Hoi zäme
Aufs Wochenende und zum Wochenwechsel hin deutet sich eine durchaus interessante Gegenstromlage über dem Alpenraum an. Das Ganze ist zwar noch etwas weit weg und die Unsicherheit bei der Prognose derartiger Wetterlagen ist erfahrungsgemäss gross. Dennoch sind sich GFS wie ECMWF relativ einig was den grossräumigen Ablauf angeht (zumindest bisher). Beide Modelle lassen am Sonntag einen Schwall Höhenkaltluft von den Britischen Inseln her Richtung Mitteleuropa einfliessen:
In der Folge tropft der Kaltluftbatzen westlich des Alpenbogens ins Mittelmeer, gleichzeitig entsteht über dem Golf von Ligurien ein Bodentief:
Dadurch entsteht über den Alpen eine Gegenstromlage, das heisst potenziell sehr feuchte Luftmasssen werden in einer Nord/Nordöstlichen Höhenströmung an den Alpen und Voralpen gestaut. Die Luftmasse auf der Alpennordseite ist moderat kalt, allerdings dürfte die Schneefallgrenze infolge Niederschlagsabkühlung wohl stellenweise bis in den Talgrund sinken:
Das Hauptereignis fände gemäss heutigem Stand in der Nacht auf Montag statt. Gemäss GFS haben wir eine theoretische Schneefallgrenze von ca. 800 m. In einem Streifen vom Berneroberland bis zum Alpstein liegen da teils erhebliche Neuschneemengen drin, akkumuliert man GFS wäre es teils über 1 Meter Neuschnee innert relativ kurzer Zeit:
Wie gesagt, alles noch mit Vorbehalt, da noch 4-5 Tage bis zum Ereignis. Der Schwenk des Kaltluftbatzens wie auch das Abtropfen westlich des Alpenbogens haben GFS wie EZ aber ziemlich synchron drin, das Setup ist also im Groben eingespurt.
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Gegenstromlage 5./6. November 2017 [FCST]
- Tinu (Männedorf)
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Gegenstromlage 5./6. November 2017 [FCST]
Tinu (Männedorf ZH, 422 m ü. M)
Gewitter und Sturm = erhöhter Pulsschlag
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Re: Gegenstromlage 5./6. November 2017 [FCST]
EZ stützt das Ganze mit dem heutigen Lauf:
Die Kaltluft rauscht über den westlichen Alpenbogen, resp. das Rhonetal ins Mittelmeer. Der Batzen installiert sich dann über dem westlichen Mittelmeer:
GFS im Vergleich zu gestern mit kälterer Luft auf der Alpennordseite, resp. Verschiebung des Schwerpunktes nach Osten. Das würde für uns eine tiefere Schneefallgrenze bedeuten, aber auch eine Verlagerung des Niederschlags-Schwerpunktes Richtung Ostalpen (Österreich):
Ein richtiger Synop-Krimi. Das lob ich mir!
Die Kaltluft rauscht über den westlichen Alpenbogen, resp. das Rhonetal ins Mittelmeer. Der Batzen installiert sich dann über dem westlichen Mittelmeer:
GFS im Vergleich zu gestern mit kälterer Luft auf der Alpennordseite, resp. Verschiebung des Schwerpunktes nach Osten. Das würde für uns eine tiefere Schneefallgrenze bedeuten, aber auch eine Verlagerung des Niederschlags-Schwerpunktes Richtung Ostalpen (Österreich):
Ein richtiger Synop-Krimi. Das lob ich mir!
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Re: Gegenstromlage 5./6. November 2017 [FCST]
Hoi zäme
Niederschläge für die Südseite am Sonntag mit der Föhnlage sind schon gesichert.
Wie gross die Mengen werden, ändert noch von Lauf zu Lauf.
So zwischen 50mm und 100mm sollten zusammenkommen.
Noch verbleiben 3 Tage, und die Seespiegel von Lago Maggiore und Lago di Lugano sinken weiter.
©BAFU
Ob es für den Lago di Lugano für ein neues Wasserstandminimum seit Messbeginn 1965 reicht?
Das Regendefizit auf der Alpensüdseite ist schon beachtlich!
Wo wäre wohl die rote Kurve, wenn die Starkniederschläge von Ende August auch ausgeblieben wären?
Grüsse Kaiko
Niederschläge für die Südseite am Sonntag mit der Föhnlage sind schon gesichert.
Wie gross die Mengen werden, ändert noch von Lauf zu Lauf.
So zwischen 50mm und 100mm sollten zusammenkommen.
Noch verbleiben 3 Tage, und die Seespiegel von Lago Maggiore und Lago di Lugano sinken weiter.
©BAFU
Ob es für den Lago di Lugano für ein neues Wasserstandminimum seit Messbeginn 1965 reicht?
Das Regendefizit auf der Alpensüdseite ist schon beachtlich!
Wo wäre wohl die rote Kurve, wenn die Starkniederschläge von Ende August auch ausgeblieben wären?
Grüsse Kaiko
Zuletzt geändert von Kaiko (Döttingen) am Do 2. Nov 2017, 18:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gegenstromlage 5./6. November 2017 [FCST]
Lokal hat's für knapp über 50 mm gereicht, im Südtessin, Engadin und in der Zentralschweiz.So zwischen 50mm und 100mm sollten zusammenkommen.
Aktuell weisse Dächer in Aeugst 700m, aber der (feine) Schneefall hat aufgehört.
Gruss Willi
Quelle: http://www.meteoradar.ch/regenkarten/index_standard.php
Gruss Willi
Immer da wenn's wettert
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Re: Gegenstromlage 5./6. November 2017 [FCST]
Zernez ist weiss:
Quelle: http://www.zernez.ch/aktuell/webcams/
Noch vor Kurzem herrschte dort der goldene Oktober mit Sonnenschein pur. So schnell kanns gehen.
Die Gegenstromlage hat letztlich vor allem dem zentralen und östlichen Voralpen/Alpenbogen viel Schnee gebracht, dazu dem Engadin und dem Südtessin. Schon interessant, wie bei diesen Lagen relativ kleine Unterschiede bei der Positionierung der Druckgebilde enorme Auswirkungen haben können.
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Noch vor Kurzem herrschte dort der goldene Oktober mit Sonnenschein pur. So schnell kanns gehen.
Die Gegenstromlage hat letztlich vor allem dem zentralen und östlichen Voralpen/Alpenbogen viel Schnee gebracht, dazu dem Engadin und dem Südtessin. Schon interessant, wie bei diesen Lagen relativ kleine Unterschiede bei der Positionierung der Druckgebilde enorme Auswirkungen haben können.
Zuletzt geändert von Tinu (Männedorf) am Mo 6. Nov 2017, 11:43, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Gegenstromlage 5./6. November 2017 [FCST]
Hallo zusammen
Es folgt ein etwas längerer Beitrag zu einem quasi Schneechasing heute. Keine spektakuläre Geschichte, keine spektakulären Bilder, aber immerhin etwas Schneebeitragsfeeling für das Sturmforum.
Am Montag habe ich jeweils weder Vorlesungen an der Uni noch Arbeitstermine. Deshalb arbeite ich und/oder lese ich Lektüre für die Uni zuhause, in einer Bibliothek oder Hochschule oder ich setze mich wie heute in den Zug und mache eine Rundreise. Dank dem GA kann sich das ein ansonsten im inländischen Vergleich armer Schlucker, wie ich es einer bin, leisten.
Die Rundreise für heute habe ich bereits vor Tagen eingeplant, da ich mich auf die Gegenstromlage mit Schnee weit hinunter gefreut habe. Es war also quasi ein "Schneechasing" im Zug heute.
Ich fuhr von Winterthur nach St. Gallen. Bereits vor St. Gallen wurde es weiss, ich vermute, die SFG war so um die 550-600m herum. Wobei man ja zwischen Schneegrenze und Schneefallgrenze unterscheiden muss und dies aus dem Zug, in dem man ja auch noch arbeiten und lesen sollte, nicht einfach zu erkennen ist. Ausserdem sind die Schneegrenze und SFG ja auch bekanntlich durch topografische Einflussfaktoren sowie aktuelle NDS-Intensität etc. mitbeinflusst und auch variabel. Sehr spannend bei solchen Lagen zu beobachten. Alle Angaben auch bezüglich Ortschaften, SFG und Schneegrenze sind daher ohne Gewähr, da ich auch abgelenkt war von der eigentlichen Arbeit im Zuge ...aber viele Angaben wird es glaub auch nicht geben. Geht ja um ein paar Schnee-Impressionen.
Die Route ab St.Gallen war:
Voralpenexpress bis Rothenthurm, danach weiter mit Regionalzug bis Arth-Goldau, dann ICN nach Luzern, weiter mit RE über das Entlebuch und Emmental Richtung Bern.
Folgend ein paar Impressionen (mit einem billigen Smartphone aufgenommen). Blick auf Zürichsee kurz vor Bahnhof Schindellegi. Schneegrenze ungefähr Höhe Samstagern.:
Verschneiter Bahnhof Rothenthurm:
Wie viel Schnee sind das? Ich schätze mal, es waren so 10-15 cm:
Winter im Dorf:
Ich weiss ja nicht, wie viel Schnee man braucht, um eine Langlaufloipe zu präparieren. Ich habe aber den Verdacht, dass es noch nicht reicht. Aber das Feeling stimmt schon mal.
In Sattel hatte es schon deutlich weniger Schnee. In Steinerberg war dann die Schneegrenze. Blick auf Lauerzersee und Schneegrenze gegenüber an der Rigi:
Bahnhof Arth-Goldau. Die Schneegrenze ist nahe. Die Rigi in Wolken verhüllt:
Nach Luzern Richtung Entlebuch wurde es schnell wieder weiss, bei Escholzmatt hatte es dann subjektiv gesehen am meisten Schnee. Es flöckelte auch wieder:
In Langnau im Emmental war es im Tal dann wieder gänzlich grün. War sehr spannend und eine angenehme Reise. Wenn man zwischendurch nicht aussteigt, kann man von St. Gallen bis Bern den Voralpen entlang mit nur einmal umsteigen in Luzern. Bei solchem Wetter eine super spannende Zugfahrt.
Ich wünsche euch einen guten Start in die neue Woche.
Liebs Grüessli
Lukas
Es folgt ein etwas längerer Beitrag zu einem quasi Schneechasing heute. Keine spektakuläre Geschichte, keine spektakulären Bilder, aber immerhin etwas Schneebeitragsfeeling für das Sturmforum.
Am Montag habe ich jeweils weder Vorlesungen an der Uni noch Arbeitstermine. Deshalb arbeite ich und/oder lese ich Lektüre für die Uni zuhause, in einer Bibliothek oder Hochschule oder ich setze mich wie heute in den Zug und mache eine Rundreise. Dank dem GA kann sich das ein ansonsten im inländischen Vergleich armer Schlucker, wie ich es einer bin, leisten.
Die Rundreise für heute habe ich bereits vor Tagen eingeplant, da ich mich auf die Gegenstromlage mit Schnee weit hinunter gefreut habe. Es war also quasi ein "Schneechasing" im Zug heute.
Ich fuhr von Winterthur nach St. Gallen. Bereits vor St. Gallen wurde es weiss, ich vermute, die SFG war so um die 550-600m herum. Wobei man ja zwischen Schneegrenze und Schneefallgrenze unterscheiden muss und dies aus dem Zug, in dem man ja auch noch arbeiten und lesen sollte, nicht einfach zu erkennen ist. Ausserdem sind die Schneegrenze und SFG ja auch bekanntlich durch topografische Einflussfaktoren sowie aktuelle NDS-Intensität etc. mitbeinflusst und auch variabel. Sehr spannend bei solchen Lagen zu beobachten. Alle Angaben auch bezüglich Ortschaften, SFG und Schneegrenze sind daher ohne Gewähr, da ich auch abgelenkt war von der eigentlichen Arbeit im Zuge ...aber viele Angaben wird es glaub auch nicht geben. Geht ja um ein paar Schnee-Impressionen.
Die Route ab St.Gallen war:
Voralpenexpress bis Rothenthurm, danach weiter mit Regionalzug bis Arth-Goldau, dann ICN nach Luzern, weiter mit RE über das Entlebuch und Emmental Richtung Bern.
Folgend ein paar Impressionen (mit einem billigen Smartphone aufgenommen). Blick auf Zürichsee kurz vor Bahnhof Schindellegi. Schneegrenze ungefähr Höhe Samstagern.:
Verschneiter Bahnhof Rothenthurm:
Wie viel Schnee sind das? Ich schätze mal, es waren so 10-15 cm:
Winter im Dorf:
Ich weiss ja nicht, wie viel Schnee man braucht, um eine Langlaufloipe zu präparieren. Ich habe aber den Verdacht, dass es noch nicht reicht. Aber das Feeling stimmt schon mal.
In Sattel hatte es schon deutlich weniger Schnee. In Steinerberg war dann die Schneegrenze. Blick auf Lauerzersee und Schneegrenze gegenüber an der Rigi:
Bahnhof Arth-Goldau. Die Schneegrenze ist nahe. Die Rigi in Wolken verhüllt:
Nach Luzern Richtung Entlebuch wurde es schnell wieder weiss, bei Escholzmatt hatte es dann subjektiv gesehen am meisten Schnee. Es flöckelte auch wieder:
In Langnau im Emmental war es im Tal dann wieder gänzlich grün. War sehr spannend und eine angenehme Reise. Wenn man zwischendurch nicht aussteigt, kann man von St. Gallen bis Bern den Voralpen entlang mit nur einmal umsteigen in Luzern. Bei solchem Wetter eine super spannende Zugfahrt.
Ich wünsche euch einen guten Start in die neue Woche.
Liebs Grüessli
Lukas
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Re: Gegenstromlage 5./6. November 2017 [FCST]
Hoi Lukas
Genau am gleichen Ort in Rothenthurm stand ich zwei Stunden später auch, habe sogar das gleiche Foto gemacht, also da wo das Parkschild und der Wegweiser "Rothenthurm Bahnhof 923 m" stehen.
Bei uns daheim im Zürcher Oberland, Tösstal, gab es auf 800 m etwa 3cm Nassschnee, das bei Nacht- und Morgentemperaturen von 0.2 bis 0.5 °C. Interessant war heute, dass es im Tösstal bis ganz runter nass schneite oder zuunterst (= 640 m) auch mit Regenanteil, hingegen oberhalb von Hinwil (650-700 m) hatte es keinen Schnee mehr und es regnete. Und das, obwohl die Niederschlagsintensität sogar höher war als im Tösstal!
Gruss
Genau am gleichen Ort in Rothenthurm stand ich zwei Stunden später auch, habe sogar das gleiche Foto gemacht, also da wo das Parkschild und der Wegweiser "Rothenthurm Bahnhof 923 m" stehen.
Bei uns daheim im Zürcher Oberland, Tösstal, gab es auf 800 m etwa 3cm Nassschnee, das bei Nacht- und Morgentemperaturen von 0.2 bis 0.5 °C. Interessant war heute, dass es im Tösstal bis ganz runter nass schneite oder zuunterst (= 640 m) auch mit Regenanteil, hingegen oberhalb von Hinwil (650-700 m) hatte es keinen Schnee mehr und es regnete. Und das, obwohl die Niederschlagsintensität sogar höher war als im Tösstal!
Gruss
Zuletzt geändert von Rontaler am Mo 6. Nov 2017, 16:53, insgesamt 1-mal geändert.
Wetterfanatisch mit Leib und Seele.