Noch einige Überlegungen von mir:
Nebel bildet sich immer an der Inversion, d.h. an der Obergrenze des Kaltluftsees. In einer klaren Nacht mit Reifbildung kann sich an der Inversion mangels Feuchtigkeit kein Nebel bilden (die Feuchtigkeit wird in fester Form am Boden gebunden). Wie oben korrekt geschrieben wurde, gelangt diese Feuchtigkeit erst durch die Sonneneinstrahlung in die Atmosphäre und wird danach an der Inversion gestaut. Dadurch bildet sich rasch Nebel, wenn der Kaltluftsee genug mächtig und damit die Inversion stark ausgebildet ist.
Sobald der Kaltluftsee verschwunden ist, wird die Inversion abgebaut und der Nebel kann sich auflösen. Doch der Kaltluftsee unterhalb der Nebelobergrenze kann nur abgebaut werden, wenn Sonnenstrahlung durch den Nebel durchdringen kann. Dadurch wird der Erdboden erwärmt, wodurch sich auch die oberflächennahe Luft erwärmen kann. Dadurch beginnt der Nebel zu steigen, was zur Expansion führt und damit zur Nebelauflösung. Der Kaltluftsee wird von unten verdrängt.
Der Hacken an der Sache ist nur, dass die Sonneneinstrahlung im Winter häufig nicht ausreicht, um den Nebel zu durchdringen. So müssen wir auf Wolkenaufzug (langwellige Gegenstrahlung) oder auf sinkenden Druck (labilere Schichtung) warten, bis sich der Nebel auflösen kann.
Gruss Chrigu
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Nachts klar, vormittags Nebel
- Chrigu Riggisberg
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Riggisberg BE (800 m.ü.M.), zwischen Schwarzenburg und Thun am Fusse des Gurnigels gelegen