Folgendes fällt mir, und euch sicher auch, negativ auf zur aktuellen Lage:
Viele User dieses Forums sitzen offensichtlich richtiggehend auf der Lauer und warten bis ich was wegen kälter und nässer schreibe mit Worten wie "Zürich Süd", "Osten" und "Aargau". Aber das war/ist aktuell nun einmal so. Ebenso wie ich am Montag selbiges für Thun erwähnt habe mit sogar der Bemerkung, man könne dort stolz drauf sein. Und den Grund für die heutige Lage wissen wir auch. Die Höhenkaltluft hats halt nicht ganz nach Bern geschafft. Das hat überhaupt nichts mit irgendwelchen Vorwürfen und Frust zu tun sondern mit Fakten. Genau so wie es hier nebenan am Berg bis 800m nur noch Schneereste gibt.
Und nun noch allgemein:
Längst bewiesen ist unser konkurrenzlos schneearmes und mildes Klima für 530m Höhe und der eher bescheidene Jahresniederschlag mit all den bekannten und inzwischen gut erforschten Gründen (Hatte gestern hier schon gar nicht viel mehr Ns. erwartet als kam).
Ausnahmen wie Dezember 08 mit Schnee oder mit der Regenmenge Juli 2007 hin oder her. Klima bestand schon immer aus Ausreissern. Etwas anderes gibts gar nicht als "Abnormal". Wenn wir 2000-2009 nehmen siehts mit Schnee und Regenmengen bei uns schnell wieder sehr viel anders aus. Und mehr als 37cm Schnee in 530m hatte es im März 2006 an sehr vielen Orten. Sogar über 50cm, sogar Allzeitrekorde im Gegensatz zu Bern
Jedes Gebiet hat seine Eigenheiten. Im mittleren Aargau, Zürich und am Jurasüdfuss schüttets bei W-SW Wind nun mal. Kommt das künftig öfters und andauernder vor, danach siehts seit 10 Jahren aus, dann verteilt sich das natürlich anders als Früher. Einige Gegenden werden so immer mehr mit Hochwasser zu kämpfen haben. Andere verzeichnen dagegen rekordtrockene Jahre wie 2008 bei Silas aus Oberthal wenn gleichzeitig andere Gebiete regelmässig ertrunken sind.
So werden auch ehemals trockene Gebiete vielleicht nun vermehrt sehr nass sein. Nasse Gebiete deutlich trockener. Einige bleiben gleich. Einige werden schneereicher und andere schneeärmer. Pauschalaussagen gibts nicht, schon gar nicht in der Schweiz mit einem extrem ausgeprägten Lokalklima. Darum halte ich absolut nichts von Pauschalen wie es würde künftig einfach nasser und es fällt weniger Schnee im Mittelland.
Vielleicht sollten sich Experten auch langsam mal mit dem neuen Phänomen des anhaltenden Südengland-Hoch (für mich hats genau die Eigenschaften des (Ex-)Aorenhochs) befassen. Dieses sorgt in den Alpen (mal mehr oder weniger östlich) für mehr Schneekatastrophen und nasskaltes Wetter im Sommer und je nach dessen Lage aber auch für deutlich weniger Niederschläge und mehr Hitzewellen dort wo es festsitzt. 08/09 landete nun viel Niederschlag in der Schweiz. Aber 05/06 war westlich vom Emmental nun einmal wirklich nichts Spezielles während in den bayerischen Alpen der Notstand herrschte.
Also schlussendlich dürfte die Lösung für die allgemeine Aussage, das Wetter werde künftig extremer" genau in solchen neuen Situationen liegen. Offensichtlich hält eine Lage heute viel länger. Statt Rückseiten und Vorderseiten von West nach Ost im fast 24h Takt hält die eine oder andere Lage vermehrt während Tagen, ja sogar Wochen an. Und so gibts Streifen mit extrem viel Niederschlag und anhaltender Kälte (auch im Sommer) neben solchen, die um jeden mm bei anhaltender Hitze kämpfen. Schliesslich hat in der Schweiz auch jedes noch so kleine Mittelland und Alpental seine eigenen Vorzüge. Und aus einer Abwechslung all dieser Lagen sollte am Ende ein "normales" Muster herauskommen. Aber eben, sollte

