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ETH-Radar Nahbereich

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Willi
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Beitrag von Willi »

Hallo

Ich erlaube mir, aufgrund von Postings zur aktuellen Wetterlage einen Hinweis zum ETH-Radar zu machen.

Im Nahbereich (bis einige km um den Radarstandort Hönggerberg) ist die Messung schlechter als in grösserer Distanz. Schwacher Niederschlag kann weggefiltert werden, es gibt also ein "Loch" im sonst kompakten Radarecho. Je stärker der Niederschlag, umso kleiner das Loch, d.h. umso besser die Erfassung des Niederschlages. Der Grund ist die Sättigung des Radarsignals im Nahbereich.

Gruss Willi
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Christian Schlieren
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Beitrag von Christian Schlieren »

@Willi
Ach so ist dass. Aber normalerweise kann ich dieses phänomen nich so deutlich erkennen. Und heute war die bewölkung über mir wirklich ein wenig aufgelockert. Und auf den Meteoschweiz radarbildern war auch eine lücke in der Region schlieren zu sehen.
Und ich hab dass wetter den ganzen morgen beobachtet und es schneeite wirklich fast nie.
[hr]
Gruss Christian schlieren
Christian Schlieren bei Zürich 393 M.ü.M


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Willi
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Beitrag von Willi »

@Christian: ja, der Filtereffekt ist schwierig zu quantifizieren. Ein Vergleich mit MeteoSchweiz ist sicher eine gute Idee.

Gruss Willi
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Bernhard Oker
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Beitrag von Bernhard Oker »

Hallo

Mir ist gerade aufgefallen, dass der aktuelle Schneeschauer im Limmattal komplett weggefiltert wird:

PPI:
Bild

PPI NAH:
Bild

Auf dem DBZ Bild ohne Filterung ist er gut zu erkennen.

DBZ:
Bild

Gruss Bernhard
Bernhard Oker - Urdorf (ZH/CH) - Meine Webseiten "Never Stop Chasing!"

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Willi
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Beitrag von Willi »

Hallo Bernhard

Ja, das Echo ist klein und kompakt, genau so wie die Echos im Berner Oberland, oder in den Kantonen Uri/Glarus. Dort sinds Berge, werden mit einem Speckle Filter rausgeschmissen.

Gruss Willi
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Alfred
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Beitrag von Alfred »

@Willi, sali

Täusche ich mich, ich habe das Gefühl, dass der Fernbildmodus
nicht mehr anzeigt, als das normale grosse Radarbild, oder sind
ab 100 km die Niederschläge einfach zu schwach? Ich habe es aber
anderst in Erinnerung!

Viele Grüsse, Alfred
[hr]

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Willi
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Beitrag von Willi »

@Alfred: hier die Antwort. Der Radarstrahl des PPI steigt mit 1.5 Grad (rote Linie), und ist dann irgendwann über den Niederschlagswolken. Die sind im Winter niedriger als im Sommer. Das ist einer der Gründe, dass wir im Winter nur bis 120km messen.

Gruss Willi

Bild
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Alfred
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Beitrag von Alfred »

@Willi, sali

An meinen Kopfklopf, ich hätte ja selber nachschauen können wg. der Höhe,
wenigstens für Payerne . Ich habe die Höhe tatsächlich falsch eingeschätzt,
dafür hängt als Mahnung für mich, jetzt deine Grafik, an der Wand.

Danke und viele Grüsse, Alfred
[hr]

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Alfred
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Beitrag von Alfred »

@Willi, sali

Ich möchte mich schon vorher für die untenstehende Frage
entschuldigen, aber sie lässt mir keine Ruhe.

Wegen der Darstellung der Wolkenhöhe in der RHI-Grafik.
Also über dem Radar ist klar 10 km sind 10 km, aber wie
schaut es aus, wenn die 10 km hohe Wolke bei km 120 ist?
Wird - da ja das Radarimpuls den Boden in 120 km Entfer-
nung nicht erreicht, die Darstellung in der Grafik interpol-
iert, oder muss man die Skala rechts, welche ja ohne Be-
schriftung ist auf der Grundlinie mit höher als 0 beginnen
lassen?

Ich weiss, wir bekommen ja solche RHI-Grafiken nicht oft
zu Gesicht und wenn, sind es meistens Tops in geringerer
Entfernung!

Viele Grüsse, Alfred
[hr]

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Willi
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Beitrag von Willi »

Hallo Alfred

Nimm die rote Linie in der Grafik nicht allzu ernst, die habe ich von Hand eingezeichnet, einfach um den Effekt zu zeigen. Und du hast natürlich völlig recht, die Krümmung der Erdoberfläche ist in dieser Grafik nicht berücksichtigt. Die Linien gleicher Höhen sollten also leicht nach unten gekrümmt sein, von links nach rechts. Und dann gibts noch die Refraktion (Krümmung) des Radarstrahls in der Atmosphäre, die ist auch nicht immer gleich, aber meist doch so, dass man die Krümmung der Erdoberfläche mit einem Radius von 8'000 km (statt 6'400 km oder so) approximieren kann.

Oder andersherum: der Strahl des PPI's sollte leicht aufwärts gekrümmt sein.

Es ist eine Rechnung, die schon x-mal gemacht wurde, ich bin einfach zu faul dazu. Aber für geometrisch Begabte sollte es eigentlich ein Kinderspiel sein, den Strahl oder die Höhenlinien korrekt einzuzeichnen :-) Irrtum vorbehalten, macht es bis 100 km nicht viel aus, dann aber schon...

Gruss Willi
Gruss Willi
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