Sturm/Orkan Sonntag 29.10.2017
Verfasst: Fr 27. Okt 2017, 11:29
Am Sonntag werden vor allem die Osthälfte Deutschlands, Tschechien und Österreich von einem kräftigen Herbststurm durchgeschüttelt. Die Modelle sind sich relativ einig was Stärke und Zugbahn angeht, ich sehe nur noch Nuancen bei den Unterschieden.
Betrachtet man die grossräumige Ausgangslage ist die zu erwartende Stärke des Sturms wenig erstaunlich. Miteleuropa liegt derzeit sozusagen in der "Schnittmenge" zwischen einem mächtigen Hochdruckgebiet mit Kern über der Biskaya und einem riesigen Langwellentrog über Fennoskandien, der sehr kalte Polarluft nach Süden führt. Die relativ warmen Luftmassen im Südwesten und der Polarluftschwall schrammen in dieser Konstellation also aneinander vorbei, ohne dass es grössere orografische Hindernisse gäbe (bsp. die Alpen), welche hier eine Rolle spielen könnten.
In der Nacht auf Sonntag bildet sich über Skandinavien ein Bodentief aus, das sich im weiteren Weg Richtung Baltikum auf unter 980 hpa vertiefen soll. Im Schlepptau knallt eine äusserst markante Kaltfront über den Kontinent, eingebettet in einen extrem scharfen Gradienten:
Da der Gradient im Kaltsektor hinter der Front mindestens genauso scharf ist, wie im Vorfeld, gilt das ansonsten übliche Credo "Höchstes Potenzial im stabilen Warmsektor = keine Runtermischung" in diesem Fall ausdrücklich nicht. Im Gegenteil: In und hinter der heranrückenden Kaltfront haben wir eine äusserst heikle Kombination aus Gradient und hochlabiler Kaltluft, wodurch der Wind bezüglich Heruntermischen bis zum Boden nahezu keine Schranken kennen wird.
In den am stärksten betroffenen Gebieten in der Osthälfte Deutschlands und Tschechiens / Österreichs Markiert GFS 12 bis 13 Bf auf dem 850 hpa-Niveau (ca. 1500 m). Dieser Höhenwind dürfte wie bereits erwähnt im Kaltsektor ohne grössere Probleme bis ins Flachland durchschlagen können, von den höheren Lagen will ich mal gar nicht sprechen.
Auch in der Schweiz dürfte der Sturm zu spüren sein, allerdings bei Weitem nicht so stark. Vor allem im Nordosten dürften die Böen aber auch an den Läden rütteln.
Alles in Allem aber ein schwerer und auch gefährlicher Sturm in den am stärksten betroffenen Gebieten. Aufmerksam verfolgen!
PS: Crap Masegn in der bereits jetzt anziehenden, starken nördlichen Höhenströmung mit 157er-Böe!
Betrachtet man die grossräumige Ausgangslage ist die zu erwartende Stärke des Sturms wenig erstaunlich. Miteleuropa liegt derzeit sozusagen in der "Schnittmenge" zwischen einem mächtigen Hochdruckgebiet mit Kern über der Biskaya und einem riesigen Langwellentrog über Fennoskandien, der sehr kalte Polarluft nach Süden führt. Die relativ warmen Luftmassen im Südwesten und der Polarluftschwall schrammen in dieser Konstellation also aneinander vorbei, ohne dass es grössere orografische Hindernisse gäbe (bsp. die Alpen), welche hier eine Rolle spielen könnten.
In der Nacht auf Sonntag bildet sich über Skandinavien ein Bodentief aus, das sich im weiteren Weg Richtung Baltikum auf unter 980 hpa vertiefen soll. Im Schlepptau knallt eine äusserst markante Kaltfront über den Kontinent, eingebettet in einen extrem scharfen Gradienten:
Da der Gradient im Kaltsektor hinter der Front mindestens genauso scharf ist, wie im Vorfeld, gilt das ansonsten übliche Credo "Höchstes Potenzial im stabilen Warmsektor = keine Runtermischung" in diesem Fall ausdrücklich nicht. Im Gegenteil: In und hinter der heranrückenden Kaltfront haben wir eine äusserst heikle Kombination aus Gradient und hochlabiler Kaltluft, wodurch der Wind bezüglich Heruntermischen bis zum Boden nahezu keine Schranken kennen wird.
In den am stärksten betroffenen Gebieten in der Osthälfte Deutschlands und Tschechiens / Österreichs Markiert GFS 12 bis 13 Bf auf dem 850 hpa-Niveau (ca. 1500 m). Dieser Höhenwind dürfte wie bereits erwähnt im Kaltsektor ohne grössere Probleme bis ins Flachland durchschlagen können, von den höheren Lagen will ich mal gar nicht sprechen.
Auch in der Schweiz dürfte der Sturm zu spüren sein, allerdings bei Weitem nicht so stark. Vor allem im Nordosten dürften die Böen aber auch an den Läden rütteln.
Alles in Allem aber ein schwerer und auch gefährlicher Sturm in den am stärksten betroffenen Gebieten. Aufmerksam verfolgen!
PS: Crap Masegn in der bereits jetzt anziehenden, starken nördlichen Höhenströmung mit 157er-Böe!