Und hier noch ein interessanter Link:
http://www.seismosoc.org/publications/S ... -6_eq.html
Grüsse
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Tornados und Bodenerschütterungen
Zwischenfazit (Ladezeit=sorry)
Hallo mitenand, noch einmal etwas Interessantes (meiner Meinung nach ):
Diese Beobachtungen wurden an der Westküste Norwegens gemacht.
10. November 2001
Wettertechnisch haben wir die folgende Situation:
Ein Tiefdruckgebiet nähert sich der Westküste Skandinaviens. Die Windgeschwindigkeiten sind recht hoch (Abstand der Isobaren). Die Winde treffen auf die Südwestküste Norwegens auf (es ist mit einem hohen Wellengang zu rechnen).
Hier noch die Wellenhöhen - Karte. Leider ist Norwegen schlecht darauf zu sehen (rechts oben). Man kann jedoch erkennen, dass die Verfärbungen grünlich bis gelb sind (siehe Skala).
An der Westküste Norwegens zeichnen die Seismographen die ersten Signale auf:
11. November 2001
Die Wettersituation sieht man auf der Isobarenkarte unten. Die Front ist bereits landeinwärts gezogen.
Die Wellen stehen nun normal ( senkrecht ) zur Küste Norwegens, man kann also mit dem Wellenmaximum rechnen (siehe roten Bereich):
Und das zeichnete der Seismograph auf:
12. November 2001
Die Wellenhöhen nehmen wieder ab, die Amplituden sinken:
Seismographen und Wetter
Der Seismograph findet also durchaus Verwendung in der Meteorologie:
1.Aufspüren von Tornados
Auf dem Radar sieht man nicht, ob der Tornadoschlauch Bodenkontakt hat. Mit einem sensiblen und sinnvoll ausgerichteten Seismographen kann man erkennen, ob Bodenkontakt besteht. Die Energie des Tornados wird dabei direkt in den Boden (enorm grosse Reibung) übertragen.
2.Erkennen von Zyklonendurchgängen auf dem Land (Wind)
Die Energie wird dabei von den Bäumen mittels Wurzeln in den Boden transferiert. Die Erschütterungen sind viel kleiner als bei einem Tornado (beim Tornado geht die Energie direkt in den Boden).
3.Erkennen von Zyklonendurchgängen auf dem Wasser (z.B. Küstenbereich)
Durch die Reibung des Windes mit der Erdoberfläche entstehen Wellen. Diese Druckwellen bewegen sich an der Wasseroberfläche. Die Druckunterschiede (Wellen) im Wasser können auf dem ganzen Kontinenten registriert werden(!).
Seismische Beobachtung von Hurricanes
Auch Hurricanes können seismisch beobachtet werden, hier ein Beispiel (Hurricane Bonnie 1998):
Seismischer Lärm vor dem Eintreffen Bonnie's
Während Bonnie:
Und nach dem Maximum von Bonnie:
Und hier noch das Amplitudenlevel:
Mehr Infos zum Hurricane Bonnie findet man hier .
Anwendung
Wichtig ist, dass man den Zusammenhang zwischen Sturmstärke und Amplitude auf dem Seismogramm feststellt (wenn es einen gibt ). Das setzt voraus, dass man den Vorgang bei der Übertragung der Energie in den Boden (also die Umwandlung in seismische Energie) genau versteht. Das ist anscheinend noch eine recht unklare Sache.
Seismographen könnten in der Meteorologie eine Anwendung bei der Sturmwarnung finden. Die seismischen Wellen eilen dem Ereignis (Sturm) voraus, so könnte man vielleicht gezielter warnen.
Eine interessante Sache!
Grüsse
P.S.: sorry für die vielen Bilder (lange Ladezeit)
Diese Beobachtungen wurden an der Westküste Norwegens gemacht.
10. November 2001
Wettertechnisch haben wir die folgende Situation:
Ein Tiefdruckgebiet nähert sich der Westküste Skandinaviens. Die Windgeschwindigkeiten sind recht hoch (Abstand der Isobaren). Die Winde treffen auf die Südwestküste Norwegens auf (es ist mit einem hohen Wellengang zu rechnen).
Hier noch die Wellenhöhen - Karte. Leider ist Norwegen schlecht darauf zu sehen (rechts oben). Man kann jedoch erkennen, dass die Verfärbungen grünlich bis gelb sind (siehe Skala).
An der Westküste Norwegens zeichnen die Seismographen die ersten Signale auf:
11. November 2001
Die Wettersituation sieht man auf der Isobarenkarte unten. Die Front ist bereits landeinwärts gezogen.
Die Wellen stehen nun normal ( senkrecht ) zur Küste Norwegens, man kann also mit dem Wellenmaximum rechnen (siehe roten Bereich):
Und das zeichnete der Seismograph auf:
12. November 2001
Die Wellenhöhen nehmen wieder ab, die Amplituden sinken:
Seismographen und Wetter
Der Seismograph findet also durchaus Verwendung in der Meteorologie:
1.Aufspüren von Tornados
Auf dem Radar sieht man nicht, ob der Tornadoschlauch Bodenkontakt hat. Mit einem sensiblen und sinnvoll ausgerichteten Seismographen kann man erkennen, ob Bodenkontakt besteht. Die Energie des Tornados wird dabei direkt in den Boden (enorm grosse Reibung) übertragen.
2.Erkennen von Zyklonendurchgängen auf dem Land (Wind)
Die Energie wird dabei von den Bäumen mittels Wurzeln in den Boden transferiert. Die Erschütterungen sind viel kleiner als bei einem Tornado (beim Tornado geht die Energie direkt in den Boden).
3.Erkennen von Zyklonendurchgängen auf dem Wasser (z.B. Küstenbereich)
Durch die Reibung des Windes mit der Erdoberfläche entstehen Wellen. Diese Druckwellen bewegen sich an der Wasseroberfläche. Die Druckunterschiede (Wellen) im Wasser können auf dem ganzen Kontinenten registriert werden(!).
Seismische Beobachtung von Hurricanes
Auch Hurricanes können seismisch beobachtet werden, hier ein Beispiel (Hurricane Bonnie 1998):
Seismischer Lärm vor dem Eintreffen Bonnie's
Während Bonnie:
Und nach dem Maximum von Bonnie:
Und hier noch das Amplitudenlevel:
Mehr Infos zum Hurricane Bonnie findet man hier .
Anwendung
Wichtig ist, dass man den Zusammenhang zwischen Sturmstärke und Amplitude auf dem Seismogramm feststellt (wenn es einen gibt ). Das setzt voraus, dass man den Vorgang bei der Übertragung der Energie in den Boden (also die Umwandlung in seismische Energie) genau versteht. Das ist anscheinend noch eine recht unklare Sache.
Seismographen könnten in der Meteorologie eine Anwendung bei der Sturmwarnung finden. Die seismischen Wellen eilen dem Ereignis (Sturm) voraus, so könnte man vielleicht gezielter warnen.
Eine interessante Sache!
Grüsse
P.S.: sorry für die vielen Bilder (lange Ladezeit)
- Alfred
- Beiträge: 10469
- Registriert: Mo 21. Jul 2003, 16:23
- Geschlecht: männlich
- Wohnort: 8037 Zürich
- Hat sich bedankt: 49 Mal
- Danksagung erhalten: 90 Mal
Tornados und Bodenerschütterungen
@Cyrill, sali
Momentan sind die Bodenerschütterungen auf dem Feldberg durch den Wind
auch auf dem Seismogram sichtbar Ich deute das jedenfall so, was meinst du?
Grüsse, Alfred
[hr]
Momentan sind die Bodenerschütterungen auf dem Feldberg durch den Wind
auch auf dem Seismogram sichtbar Ich deute das jedenfall so, was meinst du?
Grüsse, Alfred
[hr]
Tornados und Bodenerschütterungen
Ciao Alfred
Das ist schon möglich (wehten zur fraglichen Zeit entsprechend starke Winde?, ab welcher Windstärke werden die Signale registriert, etc.)
Grüsse
mäld' mi ab (Perfer et obdura)
Das ist schon möglich (wehten zur fraglichen Zeit entsprechend starke Winde?, ab welcher Windstärke werden die Signale registriert, etc.)
Grüsse
mäld' mi ab (Perfer et obdura)
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- Administrator
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Tornados und Bodenerschütterungen
Zur seismischen Beobachtung von Hurricanes noch folgender Artikel von wissenschaft.de:
30.06.2005 - Geowissenschaften
Die Erde erbebt im Sturm
Neuartiger Seismograf registriert Mikrobeben während eines Hurrikans
Hurrikane wirbeln nicht nur die Luft durcheinander, sie bringen auch den Erdboden in Wallung. Das belegen Messungen von Randall Peters von der Mercer University in Macon im US-Bundesstaat Georgia, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.
Im August 2004 strich der Hurrikan Charley über die Halbinsel Florida. Peters registrierte währenddessen die seismischen Wellen im Erdboden mit einem eigens von ihm konstruierten Seismografen. Das Gerät sei wesentlich empfindlicher für Erdbebenwellen mit geringer Frequenz als herkömmliche Seismografen, berichtet der Physiker.
Peters zufolge wirkte sich der Hurrikan auf mehrere Weisen auf den Erdboden aus. Zum einen veränderte sich das Hintergrundrauschen auf dem Seismogramm, als der Hurrikan auf das Land stieß und als er wieder abzog. Peters vermutet, dass der Sturm oberflächlich nicht spürbare Mikrobeben in der Erde auslöste. Während der Hurrikan über den Kontinentalschelf zog, registrierte der Seismograf ebenfalls eine Erschütterung. Peters vermutet, dass ein Unterwasser-Erdrutsch dieses Signal auslöste.
Außerdem brachte "Charley" die Erdkruste regelrecht zum Schwingen, ähnlich wie eine Glocke. Wenn das Auge des Hurrikans mit seinem niedrigen Luftdruck auf die Grenze zwischen Land und Meer trifft, entstehe eine enorme Kraft, die den Erdboden zum Vibrieren bringt und so genannte Eigenschwingungen anregt, schreibt Peters. Solche langsamen Auf- und Ab-Bewegungen sind zwar schon nach großen Erdbeben beobachtet worden, aber bislang noch nicht nach einem Sturm.
Randall Peters, Mercer University:
"Hurricane Excitation of Earth Eigenmodes", arXiv:physics/0506162 v1 20 Jun 2005
Ute Kehse
Quelle: http://www.wissenschaft.de/wissen/news/254864.html
30.06.2005 - Geowissenschaften
Die Erde erbebt im Sturm
Neuartiger Seismograf registriert Mikrobeben während eines Hurrikans
Hurrikane wirbeln nicht nur die Luft durcheinander, sie bringen auch den Erdboden in Wallung. Das belegen Messungen von Randall Peters von der Mercer University in Macon im US-Bundesstaat Georgia, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.
Im August 2004 strich der Hurrikan Charley über die Halbinsel Florida. Peters registrierte währenddessen die seismischen Wellen im Erdboden mit einem eigens von ihm konstruierten Seismografen. Das Gerät sei wesentlich empfindlicher für Erdbebenwellen mit geringer Frequenz als herkömmliche Seismografen, berichtet der Physiker.
Peters zufolge wirkte sich der Hurrikan auf mehrere Weisen auf den Erdboden aus. Zum einen veränderte sich das Hintergrundrauschen auf dem Seismogramm, als der Hurrikan auf das Land stieß und als er wieder abzog. Peters vermutet, dass der Sturm oberflächlich nicht spürbare Mikrobeben in der Erde auslöste. Während der Hurrikan über den Kontinentalschelf zog, registrierte der Seismograf ebenfalls eine Erschütterung. Peters vermutet, dass ein Unterwasser-Erdrutsch dieses Signal auslöste.
Außerdem brachte "Charley" die Erdkruste regelrecht zum Schwingen, ähnlich wie eine Glocke. Wenn das Auge des Hurrikans mit seinem niedrigen Luftdruck auf die Grenze zwischen Land und Meer trifft, entstehe eine enorme Kraft, die den Erdboden zum Vibrieren bringt und so genannte Eigenschwingungen anregt, schreibt Peters. Solche langsamen Auf- und Ab-Bewegungen sind zwar schon nach großen Erdbeben beobachtet worden, aber bislang noch nicht nach einem Sturm.
Randall Peters, Mercer University:
"Hurricane Excitation of Earth Eigenmodes", arXiv:physics/0506162 v1 20 Jun 2005
Ute Kehse
Quelle: http://www.wissenschaft.de/wissen/news/254864.html
Founder, Owner and Operator of SSWD - Engaged in Science & Research since 1997.
Follow @SturmarchivCH on Twitter to get accurate information about severe, extreme or unusual weather events in Switzerland - fast and reliable.
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