von Trimbacher » Mi 4. Jun 2014, 07:57
Laut meinen Erfahrungen ist der El Nino Einfluss in Nordamerika zweigeteilt. Im Winter gibt es zwar mehr Niederschlag bis weit hinunter nach Zentralmexiko, der darauffolgende Sommer ist dann aber umso trockener, davon ist auch der US Südwesten betroffen, AUSSER, ein tropischer Wirbelsturm verirrt sich soweit nördlich und bringt die Statistik durcheinander. Im nördlichen Mexiko sind El Nino Sommer berüchtigt heiss und trocken, was insofern bedeutsam ist, weil ansonsten der Sommer dort mehr als 50% des Jahresniederschlags bringen sollte. Das ist direkt abhängig von der Anzahl Tropenstürme aus dem Atlantik. Ein Vorgeschmack auf diese Auswirkungen des warmen Pazifiks findet zur Zeit statt, gestern stellte El Paso in Texas an der Grenze zu Mexiko einen neuen Tagesrekord auf mit fast 43 Grad. Immerhin 4 Grad mehr als der alte Tagesrekord, der Stationsrekord vom Juni 1994(die messen seit 1880) liegt bei 45.5 Grad. Aus Nordmexiko gibt es leider keine verlässlichen Wetterdaten.
Die ganze El Nino Geschichte leidet aber statistisch an der geringen Datenmenge. Einen mässigen bis starken El Nino gibt es pro Dekade vielleicht 1-2 mal, und der Klimawandel spielt da auch noch rein, indem er die Zugbahnen der El Nino verstärkten Tiefdruckgebiete nach Norden verschiebt und Südkalifornien im Trockenen lässt. Etwa so wie das mexikanische Niederkalifornien, welches selbst an der Pazifikküste eine wenn auch neblige Wüste ist, wo es bisweilen weniger regnet als im Death Valley.