Faktisch bedeutet das: Es geschieht gar nichts, alles geht so weiter wie bisher.Unwetterwarnungen in der Schweiz werden nicht vereinheitlicht
Die Unwetterwarnungen der verschiedenen privaten Anbieter in der Schweiz werden nicht vereinheitlicht. Die Wetterdienstleister konnten sich nicht freiwillig auf einen gemeinsamen Standard einigen. Gesetzlich zwingen will sie der Bundesrat nicht.
Im Ereignisfall koordinieren die Naturgefahren-Fachstellen des Bundes schon heute ihre Aktivitäten. Doch unter den privaten Anbieter wie SRF Meteo, Meteogroup oder MeteoNews gibt es keine verbindlichen Standards für ihre Warnaktivitäten.
Abweichende meteorologische Einschätzungen oder Differenzen in der Aufbereitung und Kommunikation könnten zu unterschiedlichen Unwetterwarnungen führen, teilte MeteoSchweiz am Mittwoch mit. Und das wiederum berge die Gefahr, dass die Wirksamkeit der Warnungen beeinträchtigt werde.
Mit einem Postulat hatte Nationalrat Karl Vogler (CSP/OW) deshalb den Bundesrat beauftrag, zu prüfen, ob und wie die Warnungen des Bundes und der privaten Wetterdienstleister vereinheitlicht werden könnten.
In seinem Bericht dazu schreibt der Bundesrat nun, dass er eine gesetzliche Regelung als unverhältnismässig und als Eingriff in die Wirtschafts- und Medienfreiheit erachte.
Ausserdem habe der Bund bei grosser Gefahr schon heute die Möglichkeit, mit obligatorischen Warnungen an die Öffentlichkeit zu gelangen. Und die kantonalen und kommunale Behörden konsultierten für ihre Entscheidungen in der Regel die Warnungen des Bundes. Der Dialog werde jedoch weitergeführt.
Quelle: Schweizerische Depeschenagentur (SDA)
Persönlich finde ich es ja nicht unbedingt schlecht, wenn nach wie vor verschiedene Dienste unabhängig agieren können. Abgesehen davon bringt gesetzlicher Zwang zur Vereinheitlichung oftmals nicht das gewünschte Ergebnis. Vielmehr kommt es zu Lähmungserscheinungen bei Innovation und Fortschritt. Aber das ist ein anderes Thema.
Ob der "weitergeführte Dialog" etwas bringen wird, sei mal dahingestellt.