Wetterprognosen: Genauigkeit
Verfasst: Fr 20. Mai 2005, 15:52
@alle, welche sich gerne auf die fertigen Prognoseprodukte diverser Medien und Wetterdienste berufen:
Gerade auch wieder heutiges Beispiel zeigt, dass die Endprognosen sehr unterschiedlich sein können:
Gewittervorhersage der US Air Force in Europe
Gewitterindex der Vorhersagezentrale
Convective Outlook von Estofex
Betrachtet man z.B. die Benelux-Staaten in obigen Karten, so variieren die Prognosen von bis .
Und synoptisch gesehen herrscht heute in Europa nicht mal eine so komplizierte Wetterlage.
Deshalb sollte man (kann man entweder mit den rohen Wetterdaten nicht viel anfangen oder hat man keine Zeit dazu sie zu studieren) unbedingt folgende Punkte beachten:
- Initialisierungszeitpunkte: Unterschiedliche Prognoseprodukte haben unterschiedliche Zeitpunkte wann sie erstellt wurden (sprich wann auf die rohen Wetterdaten zurückgegriffen wurde). Je aktueller dieser Zeitpunkt, desto besser/exakter.
- Wetterdienste: Es gibt auf der ganzen Welt Wetterdienste. Die beste und genaueste Prognose liefert jedoch immer noch der lokale Wetterdienst, da lokal spezifische Faktoren in die Vorhersage miteinfliessen. Die Wetterprognose von Meteoschweiz für die Stadt Zürich ist wahrscheinlich genauer als wenn man Yahoo! befragt.
- Auflösung: Wettermodelle haben unterschiedliche Auflösungsgrade. Gerade unsere Region im Alpenvorland ist orographisch gesehen sehr anfällig auf das Wetter. Je höher die Auflösung (je engmaschiger die Gitterpunkte) desto genauer ist die Prognose (vgl. NMM 22km und 2km bei den Meteoblue Karten).
- Medien: Unterschiedliche Medien haben unterschiedlich sensibilisierte Redaktoren/Moderatoren. Gewisse Prognosen werden da und dort noch etwas geschnippelt, manchmal wird etwas übertrieben, manchmal etwas untertrieben, manchmal etwas weggelassen oder vergessen, etc. Da sich viele Medien keinen eigenen Meteorologen leisten können, werden die Prognosen bei den lokalen Wetterdiensten eingekauft. Am besten man beruft sich also direkt auf diese Wetterdienste (Ausnahme SFDRS Meteo). Dann hat man es unverfälscht, aktuell und (meist) ohne Fehler.
- Wettermodelle: Gewisse Wettermodelle eignen sich für die Gewittervorhersage besser als andere. Jedes Modell hat jedoch so seine kleinen Macken. Z.b. rechnet GFS immer etwas zu hohe Taupunkte (weshalb weiss ich auch nicht). Diese feinen Unterschiede gilt es im Laufe der Zeit herauszufinden und zu berücksichtigen (Erfahrung).
- Seriosität: Das Internet ist anonym. Jeder kann sich als Wetterexperte ausgeben bzw. ohne sein Zutun als Wetterexperte angesehen werden. Besonders in Chats und Wetterforen lernt man erst im Laufe der Zeit, wer über fundierteres Wissen verfügt und wer nicht. Aber auch vermeintliche Wetterprofis gibt es, welche immer wieder in die Kritik geraten und dadurch ihre Professionalität/Seriosität in der breiten Masse angezweifelt wird (z.B. http://www.donnerwetter.de). Hier gilt es sensibel zu sein und abzuwägen. Aber auch können Fehler machen. Und Hellsehen kann sowieso niemand (Achtung Glaubenssache).
- Vorhersagezeitraum: Dies nur der Vollständigkeitshalber. Aber es dürfte wohl jedem klar sein, dass Wetterprognosen umso genauer sind, je näher der Vorhersagezeitraum liegt. Deshalb bezeichnet man auch Zeiträume, welche mehr als 5-7 Tage vorausliegen als im (Glaskugelbereich), weil man sich da praktisch als Hellseher versucht. Nichts destotrotz ist es immer wieder spannend, einen weiteren Blick zu wagen um Tendenzen zu erkennen.
Gruss Chrigi
Gerade auch wieder heutiges Beispiel zeigt, dass die Endprognosen sehr unterschiedlich sein können:
Gewittervorhersage der US Air Force in Europe
Gewitterindex der Vorhersagezentrale
Convective Outlook von Estofex
Betrachtet man z.B. die Benelux-Staaten in obigen Karten, so variieren die Prognosen von bis .
Und synoptisch gesehen herrscht heute in Europa nicht mal eine so komplizierte Wetterlage.
Deshalb sollte man (kann man entweder mit den rohen Wetterdaten nicht viel anfangen oder hat man keine Zeit dazu sie zu studieren) unbedingt folgende Punkte beachten:
- Initialisierungszeitpunkte: Unterschiedliche Prognoseprodukte haben unterschiedliche Zeitpunkte wann sie erstellt wurden (sprich wann auf die rohen Wetterdaten zurückgegriffen wurde). Je aktueller dieser Zeitpunkt, desto besser/exakter.
- Wetterdienste: Es gibt auf der ganzen Welt Wetterdienste. Die beste und genaueste Prognose liefert jedoch immer noch der lokale Wetterdienst, da lokal spezifische Faktoren in die Vorhersage miteinfliessen. Die Wetterprognose von Meteoschweiz für die Stadt Zürich ist wahrscheinlich genauer als wenn man Yahoo! befragt.
- Auflösung: Wettermodelle haben unterschiedliche Auflösungsgrade. Gerade unsere Region im Alpenvorland ist orographisch gesehen sehr anfällig auf das Wetter. Je höher die Auflösung (je engmaschiger die Gitterpunkte) desto genauer ist die Prognose (vgl. NMM 22km und 2km bei den Meteoblue Karten).
- Medien: Unterschiedliche Medien haben unterschiedlich sensibilisierte Redaktoren/Moderatoren. Gewisse Prognosen werden da und dort noch etwas geschnippelt, manchmal wird etwas übertrieben, manchmal etwas untertrieben, manchmal etwas weggelassen oder vergessen, etc. Da sich viele Medien keinen eigenen Meteorologen leisten können, werden die Prognosen bei den lokalen Wetterdiensten eingekauft. Am besten man beruft sich also direkt auf diese Wetterdienste (Ausnahme SFDRS Meteo). Dann hat man es unverfälscht, aktuell und (meist) ohne Fehler.
- Wettermodelle: Gewisse Wettermodelle eignen sich für die Gewittervorhersage besser als andere. Jedes Modell hat jedoch so seine kleinen Macken. Z.b. rechnet GFS immer etwas zu hohe Taupunkte (weshalb weiss ich auch nicht). Diese feinen Unterschiede gilt es im Laufe der Zeit herauszufinden und zu berücksichtigen (Erfahrung).
- Seriosität: Das Internet ist anonym. Jeder kann sich als Wetterexperte ausgeben bzw. ohne sein Zutun als Wetterexperte angesehen werden. Besonders in Chats und Wetterforen lernt man erst im Laufe der Zeit, wer über fundierteres Wissen verfügt und wer nicht. Aber auch vermeintliche Wetterprofis gibt es, welche immer wieder in die Kritik geraten und dadurch ihre Professionalität/Seriosität in der breiten Masse angezweifelt wird (z.B. http://www.donnerwetter.de). Hier gilt es sensibel zu sein und abzuwägen. Aber auch können Fehler machen. Und Hellsehen kann sowieso niemand (Achtung Glaubenssache).
- Vorhersagezeitraum: Dies nur der Vollständigkeitshalber. Aber es dürfte wohl jedem klar sein, dass Wetterprognosen umso genauer sind, je näher der Vorhersagezeitraum liegt. Deshalb bezeichnet man auch Zeiträume, welche mehr als 5-7 Tage vorausliegen als im (Glaskugelbereich), weil man sich da praktisch als Hellseher versucht. Nichts destotrotz ist es immer wieder spannend, einen weiteren Blick zu wagen um Tendenzen zu erkennen.
Gruss Chrigi