Sehr schön, ich bin überzeugt, dass du hier eine Naturgewalt erlebt hast,
und ich bin in Gais aufgewachsen....da sind Winde normal. jedoch hast du hier ein starken ORKAN !
Du stehst in dem Moment voll im Windschattenseite, sonst hätte es dich weggeblasen...
jeder, der nicht dort war in dem moment, glaubt nicht die 180km/h-
live war es sicher krass...exponierte Stelle.
@Joe: Genau, zum schlimmsten Zeitpunkt des Sturms stand ich relativ geschützt durch das Gebäude des Restaurant Oberer Gäbris. Der Kampf direkt im Wind ist sehr geil, aber konnte natürlich nicht die vollen 3 Stunden geführt werden, zumal ich mit der sehr dick gefütterten russischen Ölarbeiterjacke grosse Angriffsfläche hatte. Die ist fast wie ein tragbarer Schlafsack und geht wirklich nur bei Orkan/Windchill oder <= -20 Grad.
Ruppige Böen ab etwa 150 km/h sind schwer zu Stehen und Messen von Hand, das kennen alle, die schon mal im Orkan standen. Das geht nur breitbeinig, mit sicherer Bodenhaftung und leicht geduckt. Hier ein solcher Versuch mit gleichzeitigem Filmen des Windmasters, schwierig und sehr unruhig:
https://youtu.be/Bpi_CUoW9xM
Sekundenwind (km/h) im Video:
105 - 95 - 113 - 106 - 117 -
142 -
137 -
135 - 110 - 104 -
132 -
120 - 111 - 115 - 108 -
141 -
138 -
118 - 84 - 83 - 75 - 91 - 103 - 93
Die restliche Zeit und erst recht bei einsetzendem Gewitter mit Graupel und rutschigem Untergrund hatte ich den Windmesser mit einem Stativ an den Gartenzaun des Restaurants geheftet. Er war ja zunächst auf der Eisenstange eines Wegweisers, siehe Foto oben. Diese "Lösung" wurde nach Blick auf "Blitzortung Live" zeitig verworfen...
Am Holzzaun konnte ihn von der geschützten Stelle aus noch gut ablesen:
Mein Abstand hat sich dann mit zunehmender Blitz-Aktivität vergrössert, es sind nicht so viele Kilo-Ampere im Winter, aber hey...
Diese Konstellation hat zu gewissen Kanalisierungs-Effekten am Windmesser geführt, hervorgerufen durch das Gebäude. Das könnte die 30km/h Differenz zu den Böen des Sonic Anemometers 200 Meter weiter hinten erklären. Wobei der Sonic etwas versetzt zum Kamm des Gäbris im Lee steht, und besonders bei Winddrehung auf Nordwest nicht mehr so exponiert ist, trotz der sehr guten Höhe des Turms, auf dem er steht.
Beste Grüsse
Markus