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Starkniederschlag 09.03.2017
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Starkniederschlag 09.03.2017
Eingebettet in eine kräftige NW-Strömung sorgt in den nächsten 36 Stunden ein schleiffendes Frontensystem für staubedingte grosse Niederschlagsmengen. Milde ursprünglich fast karibische Luft gelangt zu den Ostalpen. Hohe Schneefallgrenze, die Nullgradgrenze ist selbst in der Ostschweiz meist um 2000 Meter und sinkt erst gegen Freitagmorgen etwas ab. Am extremsten ist der Cosmo7-12z-Lauf mit flächig 60-100 mm am östlichen Alpennordhang. Noch mehr werden im Vorarlbergischen mit 120-150 mm simuliert. EZ 00-Lauf ist wie immer tiefer mit 30-60 mm (knapp die Hälfte).
Nicht zu vernachlässigen mit den gefallen 50 cm Neuschnee in den letzten 3 Tagen, gefährliche Nassschneelawinen und hohe Abflüsse.
Nicht zu vernachlässigen mit den gefallen 50 cm Neuschnee in den letzten 3 Tagen, gefährliche Nassschneelawinen und hohe Abflüsse.
- Michi, Uster, 455 m
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Re: Starkniederschlag 09.03.2017
EZ 12z-Lauf nun auch mehr westlich und verbreitet 50-70 mm. Eigentlich sind Cosmo7 und GFS auch ähnlich, nur Peaks sind grösser:
Quelle: meteoswiss
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Zuletzt geändert von Michi, Uster, 455 m am Mi 8. Mär 2017, 21:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Starkniederschlag 09.03.2017
Eine kurze Frage an die Experten:
Wenn ich die nach Modellen prognostizierten Niederschlagsmengen sehe und eine Schneefallgrenze von ca. 1'200 - 1'800 für die Berechnung nehme, dann könnte die Gefahr von Hochwasser an kleineren und mittelgrossen Fliessgewässern durchaus höher sein als die Warnstufen nun hergeben oder? Vor allem in meiner Wohngegend, der Linthebene, und Umgebung, sehe ich da gewisse Gefahren, die meiner Meinung nach etwas unterschätzt werden. Auf über 1'000 Meter liegt doch einiges Schnee, dann noch 100 ml Regen mit einer Schneefallgrenze von sagen wir mal 1'600 Meter, das dürfte etwas heikel werden.
Daher meine Frage an die Experten hier.
Erinnert mich irgendwie an die Situation vor 2011, als eine Warmfront zusammen mit der hohen Schneefallgrenze grosse Schäden im Kandertal anrichtete. Damals war es im Oktober, wo auch schon Schnee für zusätzlichen Abfluss verantwortlich war. Auch damals wurde die Situation zunächst unterschätzt. 100 ml plus 50 cm Schnee der rausgewaschen wird, wir werden sehen.
Wenn ich die nach Modellen prognostizierten Niederschlagsmengen sehe und eine Schneefallgrenze von ca. 1'200 - 1'800 für die Berechnung nehme, dann könnte die Gefahr von Hochwasser an kleineren und mittelgrossen Fliessgewässern durchaus höher sein als die Warnstufen nun hergeben oder? Vor allem in meiner Wohngegend, der Linthebene, und Umgebung, sehe ich da gewisse Gefahren, die meiner Meinung nach etwas unterschätzt werden. Auf über 1'000 Meter liegt doch einiges Schnee, dann noch 100 ml Regen mit einer Schneefallgrenze von sagen wir mal 1'600 Meter, das dürfte etwas heikel werden.
Daher meine Frage an die Experten hier.
Erinnert mich irgendwie an die Situation vor 2011, als eine Warmfront zusammen mit der hohen Schneefallgrenze grosse Schäden im Kandertal anrichtete. Damals war es im Oktober, wo auch schon Schnee für zusätzlichen Abfluss verantwortlich war. Auch damals wurde die Situation zunächst unterschätzt. 100 ml plus 50 cm Schnee der rausgewaschen wird, wir werden sehen.
Zuletzt geändert von Linth am Mi 8. Mär 2017, 22:11, insgesamt 1-mal geändert.
- Federwolke
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Re: Starkniederschlag 09.03.2017
Hochwassergefahr am ehesten an den äusseren Voralpen (Einzugsgebiet Thur, Töss), wo die Schneefallgrenze tatsächlich bei etwa 1800 m liegen wird. In den engeren Tälern wie Glarus, Nordbünden wird bei solch intensivem Niederschlag die Niederschlagsabkühlung wirken und die Schneefallgrenze drücken. Dort wohl eher Lawinen- als Hochwassergefahr ein Thema.
PS: Oktober 2011 war eine ganz andere Luftmasse: 5 bis 7 Grad wärmer in der Höhe, Schneefallgrenze bei 2500 m.
PS: Oktober 2011 war eine ganz andere Luftmasse: 5 bis 7 Grad wärmer in der Höhe, Schneefallgrenze bei 2500 m.
Zuletzt geändert von Federwolke am Mi 8. Mär 2017, 22:14, insgesamt 1-mal geändert.
Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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Re: Starkniederschlag 09.03.2017
Sali Linth
Deine Bedenken sind durchaus plausibel, jedoch sehe ich derzeit keine wirkliche Gefahr für das Kandertal.
Es wurden auch Lehren aus dem Hochwasser im 2011 gezogen und wir haben aufgerüstet. Wir in der Feuerwehr Kandersteg in enger Zusammenarbeit mit Frutigen sind auf eine mögliche Gefahrensituation bestens vorbereitet.
Man wird sehen wie es sich entwickelt.
Deine Bedenken sind durchaus plausibel, jedoch sehe ich derzeit keine wirkliche Gefahr für das Kandertal.
Es wurden auch Lehren aus dem Hochwasser im 2011 gezogen und wir haben aufgerüstet. Wir in der Feuerwehr Kandersteg in enger Zusammenarbeit mit Frutigen sind auf eine mögliche Gefahrensituation bestens vorbereitet.
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Re: Starkniederschlag 09.03.2017
Super, Danke für die prompte Antwort. Dann sollte mein Pager diese Nacht still bleibenFederwolke hat geschrieben:Hochwassergefahr am ehesten an den äusseren Voralpen (Einzugsgebiet Thur, Töss), wo die Schneefallgrenze tatsächlich bei etwa 1800 m liegen wird. In den engeren Tälern wie Glarus, Nordbünden wird bei solch intensivem Niederschlag die Niederschlagsabkühlung wirken und die Schneefallgrenze drücken. Dort wohl eher Lawinen- als Hochwassergefahr ein Thema.
PS: Oktober 2011 war eine ganz andere Luftmasse: 5 bis 7 Grad wärmer in der Höhe, Schneefallgrenze bei 2500 m.
Höchstens der Steinenbach in Kaltbrunn dürfte wohl kritisch werden. Fast ganzes Einzugsgebiet liegt im hohen prognostizierten Bereich und reicht bis knapp 2'000 Meter über Meer. Easy, wir werden sehen.
- Joachim
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Re: Starkniederschlag 09.03.2017
Hoi zäme
Klassische Lage mit "atmospheric river" von subtropischen Atlantik via Azoren - Kalifornier nennen so etwas vom Pazifik (Hawai) "pineapple express"
PWAT Prognose GFS-Modell
Der doch viele Schnee in den Voralpen (Malbun 109cm) saugt jetzt den vielen Regen noch auf...April/Mai ist die Schneedecke durchnässt > dann läufts unten raus udns chmilzt.
Frage ist, wann die SFG nachts und wie weit wieder absinkt (1200>1000?)
Grüsslis
Joachim
Klassische Lage mit "atmospheric river" von subtropischen Atlantik via Azoren - Kalifornier nennen so etwas vom Pazifik (Hawai) "pineapple express"
PWAT Prognose GFS-Modell
Der doch viele Schnee in den Voralpen (Malbun 109cm) saugt jetzt den vielen Regen noch auf...April/Mai ist die Schneedecke durchnässt > dann läufts unten raus udns chmilzt.
Frage ist, wann die SFG nachts und wie weit wieder absinkt (1200>1000?)
Grüsslis
Joachim
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Re: Starkniederschlag 09.03.2017
Seit gestern Abend 18 Uhr (24 Stundensumme) sind folgende Mengen im autom. MeteoSchweiz-Messnetz gefallen:
Quelle: meteoswiss
Man beachte die krassen regionalen Unterschiede (Basel- Möhlin, Zugersee). Braunwald wie meistens bei NW mit 72 mm Spitzenreiter. Auch klassisch das Übergreifen über den nördlichen Hauptkamm in Susch GR und Lötschental VS.
Bis morgen früh noch etwa 10-20 mm in den östlichen Stauregionen.
Quelle: meteoswiss
Man beachte die krassen regionalen Unterschiede (Basel- Möhlin, Zugersee). Braunwald wie meistens bei NW mit 72 mm Spitzenreiter. Auch klassisch das Übergreifen über den nördlichen Hauptkamm in Susch GR und Lötschental VS.
Bis morgen früh noch etwa 10-20 mm in den östlichen Stauregionen.