Superzellen und Tornados
Verfasst: Do 15. Jul 2004, 22:39
Hallo Bernhard
RFD und FFD sind bei der Tornadogenese sicherlich ein wichtiger Faktor. Ich denke aber nicht, dass die hügelige Orographie des Mittellandes eine so grosse Rolle spielt. Die Tornados über dem Jura sind doch meist SZ-Tornados und dort ist die Topographie ja schon fast gebirgig. Ich vermute eher, dass die Bodenreibung ein wesentlicher Faktor ist, warum über dem Jura häufiger Tornados entstehen. Wenn der LLJ (low level jet) parallel zur Jurakette bläst, dann treten starke Reibungseffekte über dem Boden auf, welche durch die stark hügelige Orographie möglicherweise noch verstärkt werden. Der LLJ bläst ja beinahe parallel zu den Isobaren, man nennt dies auch den geostrophischen Wind. Die Gradientkraft, welche das Luftpaket zum Tief zieht und die Corioliskraft, welche das Luftpaket zum Hoch zieht, sind in etwa gleich gross. Wird das bewegte Luftpaket nun auf irgendeine Weise abgebremst, verringert sich die Corioliskraft, während die Gradientkraft gleich bleibt. Das Luftpaket wird also ins Tief gezogen. Das nennt man den Gradientwind. Man müsste an dieser Stelle noch die Zentrifugalkraft einführen, aber diese ist vernachlässigbar. Direkt über dem Jura wird der Wind aufgrund der Reibung also zum Tief hin abgelenkt und das wahrscheinlich ziemlich stark. Je weiter nach oben man kommt, desto geringer wird dieser Reibungseffekt und damit die Ablenkung. Deswegen entsteht hohe „low level helicity“, welche in Kombination mit Superzellen zu Tornados führen kann.
Gruss, Michael
P.S. Meiner Meinung nach sind diese Reibungseffekte auch wichtig für der Impulstransport von der Mesozyklone zum Boden und somit für die Entstehung von Tornados.
RFD und FFD sind bei der Tornadogenese sicherlich ein wichtiger Faktor. Ich denke aber nicht, dass die hügelige Orographie des Mittellandes eine so grosse Rolle spielt. Die Tornados über dem Jura sind doch meist SZ-Tornados und dort ist die Topographie ja schon fast gebirgig. Ich vermute eher, dass die Bodenreibung ein wesentlicher Faktor ist, warum über dem Jura häufiger Tornados entstehen. Wenn der LLJ (low level jet) parallel zur Jurakette bläst, dann treten starke Reibungseffekte über dem Boden auf, welche durch die stark hügelige Orographie möglicherweise noch verstärkt werden. Der LLJ bläst ja beinahe parallel zu den Isobaren, man nennt dies auch den geostrophischen Wind. Die Gradientkraft, welche das Luftpaket zum Tief zieht und die Corioliskraft, welche das Luftpaket zum Hoch zieht, sind in etwa gleich gross. Wird das bewegte Luftpaket nun auf irgendeine Weise abgebremst, verringert sich die Corioliskraft, während die Gradientkraft gleich bleibt. Das Luftpaket wird also ins Tief gezogen. Das nennt man den Gradientwind. Man müsste an dieser Stelle noch die Zentrifugalkraft einführen, aber diese ist vernachlässigbar. Direkt über dem Jura wird der Wind aufgrund der Reibung also zum Tief hin abgelenkt und das wahrscheinlich ziemlich stark. Je weiter nach oben man kommt, desto geringer wird dieser Reibungseffekt und damit die Ablenkung. Deswegen entsteht hohe „low level helicity“, welche in Kombination mit Superzellen zu Tornados führen kann.
Gruss, Michael
P.S. Meiner Meinung nach sind diese Reibungseffekte auch wichtig für der Impulstransport von der Mesozyklone zum Boden und somit für die Entstehung von Tornados.