Besser spät als nie noch mein Senf zu den Schäden zwischen Münstertal und Schauinsland an der (zumindest unter Zweiradfreunden) bekannten Stohrenstraße. Zur Orientierung (auf Googlemaps nach "K4957" suchen und ihr landet direkt an der Stelle) eine kleine Karte für den groben Überblick:
maps.google.de
Die sehr eng abgegrenzte und kleinräumige Schneise hat in etwa 100m Breite (West-Ost) und 200m Länge (Süd-Nord). Die Fallrichtung der Bäume war größtenteils Nordwest-Nord und damit ziemlich konträr zur OSOlichen Zugrichtung der Zelle. Die Fallrichtung der Bäume ist teilweise aber mit Vorsicht zu genießen, da es sich um einen stellenweise sehr steilen Hang handelt und ich erst am 17.05., sprich vier Tage später vor Ort war. Von der Feuerwehr Münstertal habe ich vier Bilder erhalten (aber keine Rückmeldung, ob ich sie hier zeigen darf), laut denen die Feuerwehr vor allem entlang der noch gesperrten Straße bereits fleißig aufgeräumt hatte. Bei den nur vereinzelten, entwurzelten Bäumen westlich der Stohrenstraße habe ich die Fallrichtung eingezeichnet:
maps.google.de
Kleiner Rundgang entlang der Schneise, vorerst die Stohrenstr. aus Süden bzw. Westen kommend nach Norden. Blick auf den Südrand, Blickrichtung Ost:
In der Kurve stehend, Blick in Richtung NO auf die Hauptschneise östlich der Stohrenstr.:
Kleines Pano auf den chaotischen Südrand der Schneise, wo es scheinbar auch einige Laubbäume und Büsche erwischt hat oder so von der Feuerwehr hinterlassen wurde:
Blick wieder Richtung Nordost, einige weit oben gekappte Bäume am Süd(ost)rand:
Einige Meter weiter die Straße hoch wurden die Bäume teils auf deutlich geringerer Höhe gekappt, Blickrichtung NO bzw. ONO:
Auf der anderen Seite der Straße sind auch die ersten entwurzelten Bäume zu erkennen. Die leicht konvergente Fallrichtung fällt auf, könnte aber bei den beiden Bäumen rechts im Bild am gemeinsamen Wurzelteller am Bachbett (viele Steine, eher lose?) liegen. Blickrichtung NW:
Nochmal ein Blick zurück auf den Südrand, im Hintergrund rechts die weiter oben gekappten Bäume, mittig und links deutlich niedrigere Stümpfe. Blickrichtung Süd:
Blickrichtung SO:
Auf der anderen Seite der Straße hat es den nächsten Baum erwischt, auch hier sieht der Wurzelteller direkt am Bachbett sehr lose aus. Blickrichtung NNW:
Hinter der leichten S-Kurve der Stohrenstr. hören die Schäden noch deutlich vor der Spitzkehre auf. Blick zurück in Richtung Süden:
Blick in Richtung ~SO am (Nord-)Ostrand der Schneise, hauptsächlich wurden Nadelbäume entwurzelt oder gekappt, aber auch hier wurden die Laubbäume zumindest in Mitleidenschaft gezogen:
Auf der Westseite der Straße hat es auch hier im Bereich des Bachbetts den ein oder anderen "Flachwurzler" erwischt:
Auf einem Wanderweg am Nordrand der Schneise mit Blick in südliche Richtung auf die S-Kurve:
Blick in Richtung SW am Nordrand:
Ich bin dann den oberhalb parallel verlaufenden "Sittnerbergweg" (s.Karte) abgelaufen, um zu sehen ob auch weiter in Zugrichtung der Zelle (OSO) oder in der Verlängerung der Schneise nach Süden/Norden weitere Schäden aufgetreten sind. Den einzigen Schaden konnte ich am Ostrand der Schneise (an der Beule) entdecken:
Einen wirklich guten Blick von oben auf die Schneise war fast nicht möglich, hier noch der "beste" Versuch direkt nördlich der Stelle:
Noch schlimmer war der Versuch am oder auf dem gegenüber liegenden Hang freie Sicht auf die Schneise zu erhalten. Hier die brauchbarsten Versuche, der Vollständigkeit halber und nur verlinkt:
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... erland.jpg
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Noch ein paar unsortierte und unkommentierte Zoombilder auf einzelne Schäden/Bereiche innerhalb der "Hauptschneise" auf der Ostseite der Stohrenstr.:
Werde nochmal versuchen über die Feuerwehr Münstertal weitere Bilder zu erhalten - falls es denn welche gibt. Oder zumindest die Freigabe, dass ich die vier Bilder posten darf. Wobei nur ein Bild wirklich interessant ist, da es die Straße zeigt. Die anderen zeigen praktisch die gleichen Schäden wie die Bilder, die ich vier Tage nach Ereignis machen konnte.
Kann das ganze nicht wirklich einordnen, vor allem die zur Zugbahn der Zelle konträre Anordnung der Schneise und Fallrichtung (vornehmlich Süd->Nord)? Aufgrund des steilen Geländes ist wohl auch eine Art "special" (Rotorwinde oder auch ein Tornado, der aufgrund des Reliefs die Verbindung zur Mutterwolke verloren hat und noch den Hang heruntersaust?) im Bereich des möglichen. Der Fall ist wohl nicht ganz so trivial, wegen der relativ einheitlichen Fallrichtung würde ich dennoch eher in Richtung Fallböen tippen. Wobei mich die Süd->Nord Anordnung nach wie vor stutzig macht und sich wohl am ehesten mit der Hanglage erklären lässt? Irgendwie passt das nicht, was meint ihr?
edit: Das schlüssigste ist meiner Meinung nach ein down- bzw. (wet) microburst am gut ausgeprägten RFD, der bis zum Münstertal vllt. komplett um die Wallcloud herumgeschwenkt und damit schon teilweise auf Nordkurs war?
Grüße