Servus,
hier noch mein Bericht zu den Superzellen (einfach bei Kachelmann die Signaturen prüfen), die am Freitag Nachmittag knapp nördlich von Freiburg durch den Rheingraben zogen. Nachdem bereits zuvor bei Offenburg eine mögliche Superzelle den Rheingraben kreuzte, machten sich auch weitere Zellen daran den Sprung über die Vogesen zu wagen. Da die Zellen nördlich des Kaiserstuhls durch den Rheingraben ziehen sollten, machten wir (Michael und ein Freund von ihm waren dabei) uns vom Batzenberg aus auf den Weg in Richtung Riegel, knapp nordöstlich des Kaiserstuhls.
Auf freiem Feld angekommen, bot sich uns folgender Blick. Noch relativ weit entfernt im Westen kündigte sich bereits unsere "zweite" Zelle an. Zu diesem Zeitpunkt, rechneten wir nicht unbedingt mit einem Kracher da die Zelle aus unserer Sicht outflowdominniert erschien... 18.13 Uhr:
Etwas vorgelagert und nordwestlich von uns war bereits eine Zelle im Rheingraben aktiv, die uns die nächsten Minuten beschäftigen sollte. 18.20 Uhr:
An der, sauber vom Abwind getrennten, Basis bildete sich binnen Minuten eine Absenkung. Panorama 18.23 Uhr:
Unter dem Aufwindteller entwickelte sich eine Wallcloud und langsam oder sicher war mit bloßem Auge Rotation auszumachen, 18.26 Uhr:
Spätestens jetzt war klar, dass wir es mit einer Meso zu zun hatten, die uns da wenige km nördlich passierte. 18.30 Uhr:
Keine Minute später...die Rotation war eindrücklich, einen eindeutigen Funnel konnte ich nicht erkennen, aber es hätte uns sicherlich nicht gewundert:
Zeitgleich rückte Zelle zwei aus Westen an und sah ähnlich spektakulär aus. Auch hierbei handelte es sich um eine Superzelle, wie wie später anhand von Dopplerbildern eindeutig sehen konnten. Wir befanden uns zwischen zwei vermeintlichen Superzellen, ziemlich genial...aber irgendwo auch stressig (auf welche konzentriert man sich denn jetzt...). Panoramablick nach Westen, 18.31 Uhr:
Zelle Nummer eins verabschiedete sich langsam in Richtung Schwarzwald, wo sie binnen Minuten deutlich an Struktur verlor...18.32 Uhr:
18.34 Uhr bereits mit Auflösungserscheinungen:
18.35 Uhr, der Blick nach Westen sah zunehmend wilder aus...:
18.37 Uhr:
18.40 Uhr:
Einen direkten Corepunch konnten wir dank Tankstelle vermeiden, wir wurden auch nur vom Südrand des Cores gestriffen...kräftige Böen und kleinkörniger Hagel inklusive.
Ob es sich jetzt rein nach Definition um astreine Superzellen handelte, sei dahingestellt. Zelle Nummer eins (nördlich) hatte vor unserern Augen einen neuen, wenn auch kurzlebigen Zyklus mit Mesozyklone und Wallcloud...Rotation war eindeutig erkennbar. Zelle Nummer zwei war für uns nicht eindeutig als Superzelle auszumachen, zeigte aber ebenfalls auf den Dopplerbildern Rotationssignaturen. Der Zellverbund war noch lange aktiv und passierte gegen 22 Uhr die Grenze zu Bayern und war gegen Mitternacht knapp nördlich von München aktiv.
Da wir zwischenzeitlich in wenigen km Entfernung zwischen zwei potentiellen Superzellen standen, war das ein geniales Chasing und für uns bestimmt ein Highlight des Jahres. Mal schauen, ob das diese Saison noch getoppt werden kann.
Grüsse Benni