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Pfingstwetter 2016
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Re: Pfingstwetter 2016
...weiss jemand was für Konvergenzen zu den permanenten Neubildungen in der Region Basel heute Abend geführt haben (auch jetzt bilden sich fast immer an der gleichen Stelle noch leichte Schauerzellen)? Dies finde ich bei nordwestlicher Anströmung doch sehr ungewöhnlich. Meist bleibt ja alles im Vogesen-, oder Schwarzwaldlee hängen und die Stadt kommt fast trocken weg.
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Re: Pfingstwetter 2016
Guten Abend,
habe noch mal diese markante Absenkung an der Westseite der Hallauer Zelle unter die Lupe genommen.
Diese konnte zwischen 12.10 Uhr und 12.15 beobachtet werden.
Rotation war vorhanden, wenn auch eher träge.
Hier noch ein Standbild aus meinem Video. Blickrichtung Nordost. Rechts im Bild liegt der Zellkern im Bereich Hallau.
Kachelmanns Tornado-Doppler hat um 12.10 Uhr und v. a. um 12.15 Uhr eine verdächtige Signatur drin:
http://kachelmannwetter.com/de/dopplerr ... rte-a.html
(Standort ist unmittelbar unter der Markierung "B314").
Was meint ihr dazu ?
habe noch mal diese markante Absenkung an der Westseite der Hallauer Zelle unter die Lupe genommen.
Diese konnte zwischen 12.10 Uhr und 12.15 beobachtet werden.
Rotation war vorhanden, wenn auch eher träge.
Hier noch ein Standbild aus meinem Video. Blickrichtung Nordost. Rechts im Bild liegt der Zellkern im Bereich Hallau.
Kachelmanns Tornado-Doppler hat um 12.10 Uhr und v. a. um 12.15 Uhr eine verdächtige Signatur drin:
http://kachelmannwetter.com/de/dopplerr ... rte-a.html
(Standort ist unmittelbar unter der Markierung "B314").
Was meint ihr dazu ?
- Federwolke
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Re: Pfingstwetter 2016
Jan (Basel) hat geschrieben:...weiss jemand was für Konvergenzen zu den permanenten Neubildungen in der Region Basel heute Abend geführt haben (auch jetzt bilden sich fast immer an der gleichen Stelle noch leichte Schauerzellen)? Dies finde ich bei nordwestlicher Anströmung doch sehr ungewöhnlich. Meist bleibt ja alles im Vogesen-, oder Schwarzwaldlee hängen und die Stadt kommt fast trocken weg.
Quelle: http://www.univie.ac.at/amk/veraflex/test/public/
Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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Re: Pfingstwetter 2016
Sowas wie heute, habe ich auch noch nicht erlebt. Hier in 4055 hat es mit Unterbrechungen immer wieder extrem geschüttet, obwohl gen Norden immer blauer Himmel zu sehen war. Das hat nicht nur mich erstaunt. Viele aus der Nachbarschaft waren überzeugt, dass es gleich vorbei, als sie die blauen Lücken gesehen haben, wurden aber schwer enttäuscht. Das Gefluche ware deutlich zu vernehmen. Die Grenze lag lange Zeit genau über uns. Am Flughafen kam wahrscheinlich wenig bis kaum etwas runter. Bei mir war in kurzer Zeit ein ca. 5 cm hoher Pflanzenuntersetzer, den ich gerade geputzt hatte, randvoll. Wirklich krass, wie das heute hier geschüttet hat.Jan (Basel) hat geschrieben:...weiss jemand was für Konvergenzen zu den permanenten Neubildungen in der Region Basel heute Abend geführt haben (auch jetzt bilden sich fast immer an der gleichen Stelle noch leichte Schauerzellen)? Dies finde ich bei nordwestlicher Anströmung doch sehr ungewöhnlich. Meist bleibt ja alles im Vogesen-, oder Schwarzwaldlee hängen und die Stadt kommt fast trocken weg.
Zuletzt geändert von Mike, 4055 Basel am Sa 14. Mai 2016, 22:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pfingstwetter 2016
Seit 17:30 Schwerpunkt def. Region Basel-BLMike, 4055 Basel hat geschrieben:Sowas wie heute, habe ich auch noch nicht erlebt. Hier in 4055 hat es mit Unterbrechungen immer wieder extrem geschüttet, obwohl gen Norden immer blauer Himmel zu sehen war. Das hat nicht nur mich erstaunt. Viele aus der Nachbarschaft waren überzeugt, dass es gleich vorbei, als sie die blauen Lücken gesehen haben, wurden aber schwer enttäuscht. Das Gefluche ware deutlich zu vernehmen. Die Grenze lag lange Zeit genau über uns. Am Flughafen kam wahrscheinlich wenig bis kaum etwas runter. Bei mir war in kurzer Zeit ein ca. 5 cm hoher Pflanzenuntersetzer, den ich gerade geputzt hatte, randvoll. Wirklich krass, wie das heute hier geschüttet hat.Jan (Basel) hat geschrieben:...weiss jemand was für Konvergenzen zu den permanenten Neubildungen in der Region Basel heute Abend geführt haben (auch jetzt bilden sich fast immer an der gleichen Stelle noch leichte Schauerzellen)? Dies finde ich bei nordwestlicher Anströmung doch sehr ungewöhnlich. Meist bleibt ja alles im Vogesen-, oder Schwarzwaldlee hängen und die Stadt kommt fast trocken weg.
Basel-Binningen (316 m ü.M., BL) 28mm
Liestal (333 m ü.M., BL) 26mm
Zunzgen (393 m ü.M., BL) 24mm
Gundetswil (455 m ü.M., ZH) 21mm
Rünenberg (610 m ü.M., BL) 20mm
Känerkinden (575 m ü.M., BL) 18mm
Marthalen (411 m ü.M., ZH) 17mm
Oltingen (820 m ü.M., BL) 16mm
Basel (260 m ü.M., BS) 15mm
Der Euroairport hatte am Nachmittag 3mm bei dem Gewitter, danach nichts mehr.
Allschwil - http://my.meteoware.com/2714600/
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Re: Pfingstwetter 2016
Muss trotzdem noch einen Senf dazu geben:
Wie auch immer, nach Pfingsten hat es vorerst genug Wasser im Boden...
Falsch! Gesättigt sind die Böden bei weitem nicht (habe ich schon mal erwähnt). Der Boden in der Tiefe vergisst nicht, was 2015 war. Es gibt kein Reset-Knopf per 31.12. in der Natur, der alles auf 0 zurück setzt und das Spiel beginnt von vorn. Für das muss ich nicht einmal Hydrologe sein, brauche kein Regenmesser und auch kein NS-Radar, sondern bloss ein bitzli meine Augen offen haben und die Pflanzen beobachtengenau das ist mein Eindruck auch von MeteoSchweiz, deshalb schau ich viel mehr auf meteocentrale.
alles wird beschönigt und heruntergespielt, wäre die Schneefallgrenze höher, hätten wir hier im Osten bereits
gröbere Überschwemmungen ! Es pisst schon 3 Tage schauerhaft verstärkt, auf (von ende April ) gesättigten Boden...
Und es ist noch immer nicht vorbei, nur die Schneefallgrenze sinkt zum Glück für Töss und Thur.
Wie auch immer, nach Pfingsten hat es vorerst genug Wasser im Boden...
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- Federwolke
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Re: Pfingstwetter 2016
Damit der Senf auch noch ein Bödeli bekommt - denn irgendwas behaupten kann ja jeder - hier zwei Bodenfeuchteprofile aus der Nachbarschaft:Für das muss ich nicht einmal Hydrologe sein, brauche kein Regenmesser und auch kein NS-Radar...
Wie ich schon weiter oben geschrieben hatte: Nur oberflächlich trocken, nach ein paar Stunden Regen wieder platschvoll.
Grüsslis
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Re: Pfingstwetter 2016
Läck hüt isch wider mol öpis glaufe.
Also zuerst einmal zu den Regenmengen, gemessen in Mörschwil SG:
Do: 34.6 mm
Fr: 39.5 mm
Sa: 30.4 mm
Total 3 Tage: 104.5 mm
War überrascht, aber dies ist der neue Dreitagesrekord für meine Station (Seit Dez 2011). Das Frühsommerunwetter 2013 brachte vom 31.Mai bis am 2.Juni 103.6 mm. Damals rutschte ein Hang in Mörschwil massiv ab, sodass ein Fahrweg ins Nachbardorf durch die Rutschungen Monatelang gesperrt war. Allerdings ist der Weg eher unwichtig, da er nur von Radfahrern benutzt wird. Werde Morgen einmal nachsehen gehen...
Heute kam dann tatsächlich noch ein Gewitter! Leider hatte ich nur bis um 15:30 Uhr Zeit. So fuhr ich auf einen Hügel am Westrand der Stadt St.Gallen, da sich kurz vor Bischofszell neue Gewitter entwickelten.
Zuest sah das Ganze sehr langweilig aus. Halbdunkles Gewölk. Doch mit jedem Höhenmeter wurde es interessanter. Das war nicht nur irgendein Gewölk, sondern eine tolle Gewitterzelle bzw Multizelle.
Nennt man dieses Gebilde Shelfcloud?
Kurz vor dem Panoramabild schlug in rund 2-3 Kilometern Entfernung auf dem Hügel links im Bild ein Blitz ein. Leider nicht auf Video. Danach wurde es mir etwas unwohl, da die Wolken rasch heranzogen, ergo auch die Blitze. Ich fuhr dann zu einem naheliegenden Restaurant, wo ich mich in Sicherheit bringen durfte. Die Fensterfront bot zudem einen super Beobachtungsplatz.
Was dann folgte, liess meinen Puls wirklich in die Höhe schnellen. Bald kam der Regen und einiges an Wind. Einige Minuten später zuckte ein Blitz nur wenig neben meinem vorherigen Fotostandort. Evt hat er eingeschlagen, weiss es aber nicht.
Einen Blitz habe ich auf Kamera. Die Videoanalyse erweckte den Anschein, der Blitzkanal hätte genau in einen Baum eingeschlagen, der ca. 30 Meter von meinem Fenster entfernt stand. Dagegen sprechen aber zwei Argumente: Erstens war der Baum noch unversehrt und zweitens trat der Donnerschlag erst 1.7 Sekunden verspätet ein. Dies ergibt 570 Meter Entfernung, was doch noch recht weit ist. Möglicherweise war der Blitz für den Kamerasensor so hell, dass er die Äste des Baums nicht richtig aufnahm. Zumindest sieht es so aus, als ginge der Blitz vor den Ästen durch und würde an einem Ast aufhören.
Danach folgte ein weiterer Blitz praktisch über dem Haus gefolgt von einem heftigen Donnerschlag.
Nach einer Weile trat ich dann den Heimweg an. Es gab ordentliche Seen auf den Feldern und Wasserlachen auf den Wegen. Das Gewitter hatte in einer Stunde 8.5 mm in Mörschwil hinterlassen. Ist jetz nichts Wahnsinniges, aber zeigt doch einen kräftigen Gewitterregen an. Hagel gabs übrigens keinen.
Also zuerst einmal zu den Regenmengen, gemessen in Mörschwil SG:
Do: 34.6 mm
Fr: 39.5 mm
Sa: 30.4 mm
Total 3 Tage: 104.5 mm
War überrascht, aber dies ist der neue Dreitagesrekord für meine Station (Seit Dez 2011). Das Frühsommerunwetter 2013 brachte vom 31.Mai bis am 2.Juni 103.6 mm. Damals rutschte ein Hang in Mörschwil massiv ab, sodass ein Fahrweg ins Nachbardorf durch die Rutschungen Monatelang gesperrt war. Allerdings ist der Weg eher unwichtig, da er nur von Radfahrern benutzt wird. Werde Morgen einmal nachsehen gehen...
Heute kam dann tatsächlich noch ein Gewitter! Leider hatte ich nur bis um 15:30 Uhr Zeit. So fuhr ich auf einen Hügel am Westrand der Stadt St.Gallen, da sich kurz vor Bischofszell neue Gewitter entwickelten.
Zuest sah das Ganze sehr langweilig aus. Halbdunkles Gewölk. Doch mit jedem Höhenmeter wurde es interessanter. Das war nicht nur irgendein Gewölk, sondern eine tolle Gewitterzelle bzw Multizelle.
Nennt man dieses Gebilde Shelfcloud?
Kurz vor dem Panoramabild schlug in rund 2-3 Kilometern Entfernung auf dem Hügel links im Bild ein Blitz ein. Leider nicht auf Video. Danach wurde es mir etwas unwohl, da die Wolken rasch heranzogen, ergo auch die Blitze. Ich fuhr dann zu einem naheliegenden Restaurant, wo ich mich in Sicherheit bringen durfte. Die Fensterfront bot zudem einen super Beobachtungsplatz.
Was dann folgte, liess meinen Puls wirklich in die Höhe schnellen. Bald kam der Regen und einiges an Wind. Einige Minuten später zuckte ein Blitz nur wenig neben meinem vorherigen Fotostandort. Evt hat er eingeschlagen, weiss es aber nicht.
Einen Blitz habe ich auf Kamera. Die Videoanalyse erweckte den Anschein, der Blitzkanal hätte genau in einen Baum eingeschlagen, der ca. 30 Meter von meinem Fenster entfernt stand. Dagegen sprechen aber zwei Argumente: Erstens war der Baum noch unversehrt und zweitens trat der Donnerschlag erst 1.7 Sekunden verspätet ein. Dies ergibt 570 Meter Entfernung, was doch noch recht weit ist. Möglicherweise war der Blitz für den Kamerasensor so hell, dass er die Äste des Baums nicht richtig aufnahm. Zumindest sieht es so aus, als ginge der Blitz vor den Ästen durch und würde an einem Ast aufhören.
Danach folgte ein weiterer Blitz praktisch über dem Haus gefolgt von einem heftigen Donnerschlag.
Nach einer Weile trat ich dann den Heimweg an. Es gab ordentliche Seen auf den Feldern und Wasserlachen auf den Wegen. Das Gewitter hatte in einer Stunde 8.5 mm in Mörschwil hinterlassen. Ist jetz nichts Wahnsinniges, aber zeigt doch einen kräftigen Gewitterregen an. Hagel gabs übrigens keinen.
Zuletzt geändert von Thundersnow am So 15. Mai 2016, 02:48, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Pfingstwetter 2016
Hoi ThundersnowThundersnow hat geschrieben:
1.) Das war nicht nur irgendein Gewölk, sondern eine tolle Gewitterzelle bzw Multizelle.
2.) Nennt man dieses Gebilde Shelfcloud?
3.) Einen Blitz habe ich auf Kamera. Die Videoanalyse erweckte den Anschein, der Blitzkanal hätte genau in einen Baum eingeschlagen, der ca. 30 Meter von meinem Fenster entfernt stand. Dagegen sprechen aber zwei Argumente: Erstens war der Baum noch unversehrt und zweitens trat der Donnerschlag erst 1.7 Sekunden verspätet ein. Dies ergibt 570 Meter Entfernung, was doch noch recht weit ist. Möglicherweise war der Blitz für den Kamerasensor so hell, dass er die Äste des Baums nicht richtig aufnahm. Zumindest sieht es so aus, als ginge der Blitz vor den Ästen durch und würde an einem Ast aufhören.
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Danke für Deinen Bericht.
Zu Punkt 1.) Eine Multizelle beherbergt verschiedene "Gewitter-" bzw. konvektive Zellen, in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, welche in sich gestaffelt auftreten und deshalb zu Überschwemmungen führen. Am 14.05.16 gab es aber zwei Hauptstaffeln mit unterschiedlichem Charakter. Welche meinst Du? Jedenfalls war diejenige, welche Du fotografiert hast (abends?!) eine normale und hundskomune (Zürichdeutscher Ausdruck für "stinknormal") "scattered storm line", eine Gewitterlinie mit Böenfront und allen Zutaten, die aber unter gewissen Bedingungen unterbrochen wurde und abschwächte. Bernhard Oker hat noch darauf hingewiesen. Noch in der homogenen Form wies sie ein Bogen-Echo (Bow-Echo) auf, bevor sie im Limmattal dann zerriss. Der nördliche Teil lebte weiter und bildete auch die für diese Gewitterform typische Shelf-Struktur (s. 2.).
Zu Punkt 2.) Dein Foto zeigt eine Böenfront der ankommenden Gewitterlinie über dem Bodensee, mit einstöckiger Shelf-Struktur (es gibt auch mehrstöckige, laminare Shelf-Strukturen). Man erkennt sie sehr gut an der "Schürzenform", die an der Vorderseite etwas nach vorn und nach unten geneigt ist, im Unterschied zum Beispiel zur Wallcloud.
Zu Punkt 3.) Es gibt zwei Aufnahme verfahren in der Videotechnik: progressiv und interlaced. Beim einen System ist der Zeilensprung fortlaufend auf die nächst folgende Zeile und beim anderen System werden zuerst die ungeraden Zeilen nacheinander und dann die geraden Zeilen nacheinander (Halbbild-Verfahren / 50 Bilder pro Sekunde) aufgenommen. Wird ein Blitz gerade im Wechsel vom ungeraden Frame zum geraden Frame aufgenommen, kommt es durch das Zeilensprungverfahren zu solchen Bildfehlern, wie Du hier zeigst - und dies ist nicht der richtige Blitz, auch nicht die richtige Entfernung usw., sondern eine verzögerte Aufnahme. Würdest Du die 50 Halbbilder in einem Videoschnittprogramm betrachten sähest Du den "falschen" Blitz orts- und natürlich auch zeitversetzt am Anfang der Sequenz meist etwas höher. Ich weiss, es ist irritierend und ich habe nicht selten in deutschen Foren z.B. gelesen: "Wouuw, der war echt nah, Alter! Krass eh, gleich vor meinem Fenster eh." Aber in Wahrheit war der Blitzkanal 2 km und mehr entfernt, was kein Naheinschlag ist. Naheinschlag ist so unter 800-900 m, die heftigen liegen dann schon bei 150-180 m und alles unter 50 m ist wirklich krass und im Bereich der "Pampersdistanz" (wie ich sie nenne). Bei 12 m, wie ich es 2011 erlebte, bist Du so nah, dass Du die Druckwelle des Blitzes spürst, die Hitze - und es donnert nicht mehr, sondern es klingt wie eine sehr laute Reitpeitsche in der Manege eines Zirkus.
Nun noch kurz zu meinem Spontanchasing:
Ich wollte nicht den sleben Fehler begehen wie am 21.07.2012, als ich mich nach dem Zellsplit im Limmattal auf den nördlichen Teil konzentrierte, während der südliche Teil, den ich zuerst noch in den Fokus meines Chasings stellte, eine wunderschöne Wasserhose produzierte. Dieses Mal positionierte ich mich früh genug im Tiefenbrunnen - und es hat wirklich nicht viel gefehlt !
Für eine äusserst dynamische Wolkenabsenkung und eine Funnelcloud hats gereicht. War spannend, macht Spass und ist immerhin als Teilerfolg zu werten:
Core über Rapperswil:
[url=http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... Cyrill.jpg]
Gruss Cyrill
Zuletzt geändert von Cyrill am So 15. Mai 2016, 04:36, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Pfingstwetter 2016
Es geht auch nicht ums Behaupten, sondern um Beobachtungen...und D ist nicht CHDamit der Senf auch noch ein Bödeli bekommt - denn irgendwas behaupten kann ja jeder - hier zwei Bodenfeuchteprofile aus der Nachbarschaft:
250mm von Juli-Dezember 2015 sind nicht mal 1/2 von dem, was normalerweise im Schnitt fallen müsste. Januar und April 2016 waren wohl überdurchschnittlich nass, es reicht aber nicht, um zB. die Quellen und Grundwasserstände auf das Niveau von vor Juli 2015 zu bringen.
Der Werksleiter der RWT (Regionalerke Toggenburg) sagte zB. im April in einem Zeitungs-Interview:
"Die Charakteristik oder anders gesagt das Verhalten der Quellen und des Grundwassers verändert sich vorübergehend bei solch grossen Trockenheiten wie im Sommer/Herbst 2015. Aus der Erfahrung der letzten grossen Trockenheit im Jahre 2003 gehen wir davon aus, dass es rund zwei bis drei Jahre dauern kann, bis das Ursprungsverhalten des Quell- und Grundwassers wieder vollumfänglich erreicht ist."
Und der Nadelfall bei den Fichten ist auch immer noch überdurchschnittlich, was Spätfolgen vom letzten Jahr sind. Die Wurzeln der Fichte geht an trockneren Standorten mehrere Meter tief in den Boden.
Mag aber nicht mehr weiter darüber diskutieren, da hier im Forum eh zu oft eine menschliche Diskrepanz besteht...leider
(Diejenigen auf dem hohen Ross sollen zukünftig ihre Säbel ohne Fussvolk schwingen, das wird hier eh nicht gern gesehen)
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