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Meteoschweiz plant Radars im Wallis und Graubünden

Verfasst: Fr 12. Dez 2008, 17:08
von Tinu (Männedorf)
Ein ehrgeiziges, aber faszinierenes Vorhaben hat unser staatlicher Wetterdienst da im Sinne:

Meteoschweiz plant Radaranlagen im Wallis und Graubünden

Ich kann dazu nur sagen: Klasse! Hoffentlich klappts.

Wenn das in die Tat umgesetzt wird, dann bestünde die Schweiz auch radartechnisch definitiv nicht mehr nur aus dem Mittelland.

Meteoschweiz plant Radars im Wallis und Graubünden

Verfasst: Sa 13. Dez 2008, 00:20
von Andreas -Winterthur-
Wenn das in die Tat umgesetzt wird, dann bestünde die Schweiz auch radartechnisch definitiv nicht mehr nur aus dem Mittelland.
...Sowie dem Jura, den Voralpen, dem Tessin und den 1. Alpenketten, wäre noch anzufügen.

Gruss Andreas

Meteoschweiz plant Radars im Wallis und Graubünden

Verfasst: Sa 13. Dez 2008, 07:51
von Willi
Sind eigentlich die zukünftigen Radar-Standorte und deren effektiver zusätzlicher Sichtbarkeits-Bereich evaluiert?

Gruss Willi

Re: Meteoschweiz plant Radars im Wallis und Graubünden

Verfasst: Di 1. Sep 2009, 14:44
von crosley
Gute Nachrichten dazu! :up:

Genau WO sagen sie noch nicht.... aber sie scheinen zu kommen!

Quelle: http://www.meteoschweiz.admin.ch/web/de ... adare.html
Neue Wetterradare für die Schweiz

Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz modernisiert das Netzwerk der Wetterradare und plant eine Erweiterung in den inneralpinen Regionen.

Sicherheit und Schutz der Bevölkerung sind zentrale Aufgaben der MeteoSchweiz. Der nationale Wetterdienst modernisiert deswegen sein Radarnetzwerk, welches Niederschlag und Gewitter flächendeckend über der Schweiz überwacht: Albis in der Nähe von Zürich, La Dôle bei Genf und Monte Lema im Tessin. Die Wetterradare werden durch Geräte der neusten Generation bis 2012 abgelöst. Der Zuschlag für die Erneuerung fiel auf die Firma SELEX Sistemi Integrati GmbH. SELEX lieferte schon vor 16 Jahren die aktuelle Generation, was Kontinuität der Messungen gewährleistet.

Verfeinerte Radardaten für genauere Prognosen und Warnungen.
Die Wetterradare werden ihre Bergstandorte mit hoher Sichtbarkeit über weite Teile der Schweiz beibehalten und arbeiten wie bisher im C-Band-Bereich und mit Doppler-Auswertung. Neu werden sie mit digitalen Empfängerkomponenten und der doppelten Polarisation ergänzt. Die neuen Wetterradare werden damit detailierte Niederschlagsinformationen in noch höherer Auflösung liefern. Eine Herausforderung an die Datenverarbeitung. Das Radarteam der MeteoSchweiz, das über langjährige Erfahrung in der Radarmeteorologie im Hochgebirge verfügt, wird deswegen verfeinerte Algorithmen und Methoden erarbeiten, um aus den neuen Radardaten zuverlässige und detaillierte Informationen über Regen, Schnee und Hagel abzuleiten. Ziel ist es, die Atmosphäre und die Wetterentwicklung über der Schweiz flächendeckend und noch genauer zu überwachen. Um zudem die Niederschlagserfassung in den inneralpinen Regionen der Schweiz weiter zu verbessern, soll das moderne Netzwerk um zwei zusätzliche Wetterradaranlagen erweitert werden.


Keine Gewitterwarnung ohne Wetterradar
Radarnetzwerke liefern rund um die Uhr detaillierte Bilder über Regen, Schnee und Hagel. Nicht nur für den nationalen Wetterdienst MeteoSchweiz auch für die privaten Wetterdienste in der Schweiz sind diese Bilder eine unverzichtbare Grundlage für Gewitterwarnungen und Wetterprognosen. Darüber hinaus werden die Radardaten von zahlreichen Branchen intensiv genutzt: Flugsicherung, Hochwasserschutz, Bevölkerungsschutz, Wasserwirtschaft, Tourismus, Versicherungen, Landwirtschaft, Wissenschaft und im Ingenieurbereich.
Grüsse Crosley

Re: Meteoschweiz plant Radars im Wallis und Graubünden

Verfasst: Di 1. Sep 2009, 22:11
von Andreas -Winterthur-
Genau WO sagen sie noch nicht....
Wissen sie auch noch nicht ;)

Es wurden und werden verschiedene Standorte evaluiert. Soweit ich informiert bin sind die Standorte noch nicht fix. Da in der Schweiz ja jeder über jedes Projekt mitreden darf braucht das so seine Zeit...

Gruss Andreas

Re: Meteoschweiz plant Radars im Wallis und Graubünden

Verfasst: Di 1. Sep 2009, 22:56
von Willi
Da in der Schweiz ja jeder über jedes Projekt mitreden darf braucht das so seine Zeit...
Hallo Andreas, immerhin wurde offenbar der Zeitrahmen deutlich kürzer angesetzt. Bis anhin war von 2014 die Rede, jetzt 2012. Das ist soweit erfreulich, wobei ich den Eindruck habe, dass da doch auch die Politiker mitspielen resp. Druck aufgesetzt haben. Heisst das, dass 2012 mal ein Radar in Betrieb genommen wird, oder bereits alle, inkl. die neu geplanten? Und die Neuinstallation wird ja wohl nur mit einem längeren Betriebsunterbruch (pro Station) möglich sein. Weiss man schon, wie lange ein solcher Unterbruch etwa dauern wird und wie man die Datenlücke füllen wird (ausländische Radars, oder auch temporäre Radars)?

Gruss Willi

Re: Meteoschweiz plant Radars im Wallis und Graubünden

Verfasst: So 22. Nov 2009, 22:19
von lukasm
Mittlerweile wissen wir wieder ein bisschen mehr ...

http://www.meteoschweiz.admin.ch/web/de ... allis.html
Zusätzliches Wetterradar für das Wallis

Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz modernisiert in Zusammenarbeit mit armasuisse das Netzwerk der Wetterradare und plant eine Erweiterung in den inneralpinen Regionen. Für das Wallis kommt neu der Standort Pointe de la Plaine Morte hinzu.



Sicherheit und Schutz der Bevölkerung sind zentrale Aufgaben der MeteoSchweiz. Der nationale Wetter- und Klimadienst betreibt deswegen ein Netzwerk von drei Radarstationen, welches Niederschlag und Gewitter flächendeckend über der Schweiz überwacht. Die bestehenden Radaranlagen auf dem Albis in der Nordschweiz, dem Monte Lema im Tessin und dem La Dôle in der Westschweiz reichen jedoch nicht aus, um Niederschläge im Zentralwallis und in Graubünden genau zu erfassen. Zu hoch sind die Berge in diesen Regionen. Sie versperren den bestehenden Anlagen den Blick. MeteoSchweiz wird deshalb im Wallis und in Graubünden je einen weiteren Wetterradar aufbauen.


Der Standort im Wallis ist bereits gefunden: Pointe de la Plaine Morte auf 2900 Meter über Meer. Diese Höhe garantiert eine hohe Sichtbarkeit über weite Teile der westlichen Alpen und liefert somit einen maximalen Gewinn an zusätzlichen Wetterinformationen. Zum Einsatz kommt – wie bereits an den übrigen Standorten des Wetterradarnetzes – ein Radar im C-Band Bereich mit Doppler-Auswertung.

Radarmeteorologie im Hochgebirge
Der Standort im Hochgebirge stellt besondere Herausforderung an die Radarmeteorologen der MeteoSchweiz. So sind zum Beispiel aufgrund der geringen Luftdichte technische Anpassungen am Radarsystem notwendig. Aber auch der Höhenunterschied innerhalb des Wetterradarnetzwerks von rund 2000 Metern ist bei der Datenauswertung mit neuen Algorithmen und Methoden zu berücksichtigen. MeteoSchweiz kann dabei auf ein Radarteam zurückgreifen, welches über langjährige Erfahrung in der Radarmeteorologie im Hochgebirge verfügt. Ihre Aufgabe ist es, aus den neuen Radardaten zuverlässige und detaillierte Informationen über Regen, Schnee und Hagel abzuleiten. Zudem unterstützen Mitarbeitende der armasuisse die Lösung komplexer fachtechnischer Fragen und die Durchführung öffentlicher Beschaffungsverfahren.

Kontinuierliche Ausdehnung des Radarnetzwerks
Das Radarnetzwerk von MeteoSchweiz liefert rund um die Uhr detaillierte Bilder über Regen, Schnee und Hagel flächendeckend für die Schweiz und ist daher eine unverzichtbare Grundlage für Wetterprognosen und Gewitterwarnungen. Bereits bei der Installation der aktuellen Radargeneration wurde das Netzwerk ausgebaut: Seit 1993 ist der Radar auf dem Monte Lema Teil des Radarnetzwerkes und erfasst den Niederschlag über der Südschweiz. Ab 2013 wird der neue Radar auf der Pointe de la Plaine Morte das Wallis abdecken. Im selben Jahr soll zudem ein weiterer Wetterradar für die Region Südostschweiz folgen. Die Wahl des geeigneten Standorts steht noch bevor.

Kontakt
Bärbel Zierl, Informationsbeauftragte MeteoSchweiz, 044 256 93 51
Viele Grüsse

Lukas

Re: Meteoschweiz plant Radars im Wallis und Graubünden

Verfasst: So 24. Jan 2010, 12:54
von Beat (Pfannenstiel)
Hoi zäme,

Zu diesem Thema ist in der heutigen SonntagsZeitung ein Artikel von Cécile Bähler (SF Meteo),
die zur Zeit ein Praktikum bei der SZ macht.
-> Quelle: http://www.20min.ch/unterhaltung/people/story/18963000

Gruss von Beat

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Der Artikel in der SZ:
http://www.sonntagszeitung.ch/wissen/ar ... sid=116716

Tief im Tal den Regen sehen

Meteo Schweiz will mit neuen Radarstationen die alpinen Niederschlagsprognosen verbessern

Von Cécile Bähler

Man stelle sich vor: Es giesst wie aus Kübeln, und die Wetterdienste bemerken es erst im Nachhinein, wenn das Unwetter möglicherweise schon Schäden angerichtet hat.

Ein solches Szenario kann sich in den Schweizer Alpen in Einzelfällen tatsächlich abspielen. Denn die Radargeräte, mit denen Meteo Schweiz Echtzeitbilder der Regentätigkeit in der Schweiz liefert, haben einen Haken: Sie können nicht um Ecken schauen oder hinter Kreten blicken. Tiefe Regenwolken in den Alpentälern bleiben dem Regenradar daher verborgen, sie liegen im «Radarschatten». Gewitter hingegen sind mehrere Kilometer gross und können den Radarstrahlen von Meteo Schweiz kaum entgehen.

Mit einem dichteren und moderneren Radarstationennetz will Meteo Schweiz künftig die bestehenden Lücken schliessen: Bis 2013 sollen zwei neue inneralpine Radarstationen im Wallis und in Graubünden gebaut und die drei bestehenden Stationen auf dem Monte Lema, dem Albis und La Dôle aufgerüstet werden.

Die Radarstationen dienen primär der Erstellung von Kurzfristprognosen oder Gewitterwarnungen. «Weniger bekannt ist, dass die Wetterradare auch eine entscheidende Rolle bei der Flugsicherung und dem Bevölkerungsschutz vor Hochwassern spielen», sagt Urs Germann von Meteo Schweiz. Umso wichtiger ist es, dass die weissen Flecken auf der Regenradarkarte möglichst verschwinden und die Regenmengen genau erfasst werden können. Besonders im Unterengadin, Bergell, Val Müstair, Puschlav, Goms oder in der Simplonregion werden die Radarstrahlen momentan von Bergen gebremst.

«Es ist dringend an der Zeit, dass man endlich derart wichtige Gebiete wie das Wallis und das Engadin einsehen kann», sagt Thomas Bucheli von SF Meteo. «Das bisherige Radar ist für alle Regionen ?ännet dä Bärge? nämlich buchstäblich blind.»

Die Trennung der Störechos von Regenechos wird erleichtert

Die zwei zusätzlichen alpinen Stationen können nicht nur die Niederschläge im Wallis und in Südbünden künftig besser erfassen, sie werden auch beim Ausfall einer anderen Station die entstehenden Lücken verringern. Steigt nämlich einer der drei heute eingesetzten Radare aus, wird der Regen in rund einem Drittel der Schweiz nicht mehr richtig erfasst. Die beiden neuen alpinen Radare haben durch ihre hoch gelegenen Standorte den Vorteil, dass sie auch fern liegende Gebiete im Flachland sozusagen aus der Vogelperspektive überblicken können.

Neben den beiden neuen Stationen sollen auch die drei bereits bestehenden Radare nach 17 Jahren auf den neusten technischen Stand aufgerüstet werden.

Heute tastet der Radarstrahl die Regentropfen, Hagelkörner und Schneeflocken nur in horizontaler Richtung ab. Nach der Aufrüstung ist dies auch vertikal möglich. Das erleichtert die Trennung der erwünschten Regenechos von nicht erwünschten Störechos von Häusern, Bergen, Insekten, Vögeln und Flugzeugen.

Schon heute werden die Radardaten mit den Bodenmessstationen, die den tatsächlich gefallenen Regen messen, abgeglichen. In der neuen Radargeneration wird dieser Datenabgleich weiter verfeinert, um so eine möglichst genaue Messung des Gesamtniederschlags zu erhalten.

Die Wetterradare werden von Meteo Schweiz, dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie, betrieben; sie haben dazu einen hoheitlichen Bundesauftrag. Private Wetterdienste wie MeteoNews oder SF Meteo kaufen für ihre Prognosen die Radarbilder von Meteo Schweiz.

Da die Finanzierung der zwei neuen Radarstationen durch den Bund noch nicht bewilligt ist, will Meteo Schweiz in einem ersten Schritt die bereits bestehenden alten Stationen aufrüsten. Kommt dazu, dass man mit Pointe de La Plaine Morte erst einen passenden Standort für das neue Radar im Wallis gefunden hat, aber noch keinen in Graubünden.

Eine Wunderwaffe wird das neue Radarsystem, wenn 2013 der volle Betrieb aufgenommen wird, nicht sein. «Radarschatten lassen sich auch mit der neuen Radargeneration nicht völlig eliminieren», sagt Germann. Immerhin: Mit den zwei neuen inneralpinen Radarstationen kann die Abdeckung massiv verbessert werden.

Publiziert am 24.01.2010
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Re: Meteoschweiz plant Radars im Wallis und Graubünden

Verfasst: Do 13. Jan 2011, 10:47
von Hammergood
Hallo zusammen,

"weiss" man eigentlich schon irgenwelche Gerüchte zum Standort in GR?

Grüesslis
Hammergood

Re: Meteoschweiz plant Radars im Wallis und Graubünden

Verfasst: So 16. Jan 2011, 17:52
von Kaiko (Döttingen)
'Gemäss aktuellem Projektfahrplan erfolgt der Umbau Lema im Frühling 2011, Dole im Herbst
2011 und Albis im Frühling 2012.
Zwei zusätzliche Radars bewilligt:
Vor kurzem hat der Bundesrat im Rahmen des Bevölkerungsschutzes und der Warnungen vor
Naturgefahren zwei zusätzliche Radarstationen im Wallis und im Graubünden bewilligt. Damit
kann die Redundanz unseres Radarnetzwerks deutlich erhöht werden.
Der Standort im Wallis ist bereits gefunden: die „Pointe de la Plaine Morte“ auf 2’927 Meter über
Meer. Diese Höhe garantiert eine hohe Sichtbarkeit über weite Teile der westlichen Alpen und
liefert somit einen maximalen Gewinn an zusätzlichen Wetterinformationen. Die Selektion eines
geeigneten Standorts in Graubünden läuft
.'

Quelle:
http://www.meteoschweiz.admin.ch/medial ... 101025.pdf

Gruss Kaiko