eigentlich ist eine Erwiderung ja sinnlos, da Du Dich gemäss Deiner Aussage nicht mehr weiter äussern wirst und somit eine Diskussion, die interessant sein dürfte, nicht zu Stande kommen kann.
Ich schreibe trotzdem noch ein paar Zeilen, um dem Forum meine „Überlegungen“ darzulegen.
MeteoSchweiz schickt die Daten, die der Kunde will. Es gibt 10‘ Daten, es gibt auch korrigierte 10‘ Daten etc. Daten werde jede Nacht automatisch ‚plausibilitätsgecheckt‘, daneben werden noch in den Tagen nach erfolgter manuell Korrekturen/Plausibilitätskontrollen an den Daten durchgeführt. Diese korrigierten Daten werden an die Kunden verschickt, je nach entsprechendem Datenlieferungsvertrag.wick hat geschrieben: ich frage mich ernsthaft, wenn sich MS schon bewusst ist, dass es zu suspekten Temperatursprüngen kommt, warum diese Daten überhaupt (und nicht die des anscheinend zuverlässigeren Vergleichsgerät) verschickt werden?
Wie immer sind die sofort verschickten Rohdaten mit Vorsicht zu geniessen. Der Thread „Liebe Meteoschweiz“ spricht Bände. Manchmal sehen wir etwas, manchmal nicht, wir sind auch froh über externe Hinweise. Wie Du schon schreibst, wir alle machen Fehler. Gewisse Stationen haben mehrere Messgeräte. Auch das dient dazu‚ Fehlmessungen zu bemerken.
Starten wir die philosophische Diskussion über Messfehler: Wer misst, misst Mist, heisst es so schön. Die Einordnung, ob es ein ‚richtiger‘ oder ‚falscher‘ Wert ist, ist gar nicht trivial. Hier kommt der zitierte meteorologische Sachverstand zum Zuge. Den streite ich den Mitarbeitern überhaupt nicht ab, es erweckt aber bisweilen bei mir den Eindruck, als würde gerade dieses Einordnen eines Wertes der Notwendigkeit einer Pressemitteilung untergeordnet. Und das finde ich halt einfach schade. Wenn nun ein Rekordwert den alten geradezu pulverisiert, muss man Nachforschungen betreiben. Wie waren die Verhältnisse, was mass der Corvatsch, wie war die Wetterlage zum Zeitpunkt des alten Messwertes… solche Recherchen benötigen Zeit und falls sich der Rekord bestätigen würde, hätte man evt. eine Möglichkeit verpasst, in die Medien zu gelangen. Aber es hätte sich gelohnt, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass der Newsnetz-Artikel noch in 5 Jahren via Google zu finden sein wird. Wer dann einfach mal Novemberrekord als Keyword benutzt, landet bei besagter Falschmeldung. Das kann man doch nicht gut finden?
Ich habe den Satz eigentlich bewusst so formuliert, dass das Problem von sachlicher Richtigkeit und dem schnellen Drang nach Publicity erkannt wird. Aus irgendeinem Grund wird ja jemand diese Meldung ohne tiefgreifende Recherche gemacht haben. Für 10‘ Temperatursprünge von 3 K sollte es doch eine triftige Erklärung geben.
Und nein, nicht alle Wetterdienste sind Rekordgeil. Was bringt‘s? Wir werden in den nächsten Jahrzehnten ständig neue Rekorde haben. Es ist sooooo langweilig, gehört halt aber zur Klimatologie. Spannend ist Wetter, Wind, Schnee. Rekorde gehören dazu, das stimmt, und gehören auch in einen Thread über Novemberhöchstwerte. Wie auch die Diskussion darüber, ob es ein Rekord war oder nicht. Diese Diskussionen über die Ereignisse sind nämlich in meinen Augen das Salz in der Suppe.
Grüsse, Thomas