sie ermittelt und wo sie beide Augen zudrückt.

Monumente der Korruption

Was auch immer sich Sato allenfalls zuschulden kommen liess, kategorisiert ein bekannter Politologe in Kyoto als «kleine Korruption». Dagegen stellt er die «grosse Korruption», in der Atomlobby, Politik, Beamtenschaft und Wissenschaft kungeln, wie der Professor sagt, der sich allerdings nicht namentlich zitiert sehen möchte. Die Kernkraftwerke in Japan, sagt der Professor aus Kyoto, seien die «Monumente dieser Korruption». Der Video-Journalist Tetsuo Jimbo spricht von einer Atom-Clique; seine Wortwahl kann auch mit «Atom-Mafia» übersetzt werden.

Der neue Gouverneur von Fukushima, Yuhei Sato – er ist nicht verwandt mit seinem Vorgänger –, hat die Verwendung von MOX in Fukushima I gebilligt. Deshalb ist bei der Havarie aus Block III nun das hochgiftige Plutonium ausgetreten. Yuhei Sato ist der Neffe von Kozo Watanabe, einem der grossen alten Männer der japanischen Politik.Watanabe, im Parlament seit 1969, sagte einst, die Kernkraft erlaube den Leuten ein längeres Leben, weil sie das Energieproblem löse. Heute politisiert Watanabe in der Demokratischen Partei DPJ von Premier Naoto Kan, die der Atom-Mafia gegenüber eher kritisch ist. Er gehörte aber lange der Liberaldemokratischen Partei LDP an, die bis 2009 die Macht in Japan 54 Jahre lang monopolisierte. Für die LDP war er auch wiederholt Minister.

Die nukleare Keule

Man höre jetzt stets, Tokio habe den armen Präfekturen die Kernkraftwerke geradezu aufgedrängt, sagt der Professor in Kyoto. Das stimme nur zur Hälfte. Gewiss, die japanische Regierung habe seit Mitte der Fünfzigerjahre auf die Kernenergie gesetzt und die Alternativen vernachlässigt – oder unterdrückt, wie Japans Verfechter der geothermischen Kraftwerke glauben.

Heute weiss man: Die japanische Regierung hat ihr Atom-Programm – vor allem die Wiederaufbereitung und den schnellen Brüter, der nicht vor 2050 kommerziell ans Netz gehen wird – stets als virtuelle nukleare Keule verstanden. Japan besitzt zwar keine Atomwaffen, das hätte das Volk nach Hiroshima und Nagasaki nicht akzeptiert. Aber es verfügt über die Technologie, binnen weniger Wochen Kernwaffen herzustellen. Und im Aufsichtsrat von Tepco sitzen derzeit zwei ehemalige Beamte, die zuvor für die Kontrolle der Firma zuständig waren. Sie konnten damit rechnen, sich mit diesen Jobs ihren Lebensabend zu vergolden. Deshalb dürften sie Tepco Pfusch und Fälschungen durchgelassen oder sogar mitgeholfen haben, dass die Sicherheitsnormen nur so weit verschärft wurden, dass sie Tepco nicht teuer zu stehen kamen. Umgekehrt hat die LDP dem früheren Kernkraft-Verantwortlichen von Tepco, dem heute 76-jährigen Tokio Kano, im Hinblick auf seine Pensionierung 1998 ein Mandat im Oberhaus zugeschanzt.

Zwei Seiten der Korruption in Personalunion

Es gebe auch eine andere Seite, von der jetzt kaum die Rede sei, so der Kyotoer Professor weiter: Viele LDP-Abgeordnete aus den Randprovinzen hätten sich in der Hauptstadt Tokio darum gerissen, Kernkraftwerke in ihre armen Präfekturen zu holen. Damit verschafften sie der lokalen Bauindustrie Aufträge; diese garantierten ihnen bei den nächsten Wahlen jeweils jene Stimmen, welche die LDP brauchte, um an der Macht zu bleiben. Und auch in Tokio gewann ein Politiker, der ein AKW an Land gezogen hatte, an politischem Gewicht. Kozo Watanabe aus der armen Land- und Fischerei-Präfektur Fukushima war ein solcher Politiker.«Diese Leute haben damals im guten Glauben gehandelt», verteidigt der ehemalige Gouverneur Eisaku Sato seinen Kollegen Watanabe. «Als ich Primarschüler war, hielt man alles Nukleare für Fortschritt, es gab sogar eine Comic-Figur, den Atom-Boy.» (Heute heisst er Astro-Boy.) Und er setzt hinzu: «In Japan werden Entscheidungen von oben nach unten getroffen.»

Als LDP-Abgeordneter gehörte Watanabe zur Fraktion von Kakuei Tanaka, einem der mächtigsten Politiker Japans, der 1972 bis 1974 Premier war. Tanaka war ein Musterbeispiel für die Verknüpfung von Kernkraft und Macht, er verkörperte die zwei Seiten der institutionalisierten Korruption in Personalunion.Der 1918 geborene Bauernsohn stammte aus der Präfektur Niigata. Im Zweiten Weltkrieg diente er zwei Jahre lang in der Mandschurei, wo er erste politische Kontakte für die Nachkriegszeit knüpfte. Die Gruppe, die Japans Wiederaufbau dirigieren sollte, fand sich in der De-facto-Kolonie und entwickelte dort ihren Wirtschaftsdirigismus. Nach dem Krieg übernahm Tanaka das Baugeschäft seines Schwiegervaters – und war bald beides: Abgeordneter aus Niigata, der seiner armen Präfektur Bauaufträge holte, und lokaler Bauunternehmer.Unter Tanaka erhielt Niigata vor andern Regionen eine Autobahn und den Anschluss ans Hochgeschwindigkeitszugnetz.

Notstand

Vor der Haustür von Tanakas Elternhaus wurde das AKW Kashiwazaki gebaut, das grösste Kernkraftwerk der Welt. Tanaka machte sich auch der «kleinen Korruption» schuldig. Er wurde 1949 ein erstes Mal wegen Bestechung verurteilt. Seiner Karriere tat das keinen Abbruch. 1983 wurde ihm ein zweites Mal der Prozess gemacht, diesmal weil er sich von amerikanischen Flugzeugbauer Lockheed hatte bestechen lassen.Selbst manche LDP-Politiker verstehen heute, dass die systematische Korruption, die ihre Partei Japan überstülpte, mitverantwortlich für das AKW-Desaster ist: «Alle Sicherheitssysteme waren korrumpiert», sagt Taro Kono, der aussenpolitische Sprecher der LDP und einer der wenigen Kritiker der japanischen Atom-Politik in der Partei.

Dass das Desaster von Fukushima die politische Strukturen verändere, erwartet Kono nicht. Doch Japan brauche eine Regierung, der das Volk traue, sagt er. «Natürlich sollte die LDP eine grosse Koalition mit der DPJ bilden.» Das Land befinde sich in einem Notstand. «Aber die heutige LDP-Führung ist der Aufgabe nicht gewachsen. Und auch nicht Premier Kan. Dessen Regierung fällt auseinander, das Volk hat das Vertrauen in sie verloren.»

Aktualisiert um 08:10 Uhr

http://www.tagesanzeiger.ch/mobile/ausl ... index.html


____________________________________________

Teilzitat:

Laut einem Bericht der japanischen Zeitung "Yomiuri Shimbun" plant die Regierung, Tepco künftig unter staatliche Kontrolle zu stellen. Japan wolle mehrere Billionen Yen in öffentlichen Fonds zur Seite legen, aus denen die umstrittene Firma im Fall einer Pleite die Entschädigungszahlungen für die Opfer der Atomkatastrophe begleichen könne, heißt es.

Die Tepco-Aktie hat seit dem Erdbeben und dem Tsunami vom 11. März fast 80 Prozent an Wert verloren.
Es wird erwartet, dass Schadensersatzforderungen in Höhe von zehn Billionen Yen (rund 84 Milliarden Euro) auf den Konzern zukommen. Eine Verstaatlichung Tepcos, bei der Japan mehr als 50 Prozent des Unternehmens gehören würden, sei allerdings nicht geplant, berichtet "Yomiuri Shimbun".

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,758124,00.html

____________________________________________

Zitat:

Verseuchte Zone soll dauerhaft gesperrt werden

Die japanische Regierung will per Gesetz das Betreten der 20-Kilometer-Sperrzone um die Atomruine in Fukushima verbieten. Damit soll verhindert werden, dass die Menschen in ihre Häuser zurückkehren und sich so gesundheitlich gefährden.


2011-04-20 09:07:41

Die japanische Regierung plant, den Zutritt in eine 20-Kilometer-Zone rund um den havarierten Atomkomplex von Fukushima gesetzlich zu verbieten. Ein entsprechender Vorstoß werde mit den lokalen Behörden diskutiert, sagte Regierungssprecher Edano am Mittwoch. Die Zone könnte per Gesetz zu einem „Gefahrenbereich“ erklärt werden.

Damit solle verhindert werden, dass Bewohner aus der Zone in ihre Häuser zurückkehren und sich so einer gesundheitsschädlichen Strahlendosis aussetzen, erklärte Edano. Wann die Maßnahme greifen soll, ist noch unklar. Zwischen 70.000 und 80.000 Menschen haben vor der Katastrophe in der 20-Kilometer-Zone um das Atomkraftwerk in insgesamt zehn Städten und Dörfern gelebt.

Bild
Hier wohnt niemand mehr: Futaba Town in der Nähe von Fukushima
Bild: FAZ.net

http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B087466 ... ntent.html


____________________________________________



urbi
Zuletzt geändert von Urbi am Mi 20. Apr 2011, 09:38, insgesamt 1-mal geändert.

Denise
Beiträge: 23
Registriert: Fr 18. Mär 2011, 13:16
Danksagung erhalten: 11 Mal

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Denise »

Tag 39:
Die Tagesschau berichtet, dass es immer mehr Krankheitsfälle unter den Arbeitern am Kernkraftwerk gäbe, Bluthochdruck, Fieber und Erkältungen werden neben psychischen Problemen wie zum Beispiel Depressionen genannt.
Dafür habe sich allerdings die Versorgung der Arbeiter verbessert und es werden inzwischen bis zu 3 Mahlzeiten am Tag angeboten. (tagesschau) ((ähm, wir haben tag 39 nach der katastrophe und die bekommen erst jetzt drei mahlzeiten pro tag... ja du meine güte, verkraften die denn das überhaupt?!... *augenroll*... ))

Nachdem die japanische Regierung zunächst bekannt gewordene Pläne dementiert hatte, aus denen hervor ging, dass die evakuierten Gebieten für bis zu 20 Jahre für unbewohnbar gehalten werden, plant die Regierung nun diese Zone “dauerhaft” zu sperren, indem das Gebiet zum “Gefahrenbereich” erklärt wird. Betroffen sind mindestens 80.000 Menschen. (FTD)

Weiterhin wird den Menschen in 30 km Umkreis zum Kernkraftwerk empfohlen, dieses Gebiet zu verlassen, oder weiterhin in geschlossenen Räumen zu bleiben.

Gleichzeitig gibt es Berichte, dass Menschen heimlich in den evakuierten Zonen leben würden.
Auch in Tschernobyl waren nach den Evakuierungen viele Menschen zurück gekehrt, da ihnen nach der Evakuierung die Lebensgrundlage fehlte.

Die Nachfragen der ausländischen Presse werden den Japanern zu störend. Kurzerhand wird die ausländische Presse nur noch einmal die Woche und ausschließlich von der Regierung informiert. (gulli)
((ich frage mich, wovor die so angst haben *kopfschüttel*... alles feiglinge...))


quelle: http://www.anti-atom-piraten.de

manchmal bekomme ich doch sehr starke hitzewallungen, wenn ich solche nachrichten lese...


Benutzeravatar
Kaiko (Döttingen)
Moderator
Beiträge: 2656
Registriert: Sa 1. Sep 2001, 16:23
Geschlecht: männlich
Wohnort: 5312 Döttingen
Hat sich bedankt: 2061 Mal
Danksagung erhalten: 2111 Mal
Kontaktdaten:

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Kaiko (Döttingen) »

Hoi, der ist herrlich und bringt es auf den Punkt. :up:

Quelle:
http://nachrichten.finanztreff.de/news_ ... sicht.html

Bernd Niquet, im April 2011
berndniquet@t-online.de

Ich liebe die Kernkraft
21.04.2011 - 16:00

"Wir müssen wirklich schnellstmöglich von der Kernenergie wegkommen“, sagt der junge Mann und bläst mir den Rauch seiner Zigarette ins Gesicht. Wie Recht er hat, denke ich, die Jugend braucht Ideale, sie muss ihre Begeisterung ausleben. Und die Alten in unserem Lande sind doch heute auch noch jung.

Ja, es wird wirklich höchste Zeit, dass wir in Deutschland von der Kernkraft wegkommen. Schließlich ist in unserem Land noch kein einziger Mensch unmittelbar dadurch ums Leben gekommen. Und das ist doch schön und sollte so bleiben.

Rauchertote gibt es hierzulande 140.000 pro Jahr. Weltweit fordert das Rauchen laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sogar 5,4 Millionen Tote pro Jahr, Tendenz steigend. „Das ist so“, wird ein Mitarbeiter der WHO zitiert, „als ob jede Stunde ein Jumbojet abstürzen würde.“ Das sind doch nur Ablenkmanöver, denke ich. Wir sollten wirklich unsere Aufmerksamkeit ganz auf die Kernkraft konzentrieren.

Falls die Regierungen nicht energisch gegensteuerten, so die WHO weiter, sei binnen 20 Jahren sogar mit 8,3 Millionen Toten pro Jahr zu rechnen. Das Bevölkerungswachstum mit eingerechnet, könnte die Gesamtzahl der Toten damit in diesem Jahrhundert bei einer Milliarde liegen.

100 Billionen Schulden und eine Milliarde Tote, das wäre es doch. Aber die Regierungen haben wirklich andere Probleme. Im Zentrum muss jetzt erst einmal die Kernkraft stehen, so viel ist sicher. Außerdem: Wer raucht, ist schließlich selbst Schuld. Eine Steckdose hingegen braucht jeder. Ist doch logisch, oder?

Eine weitere Studie der WHO zeigt, dass jedes Jahr weltweit 600.000 Menschen an den Folgen des Passivrauchens sterben. In Deutschland sind es jährlich etwa 3.300. Wie viele Strahlentote gab es noch einmal in Japan? Aber man kann doch Menschenleben nicht gegeneinander aufrechnen. Nein, das kann man nicht.

Wer jährlich zwei Mal auf die Kanaren fliegt, einmal mit dem Auto nach Italien fährt und dann gegen CO2-Emissionen und Kernkraft zu Felde zieht, ist ein lustiger Wicht, denke ich. Könnten wir nicht den Kühen Windräder am Hintern anbringen? Und uns selbst auch?

Die Verkehrstoten sind zum Glück jedes Jahr rückläufig. Im letzten Jahr sind in Deutschland nur noch 3.600 Menschen auf der Straßegestorben und 371.000 verletzt worden. Das ist eben der Preis der Mobilität. Die Energiegewinnung hingegen darf keinen Preis haben. Und die Kernkraft schon gar nicht.

Es geht schließlich um das Schicksal unserer Kinder. Dass diese fett und degeneriert sind, ist nicht weiter schlimm. Das wächst sich schon irgendwie aus. Ansonsten ist eigentlich nur das Osterfest wichtig. Weil man da endlich wieder voll auf die Autobahn brettern oder sich am Flughafen anstellen kann. Und die ganz Nachdenklichen von uns machen sich derweil ein paar ernste Gedanken über die Kernkraft zum Fest."


Grüsse und ein frohes Osterfest.
Kaiko
Mitbetreiber des Sturmarchivs Schweiz und Wetterforscher aus Leidenschaft: http://www.sturmarchiv.ch/

Urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Urbi »

.

Die strahlenden Eier nicht aus dem Nestchen nehmen. :neinei:

__________________________________
Die fehlenden Mädchen:
__________________________________




Es ist eine umstrittene Maßnahme der Verantwortlichen in Tokio: Für Kinder in Japan gilt jetzt der gleiche Strahlengrenzwert wie für deutsche AKW-Mitarbeiter. Das Erziehungsministerium hat nach SPIEGEL-Informationen den Wert für die maximale Dosis festgesetzt. Experten reagieren bestürzt.
Japan legt hohe Strahlengrenzwerte für Kinder fest
Spiegel Online



Japan legt Strahlengrenzwert für Schulen fest
NZZ Online





Urbi
Zuletzt geändert von Urbi am So 24. Apr 2011, 05:33, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Kaiko (Döttingen)
Moderator
Beiträge: 2656
Registriert: Sa 1. Sep 2001, 16:23
Geschlecht: männlich
Wohnort: 5312 Döttingen
Hat sich bedankt: 2061 Mal
Danksagung erhalten: 2111 Mal
Kontaktdaten:

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Kaiko (Döttingen) »

zu den fehlenden Mädchen:
http://www.kernenergiedebatte.de/pdfs/K ... nn2010.pdf

Die Chinesen wirds aber freuen. Die Chinesen wollen vor allem Jungs.

-Ein-Kind-Politik-
"Eine weitere Folge ist, dass häufig Schwangerschaften mit weiblichen oder behinderten Embryonen und Föten abgebrochen werden beziehungsweise Mädchen und Kinder mit Behinderung in Waisenhäuser gegeben werden (in schlimmeren Fällen sind auch Tötungen durch die Eltern vorgekommen). In den 1990er Jahren wurde bekannt, dass die Kinder dort vernachlässigt werden und es dadurch zu zahlreichen Todesfällen kommt. Da viele chinesische Familien gerne einen Sohn haben möchten, führte dies zu einem Überschuss an Jungen. Hierauf hat die chinesische Regierung mit einem Verbot reagiert, welches untersagt, das Geschlecht des Ungeborenen zu bestimmen. So müssen Ärzte und auch Eltern mit hohen Geldstrafen in Höhe eines Jahresgehalts (bis zu 30.000 Yuan), manchmal auch mit Gefängnisstrafen rechnen, wenn sie das Geschlecht des Kindes per Ultraschall untersuchen."
Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Ein-Kind-Politik

Da erstaunts mich nicht, dass nach Fukushima immer noch 70% der Chinesen für neue Kernkraftwerke sind.
http://www.bild.de/politik/ausland/atom ... .bild.html

Gruss Kaiko
Zuletzt geändert von Kaiko (Döttingen) am So 24. Apr 2011, 11:01, insgesamt 1-mal geändert.
Mitbetreiber des Sturmarchivs Schweiz und Wetterforscher aus Leidenschaft: http://www.sturmarchiv.ch/

Urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Urbi »

Danke für die Statistik.

Aber Blöd reitet auf der Atom-Kanonenkugel mit.
Die Redakteure sitzen auf Brennstäben und produzieren immer neue heisse Lügengeschichten.

Gruss
Urbi

Urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Urbi »

»Es ist an der Zeit, ihre Geschichten zu erzählen«

Trotz einiger Zweifel hat sich Yuko entschlossen, von ihren Bekannten aus dem Norden zu erzählen. Von Menschen wie Akiko aus Sendai, deren alte Schule man zu einer Leichenhalle umfunktioniert hat.
Von Yuko Ichimura (Bild und Text)

http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/35673

_______________________________________________


Zitate:

25. April 2011

Arbeiter im beschädigten Kernkraftwerk Fukushima haben sich in den vergangenen Tagen bemüht, die Temperatur im Abklingbecken von Reaktor 4 zu senken, die am Freitag auf 91 Grad gestiegen war. Nachdem am Samstag mehr Wasser zugeleitet worden war, stieg die Temperatur am Sonntag wieder auf 81 Grad. Nun soll noch mehr Wasser zugeleitet werden, wodurch die Gefahr steigt, dass der Druck auf das Becken zu groß wird. In dem Abklingbecken befinden sich 1535 Brennelemente.

Die Präfektur Fukushima begann am Montag damit, in der Sperrzone zurückgelassenes Vieh und Haustiere zu töten. Die Sperrzone von 20 Kilometer um das Kernkraftwerk darf seit vergangener Woche nur noch mit behördlicher Genehmigung und mit Schutzanzug betreten werden. Zuvor waren einige Bauern ohne Erlaubnis für kurze Zeit zurückgefahren, um sich um ihr Vieh zu versorgen. Es würden mit Einverständnis der Besitzer nur Tiere getötet, denen es offensichtlich schlecht gehe, hieß es. Die Regierung stellte in Aussicht, dass die Bewohner der Sperrzone unter Polizeiaufsicht bald für kurze Zeit in ihre Häuser zurückkehren dürfen, um Wertsachen und anderen wichtigen Besitz zu holen. Diese Erlaubnis gilt nicht für diejenigen, die näher als drei Kilometer am Kernkraftwerk wohnen.

http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B087466 ... ntent.html




Kernkraftgegner in Japan weisen darauf hin, dass es landesspezifische Gründe dafür gibt, dass ihre Gruppen nicht groß werden. „Die Japaner neigen nicht dazu, offen zu sagen, was sie denken oder gar ihre Meinung bei Demonstrationen laut zu äußern“, sagt Takeshi Sakagami von der Bürgerinitiative gegen das Kernkraftwerk Fukushima. Ein Hindernis für das Wachsen einer nationalen Bewegung gegen Kernkraft sei der Einfluss der Gewerkschaften auf Graswurzel-Bewegungen, sagt Sakagami. In Japan werden Bürgerbewegungen oft von den Gewerkschaften geführt. Große Demonstrationen werden meistens von Gewerkschaften organisiert. Doch die Gewerkschaften in Japan sind zum größten Teil für die Atomkraft.

Das hat auch Auswirkungen auf die Politik. Der japanischen Gewerkschaftsbund Rengo ist ein wichtiger Unterstützer der regierenden Demokratischen Partei. Und Rengo ist für die Atomenergie. Teilweise seien die Gewerkschaften noch aktivere Unterstützer der Atomenergie als die Energiekonzerne selbst, sagt Sakagami. Als die Demokratische Partei 2009 an die Macht kam, machten sich die Aktivisten zunächst Hoffnungen auf eine Änderung der Atompolitik. Aber tatsächlich sei ihre Arbeit eher schwieriger geworden.

http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B087466 ... ntent.html


___________________________________________________

urbi
Zuletzt geändert von Urbi am Do 28. Apr 2011, 02:32, insgesamt 1-mal geändert.


Urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Urbi »

Zitate:

"Juristisch aus dem Schneider - moralisch aber nicht."



Pausenplätze sollen wieder begehbar werden

Mit Radioaktivität im Erdboden haben derweil einige Schulen der Region zu kämpfen. Im Nordosten des Landes planen die Behörden, Schulgelände von radioaktiv verschmutzter Erde zu befreien.

In der Stadt Koriyama in der Präfektur Fukushima sollen laut dem Fernsehsender NHK ein bis zwei Zentimeter Erde entfernt werden. Die Stadt liegt etwa 50 Kilometer von dem Unglücksreaktor entfernt. Durch das Abtragen einer Erdschicht soll es den Schülern von 28 Schulen ermöglicht werden, zumindest zeitweise wieder nach draussen auf die Pausenplätze zu gehen.


http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/die ... ier_id=885

__________________________

Die japanische Regierung hat einen vorläufigen Grenzwert für die Strahlenbelastung an Schulen festgelegt. Wie die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press berichtete, dürfen Schulen und Spielplätze benutzt werden, solange die Strahlendosis unter freiem Himmel nicht mehr als 3,8 Microsievert pro Stunde beträgt.


Bei ersten Untersuchungen waren zuvor an diesen Orten Werte von mehr als 3,4 Mikrosievert pro Stunde gemessen worden, meldete Jiji Press. Solange die Werte unterhalb der festgelegten 3,8 Microsievert bleiben, könnten die Schulen weiter genutzt werden.

http://www.nzz.ch/nachrichten/panorama/ ... 38535.html


__________________________


"Das ist viel zu viel", sagt Shaun Burnie, der als unabhängiger Experte für Greenpeace arbeitet. "Kinder sind doch viel strahlenempfindlicher als Erwachsene." Edmund Lengfelder vom Otto Hug Strahleninstitut ist empört: "Man nimmt damit ganz bewusst zusätzliche Krebsfälle in Kauf. Durch den Grenzwert ist die Regierung juristisch aus dem Schneider - moralisch aber nicht."

Obwohl 20 Millisievert pro Jahr im unteren Ermessensbereich der Empfehlungen der Internationalen Strahlenschutzkommission für Strahlenunfälle lägen, sagt Peter Jacob, Leiter des Instituts für Strahlenschutz am Helmholtz Zentrum München, sei dies das erste Mal, dass er wirklich ein Problem mit einer Maßnahme der japanischen Regierung habe: "Bei der hohen Strahlensensitivität von Kindern sollte man einen Wert von 20 Millisievert möglichst vermeiden."

Viele japanische Eltern hatten gegen die Wiedereröffnung der Schulen in der Krisenregion zum 6. April protestiert.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 10,00.html


_______________________________________

urbi

Benutzeravatar
Alfred
Beiträge: 10469
Registriert: Mo 21. Jul 2003, 16:23
Geschlecht: männlich
Wohnort: 8037 Zürich
Hat sich bedankt: 49 Mal
Danksagung erhalten: 90 Mal

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Alfred »

Hoi zäme
Off Topic
apopros Grenzwerte — gibt es solche bei den Damenhüten in England?
Alfred

Urbi

Re: Erdbeben in Japan. 9.0 Kernschmelze! Super Gau!

Beitrag von Urbi »

Fahrt zur verseuchten Ruine AKW Fukushima

http://www.youtube.com/watch?v=dEUh7_1i ... r_embedded

_________________________________________

Japans Atomberater wirft Regierung Rechtsbruch vor

Der Atomberater des japanischen Ministerpräsidenten hat seinen Rücktritt erklärt - weil die Regierung nach seiner Ansicht geltendes Recht bricht. Japans Führung findet ihr Krisenmanagement zwar weiter tadellos, doch viele Menschen sehen das mittlerweile anders.

Das Kabinett habe seinen Rat zum Umgang mit der Krise von Fukushima ignoriert. Und weil niemand auf ihn höre, habe es "keinen Sinn, dass ich auf meinem Posten bleibe", sagte Kosako. So sei der von der Regierung eingeführte Grenzwert von 20 Millisievert pro Jahr für die Strahlenbelastung von Schülern in der Nähe von Fukushima inakzeptabel. "Ich kann das als Wissenschaftler nicht zulassen", sagte Kosako.

http://www.spiegel.de/thema/fukushima/

___________________________
Bild
Ihn freuts.
Dieser einsichtige und freundliche Berater findet weiterhin Gehör.

____________________________

Regierungsberater genießen in Japan großen Respekt. Es kommt äußerst selten vor, dass Wissenschaftler ihren Beraterposten aus Protest gegen die Regierungspolitik räumen. „Ich kann das als Wissenschaftler nicht zulassen“, sagte Kosako während einer tränenreichen Pressekonferenz am Freitagabend. „Es erscheint mir, als ziele die Reaktion der Regierung lediglich darauf ab, sich Zeit zu verschaffen.“ Kosako habe auch mangelnde Transparenz bei der Strahlungsmessung rund um den Meiler und die Anhebung der Grenzwerte für Arbeiter in der Anlage kritisiert, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo.

http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B087466 ... ntent.html

http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B087466 ... seite.html

___________________________________________________

Greenpeace darf an Japans Küste keine Tests durchführen

Japan hat nach Angaben von Greenpeace der Umweltorganisation die Erlaubnis für Strahlungstests vor der Küste verweigert. Das Schiff «Rainbow Warrior» sei in Tokio eingetroffen, doch habe es keine Erlaubnis erhalten, in den japanischen Hoheitsgewässern Untersuchungen vorzunehmen.

Dabei seien unabhängige Tests des Seewassers und der Meerestiere in den durch die Strahlung aus dem schwer beschädigten Atomkraftwerk Fukushima 1 bedrohten Gebieten extrem wichtig, sagte der Direktor von Greenpeace Japan, Junichi Sato.


tagesanzeiger.ch

___________________________________________________


Es behindert die Reparaturen und gefährdet die Arbeiter: Radioaktiv verseuchtes Wasser im havarierten Atomkraftwerk Fukushima bereitet den Helfern große Probleme - zumal die Jod- und Cäsiumwerte nach neuen Messungen bis zu 250-fach erhöht sind.

Radioaktive Belastung steigt stark an

spiegel.se


Der Wert für Cäsium 134 und 137 wuchs etwa um das 250-Fache. (?) Bei Jod 131 sei es etwa das Zwölffache gewesen. Dies meldet der japanische Fernsehsender NHK. Deswegen muss der AKW-Betreiber Tepco nach eigenen Angaben der Beseitigung des radioaktiven Wassers Priorität einräumen. Wie japanische Medien unter Berufung auf Tepco am Dienstag weiter berichteten, steigt der Pegelstand des radioaktiv verseuchten Wassers weiter an. Es seien in den vergangenen Tagen jeweils wenige Zentimeter dazugekommen

Radioaktive Werte im AKW Fukushima stark gestiegen

tagesanzeiger.ch


____________________________________________________


urbi
Zuletzt geändert von Urbi am So 1. Mai 2011, 06:22, insgesamt 1-mal geändert.

Antworten