18.-19.04.2017: Kälteeinbruch - grosse Labilität über Seen
Verfasst: Mo 17. Apr 2017, 13:24
Hoi zäme,
in der kommenden Nacht fliesst aus Nord/Nordwest langsam kältere Luft in die Schweiz, dabei sieht es verdächtig nach möglichem Lake Effekt am Bodensee aus, den es diesen Winter nicht oft gab.
Nach einem schönen Frühlingsbeginn mit überdurchschnittlich warmem März hat der Bodensee eine Temperatur von 10 bis 11, in Bregenz (-50cm) sogar 12 bis 13 Grad. Im Vergleich zur Klimatologie von Bregenz etwa 2 Grad wärmer.
Ein paar Fakten für Dienstagmorgen:
Seetemperatur Bregenz (für das Einordnen in der Klimatologie) abgeschätzt: 12°
Lufttemperatur Bregenz MOS: 3°C
Temperatur auf 850 hPa: -6 °C
Schichtdicke (850hPa-400m): 1050m
Temperaturunterschied See - 2m: 9°C
Temperaturunterschied See-850hPa: 18°C
In der von mir erstellten Klimatologie (http://streaming.uibk.ac.at/medien/c707 ... r/P1.6.pdf) würde sich der morgige Tag in Abbildung 4 bei x=1050 und y=18 befinden. Dies ist jetzt erst einmal ein Zahlenspiel, wobei natürlich nicht die ganze Luftmasse über dem Bodensee absolut instabil geschichtet ist, sondern nur die untersten paar Meter / Dekameter (WRF Simulation). Die direkte Differenz zwischen der Wasser- und darüberströmenden Lufttemperatur ist mit 9° schon recht hoch.
Folgende Karten zeigen das synopischskalig zyklonale Setting mit kräftiger Advektion negativer Vorticity und einer ausgeprägten Anomalie über Süddeutschland (in der Höhe) mit einem phasenverschobenen Temperaturgradienten.
Und noch die Temperatur auf 850 hPa:
Quelle ACInn, ertel2.uibk.ac.at
Die Cosmo Windvektoren um 6z zeigen auf 10m sowie 2000 Metern eine schöne Nordwestströmung, wodurch sich die Luftmassen lange über dem Wasser aufhalten. Bei 30 km/h auf 2000 Metern ist der Wind nicht all zu stark, was relativ "gut" ist.
Das 4km WRF von Janek zeigt kräftige bandartige Strukturen, man muss allerdings beachten, dass etwa 16 Grad als Seetemperatur verwendet werden und dadurch die Instabilität und der ganzen Konvektionsprozess viel zu stark im Modell stattfindet:
modellzentrale.de
Eure Meinung interessiert mich, vlt. hat ja noch jemand Kartenmaterial was für oder gegen Schauerbänder im Lee des Sees sprechen würde. Sollte es dazu kommen, sinkt die SFG mit den Schauern rasch bis zum Talboden - Schneechaos (Sommerreifen) könnte ich mir gut vorstellen, von Bregenz bis Rorschach ausgehend mit leicht stärkerer Nordkomponente in der Anströmung bis Widnau, Dornbirn und weniger Richtung Sulzberg (VLBG). Obs sogar noch elektrisierend wird, zeigt sich dann...
Gruss Lukas
in der kommenden Nacht fliesst aus Nord/Nordwest langsam kältere Luft in die Schweiz, dabei sieht es verdächtig nach möglichem Lake Effekt am Bodensee aus, den es diesen Winter nicht oft gab.
Nach einem schönen Frühlingsbeginn mit überdurchschnittlich warmem März hat der Bodensee eine Temperatur von 10 bis 11, in Bregenz (-50cm) sogar 12 bis 13 Grad. Im Vergleich zur Klimatologie von Bregenz etwa 2 Grad wärmer.
Ein paar Fakten für Dienstagmorgen:
Seetemperatur Bregenz (für das Einordnen in der Klimatologie) abgeschätzt: 12°
Lufttemperatur Bregenz MOS: 3°C
Temperatur auf 850 hPa: -6 °C
Schichtdicke (850hPa-400m): 1050m
Temperaturunterschied See - 2m: 9°C
Temperaturunterschied See-850hPa: 18°C
In der von mir erstellten Klimatologie (http://streaming.uibk.ac.at/medien/c707 ... r/P1.6.pdf) würde sich der morgige Tag in Abbildung 4 bei x=1050 und y=18 befinden. Dies ist jetzt erst einmal ein Zahlenspiel, wobei natürlich nicht die ganze Luftmasse über dem Bodensee absolut instabil geschichtet ist, sondern nur die untersten paar Meter / Dekameter (WRF Simulation). Die direkte Differenz zwischen der Wasser- und darüberströmenden Lufttemperatur ist mit 9° schon recht hoch.
Folgende Karten zeigen das synopischskalig zyklonale Setting mit kräftiger Advektion negativer Vorticity und einer ausgeprägten Anomalie über Süddeutschland (in der Höhe) mit einem phasenverschobenen Temperaturgradienten.
Und noch die Temperatur auf 850 hPa:
Quelle ACInn, ertel2.uibk.ac.at
Die Cosmo Windvektoren um 6z zeigen auf 10m sowie 2000 Metern eine schöne Nordwestströmung, wodurch sich die Luftmassen lange über dem Wasser aufhalten. Bei 30 km/h auf 2000 Metern ist der Wind nicht all zu stark, was relativ "gut" ist.
Das 4km WRF von Janek zeigt kräftige bandartige Strukturen, man muss allerdings beachten, dass etwa 16 Grad als Seetemperatur verwendet werden und dadurch die Instabilität und der ganzen Konvektionsprozess viel zu stark im Modell stattfindet:
modellzentrale.de
Eure Meinung interessiert mich, vlt. hat ja noch jemand Kartenmaterial was für oder gegen Schauerbänder im Lee des Sees sprechen würde. Sollte es dazu kommen, sinkt die SFG mit den Schauern rasch bis zum Talboden - Schneechaos (Sommerreifen) könnte ich mir gut vorstellen, von Bregenz bis Rorschach ausgehend mit leicht stärkerer Nordkomponente in der Anströmung bis Widnau, Dornbirn und weniger Richtung Sulzberg (VLBG). Obs sogar noch elektrisierend wird, zeigt sich dann...
Gruss Lukas