Werbung

Hurricanes & Typhoons 2014

Alles zu (Un)wetter, übriges Europa und weltweit
Benutzeravatar
Alfred
Beiträge: 10469
Registriert: Mo 21. Jul 2003, 16:23
Geschlecht: männlich
Wohnort: 8037 Zürich
Hat sich bedankt: 49 Mal
Danksagung erhalten: 90 Mal

Re: Hurricanes & Typhoons 2014

Beitrag von Alfred »

 
Das Pärchen am 07.08.2014 22:00 UTC vor Hawaii (Aus-
schnitt von GOESW/volle Auflösung/BW, eingefärbt).
Bild
Gruss, Alfred

Benutzeravatar
Alfred
Beiträge: 10469
Registriert: Mo 21. Jul 2003, 16:23
Geschlecht: männlich
Wohnort: 8037 Zürich
Hat sich bedankt: 49 Mal
Danksagung erhalten: 90 Mal

Re: Hurricanes & Typhoons 2014

Beitrag von Alfred »

Hoi zäme

Endlich kann das Tief die Kaltluftblase, welche schon seit Tagen (d.h. ohne den Einfluss von Bertha) über dem Mittelatlantik
lieg, ausräumen und mitnehmen, welche dann mit noch weiterer von Norden her, für die Abkühlung :unschuldig: nächster Woche,sor-
gen wird. Je länger kühl im Sommer, umso wärmer (Anomalie) im Herbst?
Bild
Quelle: http://www.ecmwf.int

Gruss, Alfred


Benutzeravatar
Alfred
Beiträge: 10469
Registriert: Mo 21. Jul 2003, 16:23
Geschlecht: männlich
Wohnort: 8037 Zürich
Hat sich bedankt: 49 Mal
Danksagung erhalten: 90 Mal

Re: Hurricanes & Typhoons 2014

Beitrag von Alfred »

Sali @Gino

Es gibt für Ex mindestens zwei Möglichkeiten:

Ex = ausserhalb (*)
Ex = vergangener/ehemaliger
(*)Da hat sich auch schon ein anderer Name eingebürgert (eingebürgert ist vielleicht etwas übertrieben :mrgreen: ).
Welches gilt nun?

Gruss, Alfred
Zuletzt geändert von Alfred am Sa 9. Aug 2014, 14:04, insgesamt 1-mal geändert.

Chicken3gg
Beiträge: 1753
Registriert: Fr 28. Jun 2013, 21:08
Geschlecht: männlich
Wohnort: Allschwil BL
Hat sich bedankt: 783 Mal
Danksagung erhalten: 358 Mal
Kontaktdaten:

Re: Hurricanes & Typhoons 2014

Beitrag von Chicken3gg »

Soo speziell ist es ja auch wieder nicht, dass ein Hurrikan in die Westwindzone kommt und als Tiefdruckgebiet nach Europa driftet!?

Benutzeravatar
Federwolke
Moderator
Beiträge: 8740
Registriert: Mo 20. Aug 2001, 23:47
Geschlecht: weiblich
Wohnort: 3074 Muri bei Bern
Hat sich bedankt: 1632 Mal
Danksagung erhalten: 7637 Mal
Kontaktdaten:

Re: Hurricanes & Typhoons 2014

Beitrag von Federwolke »

Damit bei diesem Thema zu den vielen Bildlis und Halbwissen auch noch etwas Fleisch an den Knochen kommt:

09.08.2014, 14:24 Uhr

Die wandelbare BERTHA

Kaum erscheint sie als Tiefdruckgebiet auf den europäischen
Wetterkarten, ist sie schon in aller Munde. Der ehemalige Hurrikan
BERTHA nähert sich derzeit allmählich vom Atlantik her und sorgt an
diesem Wochenende als ausgewachsenes Sturmtief noch für turbulentes
Wetter in einigen Teilen Europas. Ein Sturmtief im August? Das ist
durchaus ungewöhnlich.

Von einstmaligen tropischen Wirbelstürmen, die als Tiefdruckgebiete
in außertropischen Breiten weiterleben, hört und liest man jedoch des
Öfteren. Doch was genau passiert während diesem "wandelhaften Leben"
der Stürme?

Statistisch gesehen erreichen etwa die Hälfte der Hurrikans (so
bezeichnet man Wirbelstürme über dem nördlichen Atlantischen Ozean
sowie dem Nordpazifik) auf einem Weg nach Norden subtropische und
später mittlere Breiten und wandeln sich dabei in außertropische
Tiefdruckgebiete um. Meteorologen bezeichnen diesen Prozess
minimalistisch als "ET". Gemeint ist natürlich nicht der sympathische
außerirdische aus einem Kultfilm der 80er Jahre. Es handelt sich
dabei um ein Akronym des englischen Begriffs "extratropical
transition", was übersetzt so viel heißt wie "extratropische
Umwandlung" und für einen völlig irdischen, nämlich atmosphärischen
Vorgang steht. So kurz die Bezeichnung auch ist, die "ET" ist ein
komplizierter und noch nicht vollends verstandener
Umwandlungsprozess. Reduzieren lässt er sich auf die Tatsache, dass
die Wirbelstürme bei der "ET" fortwährend die Eigenschaften eines
tropischen Sturmes verlieren und die eines außertropischen
Tiefdruckgebietes annehmen. Doch worin unterscheiden sich diese
beiden atmosphärischen Systeme nun?

Tropische Wirbelstürme entstehen meist nur über warmen und großen
Wasserflächen etwa zwischen dem südlichen und nördlichen 30.
Breitengrad in ausreichendem Abstand zum Äquator. Das warme Wasser
ist bei der Entwicklung der Stürme die Hauptenergiequelle. Durch
Verdunstung von Wasser wird der Wasseroberfläche Wärmeenergie
entzogen, die bei der Kondensation (Wolkenbildung) in der Atmosphäre
wieder frei wird. Dabei steigt die Lufttemperatur an und führt zu
einem relativ zur Umgebung wärmeren Sturmkern. Der Sturm nutzt diese
"fühlbare" Wärmeenergie und wandelt sie in Bewegungsenergie
(vertikale und horizontale Luftbewegungen) um. Solange das warme
Wasser als Energiequelle zur Verfügung steht, kann der Wirbelsturm
"weiterleben".

Außertropische Tiefdruckgebiete dagegen leben nicht unmittelbar von
warmem Wasser, auch wenn auch dies nützlich für die weitere
Entwicklung sein kann. Die Tiefdrucksysteme der gemäßigten Breiten
entstehen meist im Bereich der sogenannten Polarfront, die sich um
die gesamte nördliche und südliche Erdhalbkugel zwischen dem 35. und
65. Breitengrad "schlängelt". Meteorologen verstehen darunter die
durch hohe horizontale Temperaturgradienten auffallende Übergangszone
zwischen sehr kalter Luft polaren Ursprungs und der wärmeren Luft
gemäßigter Breiten. Der große Temperaturgegensatz stellt für die
Tiefdrucksysteme analog zum warmen Meereswasser bei tropischen
Wirbelstürmen ein großes Energiereservoir dar. Durch gleichzeitiges
Einbinden warmer und kalter Luftmassen in die Zirkulation um das
Tiefzentrum bilden sich Kalt- und Warmfronten aus, die wiederum die
Übergangszone zwischen unterschiedlich temperierter Luft
repräsentieren. Im Gegensatz zu den tropischen Wirbelstürmen, deren
Kern eine durchweg warme und nahezu kreisrunde "Warmluftblase"
darstellt und somit keine Fronten ausbilden kann, weisen entwickelte,
außertropische Tiefdruckgebiete eine, hinsichtlich der Zirkulation um
das Tiefdruckzentrum asymmetrische Anordnung kalter und warmer
Luftmassen auf.

Kommen wir zurück zu BERTHA. BERTHA entstand aus einem Gewittersystem
etwa 400 km ostsüdöstlich von Barbados und trat bereits am 1. August
als tropisches Tiefdruckgebiet in Erscheinung. Auf ihrem Weg
nordwestwärts überquerte BERTHA das Karibische Meer, am 2. August die
Dominikanische Republik und entwickelte sich wenig später
zwischenzeitlich zu einem Hurrikan der ersten Kategorie (Windböen bis
150 km/h). Im weiteren Verlauf bog BERTHA ab und verlagerte sich
entlang der nordamerikanischen Ostküste nordostwärts. Da die
Wassertemperaturen dabei sukzessive abnahmen und auch andere
Entwicklungsfaktoren negativ ins Gewicht fielen, schwächte sich
BERTHA zunächst rasch ab. Am 6. August wurde BERTHA dann als
"außertropisches Tiefdruckgebiet" analysiert und zog nach erneuter
Intensivierung auf einer nun immer östlicheren Zugbahn auf den
Nordatlantischen Ozean hinaus (siehe dazu die Grafik der Zugbahn, zu
finden rechts auf www.dwd.de in der Rubrik "Thema des Tages" unter
[mehr]). Was war passiert? Auf ihrem Weg entlang der US-Ostküste
näherte sich BERTHA immer mehr der Polarfront und damit eben einem
Gebiet größerer Temperaturgegensätze. Zunehmend wurden kältere
Luftmassen in die Zirkulation eingebunden. BERTHA wies keinen
durchweg warmen Kern mehr auf, sondern bildete Fronten aus - die "ET"
war in vollem Gange. Nachdem das warme Meereswasser als Energiequelle
nach und nach versiegte, sorgten die hohen Temperaturgegensätze an
der Polarfront zudem für einen neuen "Energieimpuls" - BERTHA kam
sprichwörtlich "in den zweiten Frühling". Eine solche Intensivierung
nach zwischenzeitlicher Abschwächung ist für Tiefdruckgebiete während
der "ET" typisch.

Ebenfalls typisch sind die Probleme, die die Wettermodelle mit
solchen Systemen haben. Oft leidet die Prognosegüte, wenn sich im
Vorhersagegebiet tropische Wirbelstürme in einer "ET" befinden. Es
ist daher nicht verwunderlich, dass die weitere Entwicklung von
BERTHA und auch die Auswirkungen auf unser Wetter bis zuletzt unklar
bleiben. Nach derzeitigem Stand wird sich BERTHA bis Sonntagabend
über Südirland und England bis ins Seegebiet östlich von Schottland
verlagern und dabei einen minimalen Kerndruck von nahe 980 hPa
erreichen - sehr beachtlich für August. Für Deutschland bedeutet das
kräftige Schauer und Gewitter, die im Laufe des Sonntags von Westen
aufkommen. Im Gegensatz zu den letzten Gewitterlagen ist neben
heftigem Starkregen auch verstärkt mit Sturmböen, örtlich auch
schweren Sturmböen sowie größerem Hagel zu rechnen. Ex-Hurrikan
BERTHA kann es also noch ...

Dipl.-Met. Adrian Leyser
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 09.08.2014

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
Quelle: http://www.dwd.de/tagesthema

Benutzeravatar
Alfred
Beiträge: 10469
Registriert: Mo 21. Jul 2003, 16:23
Geschlecht: männlich
Wohnort: 8037 Zürich
Hat sich bedankt: 49 Mal
Danksagung erhalten: 90 Mal

Re: Hurricanes & Typhoons 2014

Beitrag von Alfred »

Sali zäme

Dann liege ich schon richtig mit der Skeptik, betreffend Namen! Es würde ja im Kompetenzbereich
der UK-Meteorologen liegen, dem Ding einen Namen zu geben (vielleicht hat es dort sogar einen).
Die fachlich ausgebildeten und diplomierten Meteorologen beim DWD haben das Tief Ex-Bertha ge-
nannt, solange es noch so etwas wie tropisches in Sich hatte, das letzte mal am 7.August 06Z.
Quelle: http://www.wetter3.de/Archiv/archiv_dwd.html
Die in Ausbildung begriffenen nennen das Tief nach dem, was es einmal war, das erhöht die Klickzahl,
sie wollen ja etwas verkaufen
.

Gruss, Alfred
Zuletzt geändert von Alfred am Sa 9. Aug 2014, 20:21, insgesamt 1-mal geändert.

221057Gino
Beiträge: 2225
Registriert: Di 1. Jan 2008, 02:49
Geschlecht: männlich
Wohnort: CH 6044 Udligenswil LU
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 26 Mal
Kontaktdaten:

Re: Hurricanes & Typhoons 2014

Beitrag von 221057Gino »

Hallo

UK: ex Hrcne Bertha bringing wet and windy weather
http://www.metoffice.gov.uk/news/releas ... erthaStorm
the remnants of hurricane Bertha looks set to track across the UK over the next few days


Benutzeravatar
Alfred
Beiträge: 10469
Registriert: Mo 21. Jul 2003, 16:23
Geschlecht: männlich
Wohnort: 8037 Zürich
Hat sich bedankt: 49 Mal
Danksagung erhalten: 90 Mal

Re: Hurricanes & Typhoons 2014

Beitrag von Alfred »

Sali @Gino

http://www2.wetter3.de/Archiv/UKMet/140 ... nalyse.gif Letzte mit der Bezeichnung EX-BERTHA
http://www2.wetter3.de/Archiv/UKMet/140 ... gif[ot]Ich weiss, dass du seit Jahren versuchst, die FU-Namen auch in Italien «zu verkaufen».
Aber diese Namen gelten streng genommen nur für Tiefs, welche in irgend einer Form
das Wetter in Deutschland betreffen. Ist dir das nicht aufgefallen, z.B. dann, als Rom
beinahe ersäufte (das Tief von SW her kam und nach Osten sich verabschiedete.[/ot]
Gruss, Alfred

p.s. Jetzt weiss ich immer noch nicht, was die Bezeichnung EX genau bedeutet :help: ?
Zuletzt geändert von Alfred am Sa 9. Aug 2014, 21:36, insgesamt 1-mal geändert.

Chicken3gg
Beiträge: 1753
Registriert: Fr 28. Jun 2013, 21:08
Geschlecht: männlich
Wohnort: Allschwil BL
Hat sich bedankt: 783 Mal
Danksagung erhalten: 358 Mal
Kontaktdaten:

Re: Hurricanes & Typhoons 2014

Beitrag von Chicken3gg »

Alfred, ernsthaft?
Ex ganz einfach im Sinne von ehemals Bertha - ehemals Hurrikan Bertha - nun Tiefdruckgebiet "Bertha", da die FU Berlin keinen neuen Namen vergeben hat. Wieso auch immer.

Benutzeravatar
Alfred
Beiträge: 10469
Registriert: Mo 21. Jul 2003, 16:23
Geschlecht: männlich
Wohnort: 8037 Zürich
Hat sich bedankt: 49 Mal
Danksagung erhalten: 90 Mal

Re: Hurricanes & Typhoons 2014

Beitrag von Alfred »

Hoi zäme

Also doch, ein Begriff für zwei verschiedene Dinge. Man sollte halt nicht in einem Text
mit Abkürzungen und das noch in verschiedenen Sprachen um sich werfen. Das zeichnet
meiner Meinung nach, keinen Fachmann/frau für besondere Kompetenz aus!

Gruss, Alfred

Antworten