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FCST/NCST Kaltfront 10./11.08.2014

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
Severestorms
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Re: FCST/NCST Kaltfront 10./11.08.2014

Beitrag von Severestorms »

Tinu (Männedorf) hat geschrieben:Tolle Passage mit schönen Crawlern. Kaum Erdblitze, fast alles in den Wolken. Wunderschön! :up:
Ja, die Crawler waren speziell, weil sie oft eine Kettenreaktion auslösten (wie ich das sonst nur vom Tornado Alley her kenne). Muss wohl eine ganz spezielle, in der Schweiz eher seltene Spannungsverteilung geherrscht haben.

@Kai: Schöne Bilder von dir! Ja, das könnten Mesozyklonen gewesen sein. Die von dir eingezeichnete Struktur im Webcambild von 21.06 Uhr muss nicht zwingend eine Funnelcloud sein, aber ich stimme dir zu, dass es zumindest verdächtig danach aussieht (werde noch einen entsprechenden Sturmarchiv-Eintrag machen).

Gruss,
Chris

PS: An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass ich mit den Einträgen im Sturmarchiv weit in Verzug bin. Ich bitte um Verständnis bzw. Geduld. Sobald ich die letzten Wochen nachgearbeitet habe, werde ich einen kurzen Aufruf machen, um mir vergessen gegangene Ereignisse zu melden. Danke!
Zuletzt geändert von Severestorms am Di 12. Aug 2014, 13:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Kaiko (Döttingen)
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Re: FCST/NCST Kaltfront 10./11.08.2014

Beitrag von Kaiko (Döttingen) »

Sali Chris

Ich denke nicht, dass es einen Sturmarchiveintrag braucht.
Der Funnel war zu kurzlebig, wenn es denn einer war.
Hier nochmals 2 Bilder Kontrastverstärkt.
Auf dem Bild von 21:07Uhr ist nichts funnelartiges mehr zu erkennen,
eventuell der obere Ast der eingekreisten Struktur?
Bild
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Gruss Kaiko
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Jan (Muri BE)
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Re: FCST/NCST Kaltfront 10./11.08.2014

Beitrag von Jan (Muri BE) »

Philippe Zimmerwald hat geschrieben:
Die Gürbe hatte ein rund 80 jährliches Hochwasser mit 61 m3/s in Belp.
Laut Hochwasserstatistik des Bafu wäre dies so viel Wasser wie noch nie seit Messbeginn 1923. Bisheriger Rekordwert 59 m3/s 1938 und 1957. Allerdings zweifle ich die Zahlen etwas an oder ich verstehe sie nicht. 1990 war ja ein viel grösseres Hochwasserereignis wo die Gürbe um die 200 m3/s im Oberlauf geführt haben soll. Das passt irgendwie nicht so zu der Statistik. :-? Mehr als 1999 bei den grossen Überschwemmungen bei Belp (v.a. wegen Aarerückstau) und 2005 ist es trotzdem.
@ Jan: Die Messwerte der Station Gürbe-Belp sind korrekt. In Belp werden - ohne bautechnische Massnahmen im Oberlauf - nie mehr als 60-65 m3/s gemessen werden, auch wenn im Kopfeinzugsgebiet 200-250 m3/s (inkl Geschiebe) runterdonnern. Oberhalb von Belp (z.B. in Toffen) kann die Gürbe nur maximal 60 m3/s führen, dann läuft sie über - der Flusspegel ist dann höher als die Talebene. Wenn also mehr Wasser der Gürbe zufliesst, dann bildet sich im Gürbetal eine Seenlandschaft: 60 m3/s fliessen runter nach Belp und in die Aare, der Rest (z.B. 140 m3/s) fliessen in die Ebene des Gürbetals und bildet Seen (natürliche Retentionsbecken). Alles klar?

Grüsse
Philippe
Danke für die Infos. Mein Verdacht war eben, dass die Station Belp nur bis 59 m3/h messen konnte, da genau dieser Wert 2 mal als Maximalwert auftauchte und die 61 evtl. durch neue Kalibrierung entstanden sind (grössere Geschwindigkeit jedoch gleicher max. Pegel). Bei höherem Abfluss floss der Rest einfach ungemessen an der Station vorbei. Sollte das der Fall sein, ergäben sich falsche Jährlichkeiten wenn der Abflusswert gedeckelt ist. Was an der Messstelle vorbei oder darüber fliesst ist ja genauso relevant.

Offenbar hat die Ebene in Belp eine doch grosse Rückhaltekapazität wenn sie überschwemmt wird. Ich hatte nur mal gelesen, dass das 90er Hochwasser über 200 m3/s brachte und war dann erstaunt, dass die Spitze so stark gedämpft wurde. Vermutlich war das Ereignis auch sehr kurz? Keine Ahnung, da war ich noch zu klein ;) Ich habe mal stark vereinfacht gerechnet: Die Ebene hat etwa eine Fläche von 10 km2 (Wattenwil-Belp), ergibt bei 10 cm durchschnittlicher Überschwemmung eine Kapazität von 1 Mio m3. Wenn sie 140 m3/s wegpuffern soll, ist sie nach 2 h so weit überschwemmt. Kommt also hin.
Bei Toffen flossen wohl trotzdem mehr als 60 m3/h durch, halt einfach nicht alles im Gerinne, sondern vorbei über das Land.

Severestorms
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Re: AW: FCST/NCST Kaltfront 10./11.08.2014

Beitrag von Severestorms »

Kaiko (Döttingen) hat geschrieben:Sali Chris

Ich denke nicht, dass es einen Sturmarchiveintrag braucht.
Der Funnel war zu kurzlebig, wenn es denn einer war.
Hier nochmals 2 Bilder Kontrastverstärkt.
Auf dem Bild von 21:07Uhr ist nichts funnelartiges mehr zu erkennen,
eventuell der obere Ast der eingekreisten Struktur?
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Gruss Kaiko
Sali Kai

Ich meinte einen Eintrag wegen des Verdachts, also als Verdacht markiert.
Aufgrund des Bildes und den Umständen für mich vorstellbar, wenn auch grenzwertig (der Verdacht).

Gruss, Chris
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knight
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Re: FCST/NCST Kaltfront 10./11.08.2014

Beitrag von knight »

Hallo zusammen

Jage nie eine Kaltfront, das war mein Motto in all den Chaserjahren. Mir fehlte aber bis dahin ein gutes Blitzbild in der Nacht. Also spielte ich Lotto und hatte Glück und das sogar bei meinem Elternhaus in Lugnorre.

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Anschliessend probierte ich mein Glück in Oberdiessbach und in Steffisburg. Mehr als unattraktive cc-Blitze kamen leider nicht heraus.

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In Steffisburg erlebte einen würdigen Abschluss. Gegen Ende des Gewitters erhellte ein Blitz extrem den Himmel Richtung Schallenberg. Wenn ein weiterer Blitz herunterzuckt, muss er sehr hell sein, das war meine Überlegung. So machte ich die Blende ganz zu… Dann kam er. Ich habe selten einen helleren und lauteren Blitz (Entfernung etwa 1,5 km zu mir) bis jetzt gesehen… Das Bild ist überbelichtet… Wow…
Einen schöneren Saisonabschluss hatte ich noch nie.

Liebe Grüsse
Dominic
Sugiez - Mont Vully - Seeland

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Re: FCST/NCST Kaltfront 10./11.08.2014

Beitrag von Severestorms »

Off Topic
Etwas Offtopic, da es das Ausland betrifft, aber am 10. August nachmittags gab es im europäischen "Tornado Alley" (Nordfrankreich, BeNeLux-Staaten, Westdeutschland) im Zuge von "Ex-Bertha" einen kleinen Tornado-Outbreak. Die ESWD zählt zwei bestätigte Tornados in Frankreich, ebenfalls deren zwei in Deutschland und deren drei in Belgien. Dazu ein Verdacht plus eine Funnelcloud in Holland. Auch in England gab es einen Tornado. Für Details siehe http://essl.org/cgi-bin/eswd/eswd.cgi.

Die beiden F1-Tornados im Norden von Frankreich wurden - wie wir uns das gewohnt sind - von KERAUNOS sorgfältig analysiert. Einer der beiden legte eine Strecke von nicht weniger als 41 km zurück. Wie folgt die beiden Publikationen:
http://www.keraunos.org/actualites/fait ... break.html
http://www.keraunos.org/actualites/fil- ... gique.html

Gruss,
Chris
Zuletzt geändert von Severestorms am Do 14. Aug 2014, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
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