Heute morgen 06:00, Radio DRS, Morgen-Journal: u.a. Thema Gletscherrückzug.
Vor allem Schuld daran sei, so die Meldung, der schneearme Winter 2004/2005. Die Meldung wurde dann auch noch von einem Glaziologen der ETH wörtlich untermauert.Gemäss der ETH Zürich, Abt. Glaziologie, seien auch 2005 die Gletscher und Firnfelder in der Schweiz weiter auf dem Rückzug, mit ganz wenigen Ausnahmen. Am weitesten sei der Triftgletscher (BE) zurück gegangen, rund 266m!
Meine Meinung: EIN schneearmer Winter ist niemals der Grund, dass sich Gletscher zurückziehen, schon gar nicht um 266m. Grössere Gletscher, wie der Triftgletscher (rund 7km lang), reagieren erst nach Jahren oder Jahrzehnten auf Klimaschwankungen mit solchen Rückzugsgeschwindigkeiten.
Dass es auf Grund eines schneearmen Winters und einem durchschnittlich zu warmen Sommerhalbjahr auch zu Abschmelzvorgängen kommt, will ich nicht bestreiten. Der Sommer 2003 hat gezeigt, dass Gletscher in solchen Extremsommern vor allem an Massenverlusten leiden, also an der Oberfläche abschmelzen und somit an Volumen verlieren. Wenn sich ein Gletscher 266m zurück zieht, hat das langfristig-klimatische UND topographische Gründe.
Firnfelder reagieren hingegen auch kurzfristig auf Witterungsverhältnisse. Firn ist mind. 1 Jahr alter Schnee, welcher sich durch mehrmaliges Tauen und Gefrieren in kleine Eisklumpen umgewandelt hat.
Im Sommer 2003 aperten viele Firnfelder und Kleinstgletscher aus, weil sie auf Grund ihrer Masse und topographischen Lage der Witterung nicht mehr standhalten konnten. Sie können sich aber innert weniger Jahre wieder regenerieren.
siehe: Das tragische Ende von kleinen Gletschern
Gruss
Uwe