Warmluftdüse / Tief Osteuropa [FCST]
Verfasst: Do 28. Sep 2017, 13:35
Am Freitag werden im Mittelland der Alpennordseite nochmals verbreitet Sommergefühle aufkommen. Zwischen Basel und St. Gallen dürften - selbst bei vorhandener, lockerer Bewölkung - Temperaturen von 20 bis 23 Grad drinliegen.
Sieht man sich das Ganze auf der 500hpa-Karte an, wird klar, wo diese Wärme ihren Ursprung hat. Am Freitag liegt Mitteleuropa und damit auch die Schweiz im Wesentlichen im Sandwich zwischen einem Trog über den Britischen Inseln (1) und einem Hochdruckkomplex über Fennoskandien (2). Südöstlich von Neufundland ist bereits das nächste Sturmtief im Anmarsch (3): Schön eingebunden in den nordatlantischen Jetstream und somit ideal auf der Grenze zwischen warmer Subtropenluft und kalter Polarluft gelegen, wird dieses unser Wetter etwa ab Sonntag, sicher dann ab kommender Woche massgeblich beeinflussen.
Mit der Annäherung des atlantischen Troges am Freitag kommt markante WLA auf: Warme Luftmassen aus Südwesteuropa werden zum Alpenraum geführt. Die 15 Grad-Zunge im 850hpa-Bereich schafft es wohl zwar nicht bis hierher, aber die 12-13 Grad, die vor allem in die Westhälfte schwappen, reichen auch völlig für wohlige Temperaturen:
Was danach passiert finde ich spannend (Variante GFS). Der Trog über den Britischen Inseln (1) kommt gegen das 1035 Hpa-Bollwerk über Fennoskandien (2) nicht und wird nördlich am Komplex vorbeigeführt. Dennoch schwappt zumindest die Kaltfront des Troges über Westeuropa zum Alpenraum. Besonders wetteraktiv dürfte sie allerdings nicht sein, da sie in den Druckanstieg aus Westen hineinläuft. Das Sturmtief über dem Atlantik (3) hat gemäss GFS zu diesem Zeitpunkt einen Kerndruck von unter 985 hpa und liegt immer noch auf einer idealen Rutschbahn bezüglich weiterer Zyklogenese:
Am Montag drückt das Sturmtief (mit einem beachtlichen Sturmfeld zwischen den britischen Inseln und Benelux) nach Mitteleuropa...
...schnürt sich auf Dienstag von der atlantischen Zirkulation ab...
...und installiert sich mit seinem Kern über der Ostsee:
Resultat wäre eine Nordwestströmung mit leichtem Stau im Alpenraum und Heranführen von kühler (nicht kalter) Luft. Schneefallgrenze läge so um 1400 Meter, Schnee bis in die Talböden müsste als Option in Betracht gezogen werden:
Für unseren Wettercharakter relevant dürfte Mitte kommender Woche vor allem der Umfang und die Positionierung des Cut-Off-Tiefs über Osteuropa werden. Da bestehen je nach Modell noch Fragezeichen. Alles in allem aber ein synoptisch sehr interessanter und für die Jahreszeit auch durchaus typischer Ablauf. Was halt fehlt ist der Wind (zumindest bei uns), aber daran hat man sich ja schon fast gewöhnt...
Sieht man sich das Ganze auf der 500hpa-Karte an, wird klar, wo diese Wärme ihren Ursprung hat. Am Freitag liegt Mitteleuropa und damit auch die Schweiz im Wesentlichen im Sandwich zwischen einem Trog über den Britischen Inseln (1) und einem Hochdruckkomplex über Fennoskandien (2). Südöstlich von Neufundland ist bereits das nächste Sturmtief im Anmarsch (3): Schön eingebunden in den nordatlantischen Jetstream und somit ideal auf der Grenze zwischen warmer Subtropenluft und kalter Polarluft gelegen, wird dieses unser Wetter etwa ab Sonntag, sicher dann ab kommender Woche massgeblich beeinflussen.
Mit der Annäherung des atlantischen Troges am Freitag kommt markante WLA auf: Warme Luftmassen aus Südwesteuropa werden zum Alpenraum geführt. Die 15 Grad-Zunge im 850hpa-Bereich schafft es wohl zwar nicht bis hierher, aber die 12-13 Grad, die vor allem in die Westhälfte schwappen, reichen auch völlig für wohlige Temperaturen:
Was danach passiert finde ich spannend (Variante GFS). Der Trog über den Britischen Inseln (1) kommt gegen das 1035 Hpa-Bollwerk über Fennoskandien (2) nicht und wird nördlich am Komplex vorbeigeführt. Dennoch schwappt zumindest die Kaltfront des Troges über Westeuropa zum Alpenraum. Besonders wetteraktiv dürfte sie allerdings nicht sein, da sie in den Druckanstieg aus Westen hineinläuft. Das Sturmtief über dem Atlantik (3) hat gemäss GFS zu diesem Zeitpunkt einen Kerndruck von unter 985 hpa und liegt immer noch auf einer idealen Rutschbahn bezüglich weiterer Zyklogenese:
Am Montag drückt das Sturmtief (mit einem beachtlichen Sturmfeld zwischen den britischen Inseln und Benelux) nach Mitteleuropa...
...schnürt sich auf Dienstag von der atlantischen Zirkulation ab...
...und installiert sich mit seinem Kern über der Ostsee:
Resultat wäre eine Nordwestströmung mit leichtem Stau im Alpenraum und Heranführen von kühler (nicht kalter) Luft. Schneefallgrenze läge so um 1400 Meter, Schnee bis in die Talböden müsste als Option in Betracht gezogen werden:
Für unseren Wettercharakter relevant dürfte Mitte kommender Woche vor allem der Umfang und die Positionierung des Cut-Off-Tiefs über Osteuropa werden. Da bestehen je nach Modell noch Fragezeichen. Alles in allem aber ein synoptisch sehr interessanter und für die Jahreszeit auch durchaus typischer Ablauf. Was halt fehlt ist der Wind (zumindest bei uns), aber daran hat man sich ja schon fast gewöhnt...