KUBA
Die beiden jüngst über Kuba gezogenen Hurrikane sind laut der Regierung in Havanna die schlimmste Naturkatastrophe in der Geschichte des Landes.
Nach einer vorläufigen Bilanz, die am Montag verbreitet wurde, belaufen sich die Schäden auf fünf Milliarden Dollar. 443'000 Wohnungen seien beschädigt und 63'000 zerstört worden, hiess es. Hochspannungsmasten wurden zerstört und Stromnetze ausser Kraft gesetzt. 135'000 Hektar Ackerfläche seien verwüstet worden.
Am 30. August hatte Gustav den Westen Kubas heimgesucht, in der vergangenen Woche zog Ike über den Osten und das Zentrum. Von den elf Millionen Einwohnern wurden mehr als drei Millionen in Sicherheit gebracht.
200'000 ohne Dach über dem Kopf
Für 200'000 Menschen werde es für eine gewisse Zeit keinen Wohnraum geben, hiess es weiter. Durch die beiden Wirbelstürme kamen in Kuba sieben Menschen ums Leben. Durch den Hurrikan Dennis waren vor drei Jahren Schäden von schätzungsweise 1,4 Milliarden Dollar entstanden. (se/sda)
Tages Anzeiger
Kuba wies humanitäre US-Hilfe in Höhe von fünf Millionen Dollar (etwa 3,5 Millionen Euro) zurück. Das teilte das US-Außenministerium am Montag mit. Die USA bedauerten, dass die Offerte zur Unterstützung der Bevölkerung abgelehnt worden sei, sagte Außenamtssprecher Sean McCormack in Washington. Danach hatten die USA ihr Angebot - darunter auch Hilfsgüter-Tranportflüge auf die Insel - am Samstag unterbreitet. Am Sonntag sei die US-Regierung dann informiert worden, dass Kuba die Hilfe nicht wolle.
Bereits zuvor hatte Kuba selbst bekanntgegeben, dass es ein US- Angebot zur Soforthilfe in Höhe von 100.000 Dollar abgelehnt habe. Stattdessen forderte die Regierung des kommunistischen Landes Washington auf, Restriktionen des seit Jahrzehnten gegen Kuba verhängten Embargos vorübergehend auszusetzen, damit US-Unternehmen vor allem Baumaterialien und Lebensmittel gegen Kredite nach Kuba liefern können.
Kuba sei nicht bereit, Geschenke von einem Land anzunehmen, das es "blockiert", hieß es in einer offiziellen Note an das US-Außenministerium, die am Montag in der kubanischen staatlichen Presse veröffentlich wurde.
Heute PDA
Die Brühe, die der Hurrikan hinterlassen hat, ist voll von Asbest, Blei und Benzin. Für die Rückkehrer ist sie lebensgefährlich.
USA
>, sagte Steve LeBlanc, Stadtrat des Küstenortes Galveston der >, >.
Schäden von 10 Milliarden Dollar hat Ike in Galveston alleine hinterlassen. Strom und Gas wird im Küstenort mindestens noch einen Monat lang fehlen, und es dürfte über ein Jahr dauern, bis aller Abfall weggeräumt ist. Zumindest die Giftbrühe muss schneller weg: Solange sie die Strassen verstopfe, könne niemand zurückkehren, schreibt >.
Mücken so gross wie Daumennägel
Die Zeitung zitiert John Strange, einen Einwohner von Galveston. Er habe versucht, den Schlamm aus seinem Haus zu wischen. Dabei seien überwältigend viele Käfer zum Vorschein gekommen: >, sagte Strange. In dem Brackwasser auf der Insel brüten Moskitos und andere Insekten, die sich in der Luft ausbreiten und ihre Larven überall hinlegen.
>, sagte Stadtrat LeBlanc. > Die Brücke auf die Insel wird bewusst nur für Helfer geöffnet, bis die Rückkehr sicher ist. (Tagesanzeiger.ch/Newsnetz)
"Ike": Zahl der Todesopfer auf 39 gestiegen
Houston - Knapp drei Tage nach dem Zug von Hurrikan "Ike" über die texanische Golfküste wird das Ausmaß der Zerstörung und der Probleme in den Katastrophengebieten immer deutlicher. Rettungskräfte drangen in einige der am schwersten betroffenen Gebiete vor, und die Zahl der Todesopfer stieg auf 39. Tausende Menschen in Schutzunterkünften warteten darauf, mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Benzin versorgt zu werden.
Mit der größten Such- und Rettungsaktion in der texanischen Geschichte wollen die Behörden in der überschwemmten Küstenregion weitere 140.000 Bewohner retten, die trotz Zwangsevakuierungen und amtlichen Anweisungen in ihren Häusern an der jetzt verwüsteten Küste geblieben waren. Viele von ihnen sind von den Fluten eingeschlossen. Etwa 2000 Menschen wurden bereits in Sicherheit gebracht. Derweil fanden tausende Sturmopfer Zuflucht in Notunterkünften.
Die ersten Häuserzeilen von Crystal Beach in Texas hat die Sturmflut weggerissen
Ölplattformen zerstört
Nach Regierungsangaben zerstörte "Ike" im Golf von Mexiko mehrere Ölplattformen und beschädigte einige Pipelines. Bei Kontrollflügen über dem Golf seien mindestens zehn zerstörte Plattformen festgestellt worden, sagte Lars Herbst von der für Bodenschätze zuständigen Behörde. Er betonte, dass es sich um eine vorläufige Schadenseinschätzung handelt. Die von "Ike" verursachten Schäden seien aber anscheinend größer als die von "Gustav" vor zwei Wochen. Im Golf von Mexiko gibt es etwa 3.800 Ölplattformen. Laut Behörden zerstörte der Hurrikan "Katrina" vor drei Jahren 44 Plattformen.
"Ike" hatte mit Windgeschwindigkeiten von gut 170 Kilometern in der Stunde am Samstag schwere Verwüstungen an der texanischen Küste angerichtet. Tausende Häuser standen unter Wasser und wurden beschädigt, Straßen wurden unterspült, einige Gebäude gerieten in Brand. Für Houston verhängten die Behörden ein einwöchiges Ausgehverbot.
"Die pure Hölle"
Besonders betroffen war die vor der Küste Houstons liegende Insel Galveston. Das Wasser stand hier am Sonntag immer noch so hoch, dass Sanitäter und mit Suchhunden ausgerüstete Rettungskräfte an vielen Stellen ihre Versuche aufgeben mussten, in die zerstörten Wohnviertel vorzudringen. Anhaltende heftige Regenfälle erschwerten die Bergungsarbeiten zusätzlich.
Unterdessen machten sich viele, die vor dem Sturm die Flucht ergriffen hatten, dem Blatt zufolge bereits auf den Heimweg in ihre Häuser. Die Behörden hatten an die Menschen jedoch appelliert, sich in Geduld zu üben und mit der Rückkehr in verwüstete und von der Stromversorgung abgeschnittene Gegenden zu warten. Dutzende von Bewohnern, die während des Sturms ausgeharrt hatten, verließen den Küstenort dagegen. Die Lebensbedingungen ohne Elektrizität, Lebensmittel und Wasser seien nicht erträglich, berichteten sie. "Es ist traumatisierend", erzählte eine ältere Frau.
"Ich habe schon einige Hurrikans erlebt, aber nicht so etwas." Die Stunden, in denen der Sturm über den Ort hinwegzog, beschrieb sie als "pure Hölle".
(APA/AP/dpa)
der standard
16.09.2008 08:48
Suche unter Trümmerbergen - Zahl der Toten steigt
Zaun als Fischernetz
16. September 2008
Drei Tage nach dem Aufprall des Hurrikans "Ike" auf das amerikanische Festland ist das volle Ausmaß der Naturkatastrophe immer noch nicht erkennbar. Rettungsmannschaften wollten auch am Dienstag in den verwüsteten Gebieten des Bundesstaates Texas die Suche nach Überlebenden oder auch möglichen Todesopfern fortsetzen. Der Gouverneur von Texas, Rick Perry, bat die Menschen um Geduld und betonte, die Rettungskräfte täten ihr Bestes. An der Texas Southern University standen Autofahrer zwei Stunden für frisches Wasser an.
Manche Orte in der Bucht von Galveston sind derart stark zerstört, dass unter den Bergen von Trümmern Tote vermutet werden. Möglicherweise Tausende Menschen in der überschwemmten Küstenregion waren zudem am Montag noch in ihren Häusern vom Wasser eingeschlossen.
Die Zahl der Todesopfer durch "Ike" lag am Montag bei mindestens 39.
Zehn Einwohner kamen allein in Texas ums Leben, die weiteren Opfer waren in Louisiana, Arkansas, Indiana, Missouri und Ohio zu beklagen. Durch diese Staaten war "Ike" nach seinem Aufprall auf die texanische Küste am Samstagmorgen als Tropensturm gezogen und hatte der Bevölkerung vor allem durch sintflutartige Regenfälle zugesetzt.
So waren am Montag nach Medienberichten in Ohio fast zwei Millionen Haushalte ohne Elektrizität. Auch in Texas mussten etwa 1,5 Millionen Einwohner weiter ohne Stromversorgung auskommen. Zehntausende Menschen in diesem Staat befinden sich nach wie vor in Notunterkünften - im Ungewissen darüber, wann sie zurückkehren können oder was sie daheim vorfinden werden.
Alle paar Stunden ein Glas Wasser
Allein im Landkreis Harris, in dem auch die Metropole Houston liegt, werden die Schäden auf mehrere Milliarden Dollar geschätzt. Für das mit Trümmern und Scherben übersäte Houston verhängten die Behörden ein einwöchiges Ausgehverbot. In einer Notunterkunft in Houston klagten die Menschen, sie würden nicht darüber informiert, wo sie Essen und frische Kleidung bekommen könnten. Alle paar Stunden gebe es nur ein Glas Wasser, kritisierte der 37 Jahre alte Michael Stevenson.
FAZ.NET
AP
Bildergaleie
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[hr]
Auch in Asien wüten Stürme. Etwa 460.000 Menschen sind an der ostchinesischen Küste vor dem tropischen Wirbelsturm „Sinlaku“ in Sicherheit gebracht worden. Rund 30.000 Fischerboote wurden in der Provinz Fujian in die Häfen zurückgeholt, berichten chinesische Medien. Der Taifun, der zuvor über Taiwan hinweggefegt war, schwächte sich auf seinem Weg zur chinesischen Küste zu einem Wirbelsturm ab. Er brachte heftige Niederschläge nach Fujian und in die Nachbarprovinz Zhejiang. Behörden warnten vor Springfluten und Erdrutschen. Der Wirbelsturm könnte noch die großen chinesischen Städte Ningbo, Taizhou und Wenzhou treffen. In Taiwan sind zuvor fünf Menschen getötet und 13 verletzt worden, als „Sinlaku“ über die Insel brauste. 130.000 Haushalte litten unter Stromausfall.
- Editiert von Urbi am 16.09.2008, 17:23 -