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FCST: Gewitterlage/KF 05.05.2015
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FCST: Gewitterlage/KF 05.05.2015
Hoi Zäme
Erstaunlich ruhig hier im Forum in Bezug auf die bevorstehende Lage am Dienstag. Nach durchzug einer Front am Sonntag kommen wir Anfang Woche vorderseitig eines Tiefdruckgebildes in den Genuss von der "Einfuhr" feuchtwarmer Luftmassen aus Südwest. Diese werden die Temperaturen auf 850 hPa auf Werte bis fast 20 Grad steigen lassen, am Boden, mit Föhneinfluss und der damit verbundenen Sonneneinstrahlung dürfte in der Nordschweiz und dem angrenzenden Süddeutschland am Dienstag ein Hitzetag werden.
Dienstagnachmittag/abend sollten mehrere Zutaten zusammenkommen welche für die vielleicht erste potentielle Schwerewitterlage dieser Saison sprechen:
Durchzug einer Kaltfront ausgehend von einem Randtief über der Nordsee.
Courtesy UKMO, interessante Variante mit 2 Fronten in Folge
Der Föhn wird ab Dienstagmittag zusammenbrechen, zumidest sieht es UWZ.ch so:
Mit dem Zusammenbruch des Föhns durfte ein markanter Windsprung eintreten! (Auf NW)
A Propos Wind: Oben sieht es bezüglich jet interessant aus:
Courtesy WZ Top Karten.
... im 500 hPa Stromlinienfeld kommen wir sogar zu der Zeit in den Left-exit Bereich Was auffällt ist die starke Geschwindigkeitsscherung nach unten hin. (Superzellen?)
Feuchtigkeit auf 700 hPa nach Zusammenbruch des Föhns gut für grössere Entwicklungen:
Courtesy Wetter3
Alles in allem ein Szenario wo Man die Augen drauf behalten sollte, wobei es so aussieht, je weiter nach Osten desto gut, aber das kann sich mit den neuen Läufen noch verschieben.
Weiteres Feedback von den Forumscracks wäre super.
Grüsse
Ralph
Erstaunlich ruhig hier im Forum in Bezug auf die bevorstehende Lage am Dienstag. Nach durchzug einer Front am Sonntag kommen wir Anfang Woche vorderseitig eines Tiefdruckgebildes in den Genuss von der "Einfuhr" feuchtwarmer Luftmassen aus Südwest. Diese werden die Temperaturen auf 850 hPa auf Werte bis fast 20 Grad steigen lassen, am Boden, mit Föhneinfluss und der damit verbundenen Sonneneinstrahlung dürfte in der Nordschweiz und dem angrenzenden Süddeutschland am Dienstag ein Hitzetag werden.
Dienstagnachmittag/abend sollten mehrere Zutaten zusammenkommen welche für die vielleicht erste potentielle Schwerewitterlage dieser Saison sprechen:
Durchzug einer Kaltfront ausgehend von einem Randtief über der Nordsee.
Courtesy UKMO, interessante Variante mit 2 Fronten in Folge
Der Föhn wird ab Dienstagmittag zusammenbrechen, zumidest sieht es UWZ.ch so:
Mit dem Zusammenbruch des Föhns durfte ein markanter Windsprung eintreten! (Auf NW)
A Propos Wind: Oben sieht es bezüglich jet interessant aus:
Courtesy WZ Top Karten.
... im 500 hPa Stromlinienfeld kommen wir sogar zu der Zeit in den Left-exit Bereich Was auffällt ist die starke Geschwindigkeitsscherung nach unten hin. (Superzellen?)
Feuchtigkeit auf 700 hPa nach Zusammenbruch des Föhns gut für grössere Entwicklungen:
Courtesy Wetter3
Alles in allem ein Szenario wo Man die Augen drauf behalten sollte, wobei es so aussieht, je weiter nach Osten desto gut, aber das kann sich mit den neuen Läufen noch verschieben.
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Grüsse
Ralph
Zuletzt geändert von Phil (Dübendorf) am Mo 4. Mai 2015, 18:00, insgesamt 1-mal geändert.
nordspot Konstanz
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Re: Fcst. Gewitterlage, KF 05.05.2015
@ nordspot
Hoi Ralph
zunächst einmal danke für die Threaderöffnung und Dein Anruf heute. Mich wundert diese Ruhe eigentlich nicht; auch ich bemerke meine Zurückhaltung in Bezug auf den kommenden Dienstag, 05. Mai (meinem Geburtstag, an dem ich meistens am Chasen war in den letzten Jahren...). Ich beobachte die Situation seit vorgestern. Der neuste GFS-Lauf sieht ziemlich knackig aus, der sich dann etwas so zusammenfassen liesse:
Forecast (+ 72 h, vt 05.05.2015, 18z)
Auf der Vorderseite eines Troges über Westeuropa hat sich ein Randtief, als sich abschwächender "Schnelläufer" in das bestehende und stationäre Nordseetief integriert und dieses verstärkt. In der Schleppe dieses nach Norden ziehenden Sturmtiefs, welches am Morgen im Raum Clermont Ferrand und später in den Beneluxstaaten orkanartige Windböen verursacht, wird durch das französische Rhonetal feuchtwarme Mittelmeerluft advehiert. Mit allmählicher Annäherung des Troges an die Schweiz gegen Abend, mit der auch eine wenig okkludierende Kaltfront nach Osten vordringt, die an das erwähnte Nordseetief (und nicht an den Schnellläufer) angebunden ist, steilt sich der vertikale T-Gradient (850er pseudopotentielle T) markant auf (Theta-e, 18z) und mit der ankommenden Feuchte und der im Tagesgang erzeugten Wärme (2m Tmax Ostschweiz 29° Grad Celsius, 15z), steigt das Gewitterrisiko markant. Durch den überaus starken Deckel von > 300 J/kg CIN im gesamten Mittelland und der Ostschweiz (9z) bis weit in den frühen Nachmittag hinein, verursacht durch den (von Ralph erwähnten) sich ziemlich schnell zurückziehenden Föhn (der ein Gewitterhemmer ist), dürfte aus der Innerschweiz heraus und danach in der gesamten Ostschweiz, Süddeutschland, Allgäu, Bayern (Memmingen, München, Ulm etc.) eine klassische "loaded gun"-Situation anzutreffen sein, die im Gebiet von Ravensburg, über Memmingen bis Kempten zu Schwergewittern, allenfalls zu einer Superzelle mit grosskörnigem Hagel > 3cm führen kann. Angesagt sind jedenfalls Wolkentop-Temps. von > -62 Grad Celsius. Durch erhöhte PVA-Werte bis 700 hPa im gesamten Alpenvorraum, dürfte sich das Ganze sogar eher präfrontal abspielen, da die eigentliche Front erst gegen den späteren Abend und moderat die westliche Schweizer Grenze überquert und eher abschwächt. Taupunkte von bis zu 19° Grad Celsius in der Ostschweiz, sind doch wahre "Sahnehäubchen", oder???!!! In Bayern gibt's einen Hitzetag von rd. 32° Grad Celsius (2m-Tmax)......; und endlich - nach rd. zweijähriger Schwergewitter-Pause - geht's östlich der Schweizer Grenze wieder ordentlich zur Sache, mit Blitzspektakel vom Feinsten!
Doch entgegen dieser Interpretation aus den neusten GFS-Modellen, will WRF-ARW (Janek Zimmer, 12 km-Gitter + 72 h = 05.05.15 12z) von alle dem überhaupt nichts wissen, wobei zur Zeit nur bis zum VT 12z Karten erhältlich sind. Morgen sehen wir weiter..... Nach den derzeitigen WRF-Modellen lässt sich bei einer fast identischen Ausgangslage (Synoptik Europa) ein völlig anderes Szenario errechnen, da die KF fast zum erliegen kommt, schleift sie in Süd-Nord-Achse so stark, dass ihr Einfluss gerade noch im präfrontalen Sektor für Konvektion im Jura, in den Vogesen (und Rheingraben) und der Schwäbischen Alb reicht, wobei (wie in vergleichbaren Situationen auch schon) vereinzelte Gewitterzellen ins untere Wallis hineindrängen. Bis jetzt vertraue ich 60/40 eher GFS, bin aber verhalten euphorisch.
Du hast mich um einen Kommentar und eine Kritik zu Deinem Post gebeten. Ich erlaube mir hier deshalb zwei doch ziemlich entscheidende Dinge zu erwähnen. Der von Dir benutzte Begriff "Randtief" ist nur bedingt richtig, denn im Verlauf der Episode wird dieses von Dir erwähnte Tiefdruckgebiet in das stationäre Bodentief über der Nordsee integriert und erst in dieser (End)-Phase bildet sich das komplexe Frontensystem. Zu Beginn der gesamten Episode, am Sonntag, 03.05.2015, 00z, bildet sich leicht westlich der Azoren ein in sich selbst abgeschlossenes Tiefdruckgebiet (Bodentief), am Rand eines sich allmählich nach Süden ausgreifenden, spitzen Troges (Höhentief):
Weil es am Rand dieses "Tiefdruckgebildes" entsteht, heisst es Randtief. Es wird durch das Höhentief, korrespondierend, d.h. parallel laufend zur Rossbywelle, geleitet. Es ist deshalb ein durch den Höhentrog gesteuertes Teiltief; in diesem Fall ein typischer, klassischer sog. "Schnelläufer", von dem aber keine ernste Gefahr auszugehen scheint (Berühmte Schnelläufer: Orkane Lothar, Kyrill, usw.). Dieser Schnelläufer nimmt zwar eine ähnliche Zugbahn wie der Orkan Xynthia, aber er bleibt im Rahmen eines normalen Sturmtiefs, welches sich im Verlauf des Dienstags über dem europäischen Festland abzuschwächen scheint.
Am Montag, 04.05.2015, 00z "schnappt" sich der ausgreifende Trog bei den Azoren das Sturmtief.......:
.....und "schleift" es mit auf das europäische Festland, bzw. in Richtung Ärmelkanal....
.....wo es am 05.05.2015, um 18z, vom stationären Nordseetief "verschluckt" sein würde......
Ein Sushi-Häppchen und weg isses...
Die Pyrenäen liegen auf dem Weg des Sturmtiefs. Prognostiziert sind dort am 04.05.2015, 21z, rd. 130 km/h Böenspitzen (und bei WRF wird bei diesem Parameter manchmal sogar etwas untertrieben):
6 Stunden später dann noch westlich des Schweizer Juras in Frankreich (05.05.2015, 03z) sind es dann "nur" noch rd. 100 km/h (Böenspitzen, 10m-Wind):
Zum Thema Höhenjet:
Für mich sind die aussagekräftigsten Parameter für die Höhenjetmodellierung auf 300 hPa (nicht 500 hPa) bei Janek (WRF-ARW) zu finden. Die 12z-Karte vom 05.05.2015 sieht so aus:
Es gibt eine ganz einfache Faustregel, die man sich gut merken kann: "Divergenz in der Höhe erzeugt Konvergenz am Boden und umgekehrt." Wenn der Höhenjet also kovektionsunterstützend sein soll, dann muss er die entstehenden Zellen "in die Höhe saugen". Dies geschieht durch entsprechende Divergenzfelder, welche auch die PVA beeinflussen und deshalb der Effekt sich auch in tiefere Schichten auswirken kann.
Bei Janeks Parameter sind diese Divergenzfelder durch Zonen dargestellt, die weisse Konturen in unterschiedlicher Dicke aufweisen. Sie häufen und scharen sich im linken Ausgangsbereich (= "Ast") des Jets, weshalb dort auch die Scherung im vertikalen Windprofil am deutlichsten ist, wobei dadurch u.a. wiederum das Potential für die Bildung von Tornados erhöht ist. Die Grundbedingungen müssen aber optimal zusammen harmonieren. Nicht jedes Mal formieren sich im sog. "left Exit"-Bereich Grosstromben verschiedenster Ausführungen. Doch dort steigen die Chancen.
Die Schweiz liegt demnach nicht im left Exit-Bereich des Jets am 05.05.2015. Doch die SRH-Werte 0-3 km liegen bereits um 12z im französischen Rhonetal und entlang des Juras und Schweizer Mittellandes so hoch (ca. 200 - 400 m2/s2), dass ich zwischen 14 00 Uhr und 17 30 Uhr, mit Unterstützung von oben (Randbereich des Höhenjets, mit lokalen Divergenzfeldern) einen Tornado im Jura nicht ausschliessen würde (Grossraum Lac du joux / Orbe)
Gruss Cyrill
Hoi Ralph
zunächst einmal danke für die Threaderöffnung und Dein Anruf heute. Mich wundert diese Ruhe eigentlich nicht; auch ich bemerke meine Zurückhaltung in Bezug auf den kommenden Dienstag, 05. Mai (meinem Geburtstag, an dem ich meistens am Chasen war in den letzten Jahren...). Ich beobachte die Situation seit vorgestern. Der neuste GFS-Lauf sieht ziemlich knackig aus, der sich dann etwas so zusammenfassen liesse:
Forecast (+ 72 h, vt 05.05.2015, 18z)
Auf der Vorderseite eines Troges über Westeuropa hat sich ein Randtief, als sich abschwächender "Schnelläufer" in das bestehende und stationäre Nordseetief integriert und dieses verstärkt. In der Schleppe dieses nach Norden ziehenden Sturmtiefs, welches am Morgen im Raum Clermont Ferrand und später in den Beneluxstaaten orkanartige Windböen verursacht, wird durch das französische Rhonetal feuchtwarme Mittelmeerluft advehiert. Mit allmählicher Annäherung des Troges an die Schweiz gegen Abend, mit der auch eine wenig okkludierende Kaltfront nach Osten vordringt, die an das erwähnte Nordseetief (und nicht an den Schnellläufer) angebunden ist, steilt sich der vertikale T-Gradient (850er pseudopotentielle T) markant auf (Theta-e, 18z) und mit der ankommenden Feuchte und der im Tagesgang erzeugten Wärme (2m Tmax Ostschweiz 29° Grad Celsius, 15z), steigt das Gewitterrisiko markant. Durch den überaus starken Deckel von > 300 J/kg CIN im gesamten Mittelland und der Ostschweiz (9z) bis weit in den frühen Nachmittag hinein, verursacht durch den (von Ralph erwähnten) sich ziemlich schnell zurückziehenden Föhn (der ein Gewitterhemmer ist), dürfte aus der Innerschweiz heraus und danach in der gesamten Ostschweiz, Süddeutschland, Allgäu, Bayern (Memmingen, München, Ulm etc.) eine klassische "loaded gun"-Situation anzutreffen sein, die im Gebiet von Ravensburg, über Memmingen bis Kempten zu Schwergewittern, allenfalls zu einer Superzelle mit grosskörnigem Hagel > 3cm führen kann. Angesagt sind jedenfalls Wolkentop-Temps. von > -62 Grad Celsius. Durch erhöhte PVA-Werte bis 700 hPa im gesamten Alpenvorraum, dürfte sich das Ganze sogar eher präfrontal abspielen, da die eigentliche Front erst gegen den späteren Abend und moderat die westliche Schweizer Grenze überquert und eher abschwächt. Taupunkte von bis zu 19° Grad Celsius in der Ostschweiz, sind doch wahre "Sahnehäubchen", oder???!!! In Bayern gibt's einen Hitzetag von rd. 32° Grad Celsius (2m-Tmax)......; und endlich - nach rd. zweijähriger Schwergewitter-Pause - geht's östlich der Schweizer Grenze wieder ordentlich zur Sache, mit Blitzspektakel vom Feinsten!
Doch entgegen dieser Interpretation aus den neusten GFS-Modellen, will WRF-ARW (Janek Zimmer, 12 km-Gitter + 72 h = 05.05.15 12z) von alle dem überhaupt nichts wissen, wobei zur Zeit nur bis zum VT 12z Karten erhältlich sind. Morgen sehen wir weiter..... Nach den derzeitigen WRF-Modellen lässt sich bei einer fast identischen Ausgangslage (Synoptik Europa) ein völlig anderes Szenario errechnen, da die KF fast zum erliegen kommt, schleift sie in Süd-Nord-Achse so stark, dass ihr Einfluss gerade noch im präfrontalen Sektor für Konvektion im Jura, in den Vogesen (und Rheingraben) und der Schwäbischen Alb reicht, wobei (wie in vergleichbaren Situationen auch schon) vereinzelte Gewitterzellen ins untere Wallis hineindrängen. Bis jetzt vertraue ich 60/40 eher GFS, bin aber verhalten euphorisch.
Du hast mich um einen Kommentar und eine Kritik zu Deinem Post gebeten. Ich erlaube mir hier deshalb zwei doch ziemlich entscheidende Dinge zu erwähnen. Der von Dir benutzte Begriff "Randtief" ist nur bedingt richtig, denn im Verlauf der Episode wird dieses von Dir erwähnte Tiefdruckgebiet in das stationäre Bodentief über der Nordsee integriert und erst in dieser (End)-Phase bildet sich das komplexe Frontensystem. Zu Beginn der gesamten Episode, am Sonntag, 03.05.2015, 00z, bildet sich leicht westlich der Azoren ein in sich selbst abgeschlossenes Tiefdruckgebiet (Bodentief), am Rand eines sich allmählich nach Süden ausgreifenden, spitzen Troges (Höhentief):
Weil es am Rand dieses "Tiefdruckgebildes" entsteht, heisst es Randtief. Es wird durch das Höhentief, korrespondierend, d.h. parallel laufend zur Rossbywelle, geleitet. Es ist deshalb ein durch den Höhentrog gesteuertes Teiltief; in diesem Fall ein typischer, klassischer sog. "Schnelläufer", von dem aber keine ernste Gefahr auszugehen scheint (Berühmte Schnelläufer: Orkane Lothar, Kyrill, usw.). Dieser Schnelläufer nimmt zwar eine ähnliche Zugbahn wie der Orkan Xynthia, aber er bleibt im Rahmen eines normalen Sturmtiefs, welches sich im Verlauf des Dienstags über dem europäischen Festland abzuschwächen scheint.
Am Montag, 04.05.2015, 00z "schnappt" sich der ausgreifende Trog bei den Azoren das Sturmtief.......:
.....und "schleift" es mit auf das europäische Festland, bzw. in Richtung Ärmelkanal....
.....wo es am 05.05.2015, um 18z, vom stationären Nordseetief "verschluckt" sein würde......
Ein Sushi-Häppchen und weg isses...
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6 Stunden später dann noch westlich des Schweizer Juras in Frankreich (05.05.2015, 03z) sind es dann "nur" noch rd. 100 km/h (Böenspitzen, 10m-Wind):
Zum Thema Höhenjet:
Für mich sind die aussagekräftigsten Parameter für die Höhenjetmodellierung auf 300 hPa (nicht 500 hPa) bei Janek (WRF-ARW) zu finden. Die 12z-Karte vom 05.05.2015 sieht so aus:
Es gibt eine ganz einfache Faustregel, die man sich gut merken kann: "Divergenz in der Höhe erzeugt Konvergenz am Boden und umgekehrt." Wenn der Höhenjet also kovektionsunterstützend sein soll, dann muss er die entstehenden Zellen "in die Höhe saugen". Dies geschieht durch entsprechende Divergenzfelder, welche auch die PVA beeinflussen und deshalb der Effekt sich auch in tiefere Schichten auswirken kann.
Bei Janeks Parameter sind diese Divergenzfelder durch Zonen dargestellt, die weisse Konturen in unterschiedlicher Dicke aufweisen. Sie häufen und scharen sich im linken Ausgangsbereich (= "Ast") des Jets, weshalb dort auch die Scherung im vertikalen Windprofil am deutlichsten ist, wobei dadurch u.a. wiederum das Potential für die Bildung von Tornados erhöht ist. Die Grundbedingungen müssen aber optimal zusammen harmonieren. Nicht jedes Mal formieren sich im sog. "left Exit"-Bereich Grosstromben verschiedenster Ausführungen. Doch dort steigen die Chancen.
Die Schweiz liegt demnach nicht im left Exit-Bereich des Jets am 05.05.2015. Doch die SRH-Werte 0-3 km liegen bereits um 12z im französischen Rhonetal und entlang des Juras und Schweizer Mittellandes so hoch (ca. 200 - 400 m2/s2), dass ich zwischen 14 00 Uhr und 17 30 Uhr, mit Unterstützung von oben (Randbereich des Höhenjets, mit lokalen Divergenzfeldern) einen Tornado im Jura nicht ausschliessen würde (Grossraum Lac du joux / Orbe)
Gruss Cyrill
Zuletzt geändert von Cyrill am Sa 2. Mai 2015, 23:21, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Fcst. Gewitterlage, KF 05.05.2015
HopplaCyrill hat geschrieben:
".... dass ich zwischen 14 00 Uhr und 17 30 Uhr,.....einen Tornado im Jura nicht ausschliessen würde (Grossraum Lac du joux / Orbe)"
Gruss Cyrill
In den neusten Lightning-Wizard-Karten (init-time, 03.05.2015, 12z) ist genau diese Gegend im Tornadoparameter mit einem Level 2 eingezeichnet..
Ein Level 2 auf Schweizer Boden, bzw. an der Grenze ist äusserst selten ! Ich kann mich in den letzten Jahren an keine vergleichbare Situation erinnern.... SPANNEND !!!
Der gesamte Jura, bis ins Aargau ist unter Level 1 (blau) gestellt. Westlich von Genf, bis hinauf nach Pontarlier ist eine Zone unter Level 2 (gelb) gestellt. Da ich aber regionale Tornados eher auf der Schweizerseite (im Lee) vermute und die Scherungswerte dort besser sind, würde ich diese gelbe Warnstufe noch etwas nach Osten verschieben, damit es nicht nur an den erwähnten Grossram angrenzt, sondern die Region um den Lac du joux und Orbe einschliesst.
Hier noch die Gesamtkarte (des obigen Ausschnitts) vom vt. 05.05.2015, 12z (= 14 00 Uhr MESZ):
So nah dran waren wir schon lange nicht mehr; wäre ein hübsches Datum für einen Sturmarchiveintrag . Die Region ist bis 15z bewarnt.
Nun Daumen drücken, dass die Modelle konstant bleiben und allenfalls diese vom DWD heute Abend (Bulletin 18z) für den 05.05.2015 prognostizierte Druckwelle mit / vor Ankunft der KF den dynamischen "Sidekick" beisteuert (Drucknäsli).
Wenn dies so bleibt, werde ich mich in der oben erwähnten Region zu dieser Zeit positionieren und das Bayern/Allgäu-Chasing stornieren.....
Gruss Cyrill
Zuletzt geändert von Cyrill am Mo 4. Mai 2015, 03:10, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Fcst. Gewitterlage, KF 05.05.2015
Sali,
hatte die Lage auch seit Ende letzter Woche immer wieder mal im Blick und muss sagen, dass ich in erster Linie erhöhtes Flopppotential sehe. Gerade für die westlichen Regionen (Jura/Rheingraben und mit abstrichen Mittelland/Hochrhein) scheint mir das Setting und das Timing der Kaltfront relativ ungünstig. Natürlich bestehen Chancen auf Schwergewitter, aber da müsste wohl einiges nahezu optimal laufen.
Hätte ich Zeit und Motivation würde ich wohl entweder auf die Voralpenschiene setzen und dann Richtung Bayern chasen oder aber nach (Nord-)Ostdeutschland düsen. Da sieht die Lage deutlich vielversprechender aus.
Auch wenn Janeks 4km WRF eine kräftige, diskrete Zelle vom westl. Jura in den Schwarzwald ziehen lässt, ich mache mir keine besonders großen Hoffnungen. Lasse mich aber sehr gerne eines besseren Belehren!
TIPP: Die heutige Lage über Nordfrankreich bietet dagegen ein erstklassiges Setup. Dynamik und Scherung satt bei moderater Labilität...dort und morgen über (Nord-)Ostdeutschland erwarte ich mir die größten Brummer.
Grüße
Benjamin
hatte die Lage auch seit Ende letzter Woche immer wieder mal im Blick und muss sagen, dass ich in erster Linie erhöhtes Flopppotential sehe. Gerade für die westlichen Regionen (Jura/Rheingraben und mit abstrichen Mittelland/Hochrhein) scheint mir das Setting und das Timing der Kaltfront relativ ungünstig. Natürlich bestehen Chancen auf Schwergewitter, aber da müsste wohl einiges nahezu optimal laufen.
Hätte ich Zeit und Motivation würde ich wohl entweder auf die Voralpenschiene setzen und dann Richtung Bayern chasen oder aber nach (Nord-)Ostdeutschland düsen. Da sieht die Lage deutlich vielversprechender aus.
Auch wenn Janeks 4km WRF eine kräftige, diskrete Zelle vom westl. Jura in den Schwarzwald ziehen lässt, ich mache mir keine besonders großen Hoffnungen. Lasse mich aber sehr gerne eines besseren Belehren!
TIPP: Die heutige Lage über Nordfrankreich bietet dagegen ein erstklassiges Setup. Dynamik und Scherung satt bei moderater Labilität...dort und morgen über (Nord-)Ostdeutschland erwarte ich mir die größten Brummer.
Grüße
Benjamin
meist rund um Freiburg oder der Umgebung (Oberrheingraben, Schwarzwald, Dreiländereck) unterwegs
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Re: Fcst. Gewitterlage, KF 05.05.2015
Hallo,
Das Timing scheint sich in der Tat etwas verschlechtert zu haben. Im Allgemeinen werden neu die Temperaturen etwas gemässigter gerechnet durch mehr Wolken besonders im Westen. Der Föhneinfluss könnte die entscheidende Rolle spielen. Zur Zeit ist die hohe Luftfeuchtigkeit besonders bemerkenswert
Das Timing scheint sich in der Tat etwas verschlechtert zu haben. Im Allgemeinen werden neu die Temperaturen etwas gemässigter gerechnet durch mehr Wolken besonders im Westen. Der Föhneinfluss könnte die entscheidende Rolle spielen. Zur Zeit ist die hohe Luftfeuchtigkeit besonders bemerkenswert
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Re: Fcst. Gewitterlage, KF 05.05.2015
Ich möchte da etwas optimismus reinbringen. die grundschicht wird zwar mit dem westwind stabilisiert, darüber bleibt es aber feuchtlabil. Ich denke es gibt doch ein paar schöne Gewitterzellen.
- Badnerland
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Re: FCST: Gewitterlage/KF 05.05.2015
Hey,
wollte den Dampf nicht völlig rausnehmen aus der Lage, aber die vermeintliche Schwergewitterlage -die Modelle hatten in den vergangenen Tagen durchaus Signale dafür drin- wird es morgen vermutlich nicht geben. Für die ein oder andere (Super-)Zelle wird es reichen, aber eben eher Richtung Mittelland/Voralpen und nicht in den westlichen Gebieten. Die 12z Läufe haben das mehr oder weniger beibehalten, sowohl Cosmo als auch das 4km WRF von Janek haben mehrere Zellen am Spätnachmittag/Abend im Programm. Diese können durchaus gut organisiert sein, die Scherungswerte sind nach wie vor ordentlich.
Die richtigen Kracher gibt es aber im Moment über Nordfrankreich und morgen im Nordosten von Deutschland und Dänemark/Polen. In Bayern könnte es auch zur Sache gehen, aber die genau Entwicklung ist dort wohl noch sehr unsicher.
Und keine Bange, die Saison steht ja erst in den Startlöchern! Man soll niemals nie sagen, vielleicht gibt es morgen auch noch eine Überraschung?!
Grüße
wollte den Dampf nicht völlig rausnehmen aus der Lage, aber die vermeintliche Schwergewitterlage -die Modelle hatten in den vergangenen Tagen durchaus Signale dafür drin- wird es morgen vermutlich nicht geben. Für die ein oder andere (Super-)Zelle wird es reichen, aber eben eher Richtung Mittelland/Voralpen und nicht in den westlichen Gebieten. Die 12z Läufe haben das mehr oder weniger beibehalten, sowohl Cosmo als auch das 4km WRF von Janek haben mehrere Zellen am Spätnachmittag/Abend im Programm. Diese können durchaus gut organisiert sein, die Scherungswerte sind nach wie vor ordentlich.
Die richtigen Kracher gibt es aber im Moment über Nordfrankreich und morgen im Nordosten von Deutschland und Dänemark/Polen. In Bayern könnte es auch zur Sache gehen, aber die genau Entwicklung ist dort wohl noch sehr unsicher.
Und keine Bange, die Saison steht ja erst in den Startlöchern! Man soll niemals nie sagen, vielleicht gibt es morgen auch noch eine Überraschung?!
Grüße
Zuletzt geändert von Badnerland am Mo 4. Mai 2015, 21:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: FCST: Gewitterlage/KF 05.05.2015
Zuerst dachte ich meine Wetterstation hatte diese Nacht kurz vor 5 Uhr ein Probem.
Doch beim genauen hinsehen war es doch kein Fehler. Der Föhn ist offenbar kurz zusammengebrochen.
Ich habe doch schon ein paar Jahre eine Station im Einsatz, doch an so etwas kann ich mich nicht erinnern.
Doch beim genauen hinsehen war es doch kein Fehler. Der Föhn ist offenbar kurz zusammengebrochen.
Ich habe doch schon ein paar Jahre eine Station im Einsatz, doch an so etwas kann ich mich nicht erinnern.
Wetterstation Wetzikon im Zürcher Oberland