Werbung

Wetterumschwung ab Wochenmitte 14.-16.09.2016

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
Benutzeravatar
Alfred
Beiträge: 10469
Registriert: Mo 21. Jul 2003, 16:23
Geschlecht: männlich
Wohnort: 8037 Zürich
Hat sich bedankt: 49 Mal
Danksagung erhalten: 90 Mal

Re: Wetterumschwung ab Wochenmitte 14.-16.09.2016

Beitrag von Alfred »

Off Topic
Zu
http://www.sturmforum.ch/viewtopic.php? ... 9&start=27
Hoffentlich sind die ansteheden Höhen nicht zu hoch!
Bild
Gruss, Alfred

Benutzeravatar
Cyrill
Beiträge: 2640
Registriert: Do 27. Mär 2008, 07:01
Geschlecht: männlich
Wohnort: 6215 Beromünster
Hat sich bedankt: 1886 Mal
Danksagung erhalten: 1516 Mal
Kontaktdaten:

Re: Wetterumschwung ab Wochenmitte 14.-16.09.2016

Beitrag von Cyrill »

Willi hat geschrieben:
sieht auf den ersten Blick tatsächlich wie ein Rightmover aus, ist es aber nicht.
Hoi Cyrill

Deine Erklärung (Leeeffekt entlang der "Abrisskante") kann mich nicht überzeugen. Vor allem habe ich Mühe, die "Abrisskante" zu finden. Anbei die ungefähre Zugbahn der Zelle im Relief des Juras. Die Zelle bewegte sich schräg zum Verlauf der Hügelzüge des Juras. Die Hügelzüge scheinen also die Zelle nicht sonderlich zu beeindrucken. Es stimmt, dass sich die Zelle beim Auslaufen in die Ebene auflöst, aber da können verschiedenste Gründe die Ursache sein, welche indirekt auch wieder von der Orographie geprägt sein können aber nicht müssen.
Vielen Dank Willi für Dein Feedback. Ich komme aus Zeitgründen erst jetzt und zu dieser späten Stunde dazu Dir zu antworten und dies leider nur kurz (im Moment ziemlich "störmisch" bei mir...).

Ich habe ja vor allem Cédrics Frage in die Runde nicht einfach so stehen lassen und ignorieren wollen. Schliesslich wurden am Anfang teils meine Fragen auch beantwortet, oder Links zur Verfügung erstellt, um sich darin schlau zu machen. Dies macht aus meiner Sicht ein gutes Forum aus, was auch dem ursprünglichen Sinn entspricht. So soll, darf man auch mal Thesen aufstellen, die man sich durch Beobachtung und Studium erarbeitet hat, die es gilt zu untermauern, oder mit griffigen Argumenten zu widerlegen. Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast, das Verhalten der Zelle noch einmal zu rekonstruieren. Mit Sicherheit eine eher ungewöhnliche Situation, die Cédric aufgefallen war (mir ja übrigens auch). Nur habe ich scheinbar nicht ganz korrekte Schlüsse gezogen, auch infolge einer aus Zeitknappheit nur flüchtigen Rekonstruktion.

Mit "Abrisskante" meine ich natürlich nicht ein Grat, wie sie in den hochalpinen Gebieten zu sehen sind, sondern man unterscheidet den gesamten Jura in zwei geologisch unterschiedliche Gebiete: der Faltenjura und der nördliche Tafeljura.

Dort herrschen etwas veränderte orografische Bedingungen....
Bild

... und wie beim Tafelberg in Südafrika und dem Affenfelsen bei Gibraltar usw. erkennt man oft diese Leeeffekte, wobei die "Abrisskanten" oder wie man dies immer nennen will eine Rolle spielen.

Im Grunde genommen ist das Prinzip dasselbe, wie bei der Zunahme des Isotropenabstandes beim Föhn, wobei zum Teil kurz, teils länger lebende Rotoren leeseitig entstehen. Andreas (Winterhur) und ich haben beeindruckende Rotoreffekte bei einem Föhnchasing am Urnersee beobachten können.

Ich persönlich finde diesen Textabschnitt im untenstehenden Link noch bemerkenswert:
" Föhn beinhaltet Rotoreffekte, daher kann man strenggenommen nicht von einem gesonderten "Rotorföhn" sprechen. Wohl aber beobachtet man in Innsbruck neben der typischen Föhnrichtung 140° am Flughafen vor allem am Ende einer Föhnperiode Winde aus nordöstlichen Richtungen, die einem "Hauptrotor" entsprechen könnten.

Die Essenz der neuen Föhntheorie ist die Vergrößerung des Isentropenabstands im Lee durch das turbulente Absteigen, die - wie oben erwähnt - zur Verringerung der statischen Stabilität führt. Es bilden sich Scherungsinstabilitäten entlang der Föhninversion. Folglich ist der vertikale Luftmassenaustausch erleichtert. Föhnluft kann aus höheren bis in tiefere Schichten gelangen. Durch die turbulente Durchmischung transportiert der vertikale Impulsfluss die höheren Strömungsgeschwindigkeiten der stabilen Schicht nach unten. Der laminare Abfall der Isentropen tritt also nur unmittelbar im Lee auf, nicht aber weiter stromabwärts."


http://www.wetteran.de/grundlagen/foehngrundlagen

Stat "Abriskante" könnte man hier "impulsverstärkender vertikaler Leeeffekt" durch steil abfallende, felsige Bergflanken im tafelartigen Gebirge sagen, was zwangsläufig zu verstärkten Rotoreffekten und zu de erwähnten Scherungsinstabilitäten führt. Ich lasse dies hier mal als Info und Input stehen....

Bild

Gute Nacht

Gruss Cyrill

Antworten