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Hagelbildung durch Bakterien ?

Grundlagen und Expertenwissen.
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Urbi

Hagelbildung durch Bakterien ?

Beitrag von Urbi »

Zitat:

Lösen Bakterien in der Luft Hagel und andere Niederschläge aus? Eine Studie von US-Wissenschaftlern deutet darauf hin.
Von Werner Bartens

Womöglich bilden Bakterien den Ausgangspunkt von Hagelkörnern. Forscher um Alexander Michaud von der Montana State University in Bozeman haben entdeckt, dass die innere Schicht des Niederschlags reich an Erregern ist.

Auf der Tagung der amerikanischen Mikrobiologen in New Orleans stellten sie ihre Ergebnisse am Dienstag vor.

Michaud und sein Team hatten Hagelkörner von mehr als fünf Zentimetern Durchmesser untersucht, die auf dem Uni-Campus im Juni 2010 niedergegangen waren. Sie zerlegten die Körner in vier Schichten und untersuchten die Zusammensetzung des Schmelzwassers.

Die als Embryo bezeichnete innere Schicht enthielt die höchste Konzentration an Keimen.

"Wir haben Bakterien im Kern der Hagelkörner gefunden und der Kern entwickelt sich als erstes", sagt Michaud. "Womöglich ist das eine Art Schnappschuss davon, was zur Entstehung des Hagelkorns beitrug."

Die Forscher spekulieren, dass in der Luft enthaltene Bakterien überhaupt erst Hagel und andere Niederschläge wie Schnee auslösen könnten. In diesem Fall wurde der Pflanzenkeim Pseudomonas Syringae im Hagel entdeckt.


Wetter — Keime vom Himmel
sueddutsche.de

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Eine Besonderheit des Bakteriums ist, dass es als organischer Keim für die Bildung von Wassereis dienen kann. Hierbei katalysiert es den Prozess bis zu einer Temperatur von -1,5 °C. Dies ist insofern sehr effektiv, als die meisten organischen oder anorganischen Partikel, die zur Keimbildung genutzt werden, unter -10 °C aktiv sind.

http://de.wikipedia.org/wiki/Pseudomonas_syringae


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Gruss
Urbi

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c2j2
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Re: Hagelbildung durch Bakterien ?

Beitrag von c2j2 »

Ich erwarte jetzt als Reaktion "Antibiotika gegen Hagel" als Bild- (oder Blick-)Aufmacherüberschrift... :-D
Wieso Hagelraketen und andere Unwetter-Schadensverminderer... man kann auch mich buchen. Wo ich bin, sind keine Unwetter :roll:


Chicken3gg

Re: Hagelbildung durch Bakterien ?

Beitrag von Chicken3gg »

Der Vorgang ist wohl ähnlich wie bei "supercooled water".
http://www.youtube.com/watch?v=fSPzMva9_CE

Eis braucht zum Gefrieren einen "Keim", sei dieser jetzt ein Bakterium oder Staub/Pollen, ...

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Re: Hagelbildung durch Bakterien ?

Beitrag von c2j2 »

Jepp, außer daß da nun Bakterien dabei sind ist es nichts Neues.

Und ich könnte wetten, wenn man die Staubkörner untersucht, die in der Luft rumfliegen, findet man Bakterien dran ;)

:schirm:
Wieso Hagelraketen und andere Unwetter-Schadensverminderer... man kann auch mich buchen. Wo ich bin, sind keine Unwetter :roll:

julius
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Re: Hagelbildung durch Bakterien ?

Beitrag von julius »

hmm kann es nicht auch sein, dass die Bakterien nur "eingesammelt" werden, wenn sich bereits kleine Tropfen gebildet haben?


Irgendwie klingt es unrealistisch für mich...aber andererseits bin ich auch nur ein laie der sich das nicht vorstellen kann^^
aber trotzdem interessanter beitrag, hat mich zum grübeln gebracht!

urbi

Re: Hagelbildung durch Bakterien ?

Beitrag von urbi »

Zitat:

welt.de

Theoretisch gefriert Wasser bei 0 Grad. Manche Umstände lassen es auch bei tieferen Temperaturen flüssig sein. Doch bei minus 48,3 Grad ist nun wirklich Schluss.

Wasser gefriert bei null Grad Celsius. Theoretisch zumindest. Meerwasser wird aufgrund seines Salzgehaltes unter Umständen auch erst bei minus 1,9 Grad fest oder im Extremfall des Toten Meeres sogar bei minus 21 Grad.
Aber auch salzfreies Wasser gefriert erst weit unter null, wenn es extrem sauber ist. Dann fehlen die Kristallisationskeime, welche die H2O-Moleküle brauchen, um sich anzulagern und in ein geordnetes Gitter einzufügen.
Aber wie tief geht’s?
Forscher der Universität von Utah haben es genauer untersucht: Spätestens bei minus 48,3 Grad Celsius muss Wasser gefrieren, egal, wie salzig oder sauber es ist.
In Wolken hatte man schon flüssiges Wasser von minus 40 Grad gefunden, nun also ist die theoretisch erreichbare untere Grenze gefunden.Vordergründig könnte man denken, die abnehmende Temperatur habe dann einen Punkt erreicht, an dem die Eigenbewegung der Moleküle so verringert ist, dass ihr Schwirren die Anziehungskräfte nicht mehr überwinden kann und sie sich im festen Kristallgitter zusammenfinden. Doch vielmehr entsteht bei minus 48,3 Grad eine völlig neue räumliche Struktur des Wassers.

KEIN ZURÜCK

Die dahintreibenden Moleküle ordnen sich tetraederförmig an, also in Form von Pyramiden mit einer dreiseitigen Grundfläche, in der Mitte der Pyramide steckt auch ein Molekül. Während jedes Molekül im flüssigen Aggregatzustand zunächst mit je zwei weiteren verbunden war (über lockere sogenannten Wasserstoffbrückenbindungen), sind es nun vier Partner.
Gewissermaßen gibt es nun kein Zurück mehr, und das Bindungsgeflecht wird so straff, dass sich ein regelmäßiges Kristallgitter formt.

Das zu wissen, interessiert nicht nur vergeistigte Theoretiker, sondern auch Meteorologen und Klimaforscher. Denn die Umstände, wann welche molekularen Wasserstrukturen ineinander übergehen, beeinflussen auch, wie eingestrahltes Sonnenlicht absorbiert und in der Atmosphäre gebunden wird.

Artikel erschienen am 26.11.2011
Wolfgang W. Merkel
http://m.welt.de/article.do?id=wissensc ... ft&emvcc=0


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Gruss
Urbi

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