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Lasst uns ein Spiel spielen

Erdbeben, Kameras, Forumkritik usw.
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Schnittlauch

Lasst uns ein Spiel spielen

Beitrag von Schnittlauch »

Sorry, ich habe nicht mit diesem Spiel begonnen. Aber ihr kennt Monopoly sicher. Es gibt hier von Julia Tenié eine Bachelor-Arbeit, die sich mit Monopoly befasst. Sehr lesenswert.

Sie ist hier zu finden: http://www.ruhr-uni-bochum.de/num1/file ... _tenie.pdf
dazu
http://de.wikipedia.org/wiki/Markow-Kette

Besonders ins Auge stechen hier die Punkt unter 4.2 -> Konsequenzen für den Grundstückshandel und das Bauverhalten.
Die Mieterwartungen, die wir durch die Modellierung als Markow-Kette er-
halten haben, kann man sich nun beim Grundstückshandel sowie beim Bau von
Häusern und Hotels zunutze machen. Dabei muss man unterscheiden, in
welcher Spielphase man sich bendet:

In frühen Spielphasen ist noch nicht viel Geld im Umlauf und es sind
noch nicht viele Häuser gebaut worden. Daher ist das Ziel jedes Spie-
lers, moglichst schnell an Geld zu kommen, um seine Liquiditat zu
sichern. Man sucht nach Wegen, seine Mieterwartung mit dem vorhan-
denen Kapital zu maximieren. Dabei wird jedoch insbesondere darauf
geachtet, wie schnell sich eine Investition rentiert, also nach wie vielen
Spielrunden man den Baupreis durch die zusatzliche Mieterwartung
wieder einholt. Eine Investition rentiert sich umso schneller, je mehr
Mitspieler beteiligt sind.

In späteren Spielphasen ist deutlich mehr Geld im Umlauf und es wur-
den bereits einige Häuser gebaut. Das Ziel jedes Spielers ist es hier,
die anderen Mitspieler in den Ruin zu treiben. Deshalb werden soviele
Häuser und Hotels wie moglich gebaut, insbesondere auf den Strassen
mit sehr hohen Mieterwartungen. Der Baupreis ist dabei uninteressant,
da die Mieteinnahmen in dieser Spielphase sehr hoch sind. Einzige
Richtlinie ist, seine Gesamtmieterwartung zu maximieren. Gelingt es
dauerhaft, seine Mieterwartung multipliziert mit der Anzahl der Ge-
genspieler (dies entspricht den erwarteten Einnahmen pro Spielrunde)
grösser zu halten als die Mieterwartung aller Gegenspieler zusammen
(dies entspricht den eigenen zu erwartenden Ausgaben pro Spielrun-
de), so fährt man im Durchschnitt jede Spielrunde Gewinne ein und ist
somit auf gutem Weg in Richtung Sieg.

Naturlich sind diese Überlegungen zusammen mit den Gewinnerwartungen
kein Gewinngarant, da nach wie vor eine Menge Glück zum Monopoly gehört
und im schlimmsten Fall die Würfel ständig so fallen, dass die Gegner die
eigenen Strassen nicht besuchen.
----Monopoly als vereinfachtes Modell----

Der Schlüssel liegt (zur aktuellen Zeit) hier:
Einzige Richtlinie ist, seine Gesamtmieterwartung zu maximieren. Gelingt es
dauerhaft, seine Mieterwartung multipliziert mit der Anzahl der Ge-
genspieler (dies entspricht den erwarteten Einnahmen pro Spielrunde)
grösser zu halten als die Mieterwartung aller Gegenspieler zusammen
(dies entspricht den eigenen zu erwartenden Ausgaben pro Spielrun-
de), so fährt man im Durchschnitt jede Spielrunde Gewinne ein und ist
somit auf gutem Weg in Richtung Sieg.
Sprich: Man muss Schuldner an sich binden. Aber wie lange haben die Lust mitzuspielen ohne je etwas zu erreichen? Was denkt ihr?

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