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Tornado Südschwarzwald 13.05.2015
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Re: Tornado Südschwarzwald 13.05.2015
Hallo zusammen,
noch mal zur Intensität des Tornados. Dieses Foto zeigt für mich mindestens einen deutlichen T6/F3-Schaden, die frei stehende Buschreihe in der rechten Bildhälfte wurde völlig zerfetzt:
https://sturmjagd.files.wordpress.com/2 ... _06621.jpg
Wie seht Ihr das?
Viele Grüße, Thomas Sävert
noch mal zur Intensität des Tornados. Dieses Foto zeigt für mich mindestens einen deutlichen T6/F3-Schaden, die frei stehende Buschreihe in der rechten Bildhälfte wurde völlig zerfetzt:
https://sturmjagd.files.wordpress.com/2 ... _06621.jpg
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Viele Grüße, Thomas Sävert
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Re: Tornado Südschwarzwald 13.05.2015
Hallo ThomasThomas Sävert hat geschrieben:Hallo zusammen,
noch mal zur Intensität des Tornados. Dieses Foto zeigt für mich mindestens einen deutlichen T6/F3-Schaden, die frei stehende Buschreihe in der rechten Bildhälfte wurde völlig zerfetzt:
https://sturmjagd.files.wordpress.com/2 ... _06621.jpg
Wie seht Ihr das?
Viele Grüße, Thomas Sävert
Sieht schon ziemlich heftig aus. Bin kein Forstexperte, aber ich sehe das ähnlich wie du. Das Buschwerk sieht jung und "im Saft" aus. Entweder ist da zusätzlich zum Sturm was Schweres drübergestreift (z.b. Bäume) oder der Tornado selbst hat hier eine unglaubliche Kraft (im Bereich F3) entwickelt. Ich fände es hilfreich, wenn genau von dieser Stelle und Umgebung noch mehr Bilder besorgt werden könnten.
Gruss,
Chris
Zuletzt geändert von Severestorms am Do 28. Mai 2015, 15:32, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Tornado Südschwarzwald 13.05.2015
Sali zäme
Analyse der Reflektivität (dBZ) von Radarbildern im Zeitraum 20:45Uhr bis 22:15Uhr
Als Grundlage dienten:
- Google Maps Luftbild als Hintergrund 10km Auflösung
http://www.google.ch/maps/@47.8294718,8 ... a=!3m1!1e3
- Diverse Bestandesaufnahmen der Zugbahn des Tornados aus diesem Thread.
- Radar HD Bilder von kachelmannwetter.com
http://kachelmannwetter.com/de/regenrad ... /waldshut/
Zuerst erstellte ich ein 10km aufgelöstes Googlemaps-Luftbild und blendete den vermuteten Tornadoverlauf mit + Zeichen ein.
Anhand der Radarbilder und den gemeldeten Beobachtungen konnte ich den zeitlichen Ablauf rekonstruieren und bestimmen.
Unter dem Tornadotrack ist die vergangene Zeit in Minuten nach 21:00Uhr MESZ eingetragen. Das schwarze + zeigt den jeweiligen Zeitpunkt, wo das entsprechende Radarbild überblendet wird.
Zusätzlich ist zur Orientierung der Standort des Feldbergradars mit einem Stern markiert.
Das Grundlayout ohne Radarbilder sieht so aus:
Um 21.00Uhr und 21:05Uhr bewegt sich die Superzelle knapp nördlich
vom Münstertal her auf den Feldberg zu:
Um 21.10Uhr zieht die Zelle relativ Nahe am Feldberg-Radar vorbei.
Schön zu sehen ist auch der tote Winkel in Richtung Südosten,
wo ein Gebäude dem Feldberg-Radar im Weg steht und dem Radarstrahl die Sicht nimmt.
Es ist anzunehmen, dass durch den nahen Vorbeizug die Messresultate
des Feldberg-Radars auch etwas abgeschwächt wurden.
Das Bild um 21:15Uhr zeigt noch keine Besonderheiten:
Aber mit zunehmender Entfernung der Superzelle vom Radar wurden die Resultate besser,
und es kann im Bild um 21:20Uhr ein interessante Detail beobachtet werden:
Südlich von Lenzkirch ist ein V-förmiger Bereich mit niederer Reflektivität zu erkennen. (Grün, <35dBZ).
Genau an dieser Stelle unter dem V verläuft unsere Tornadozugbahn. Zufall?
Auch in den folgenen 3 Bildern von 21:25 bis 21:35Uhr ist dieser Bereich
mit niederer Reflektivität gut zu erkennen und ein Indiz für das vorhandensein unseres Tornados.
In den Bildern von 21:40Uhr und 21.45Uhr kann diese Struktur nicht mehr beobachtet werden.
Wobei zum einen die Entfernung zum Feldberg-Radar nun immer grösser, und die Messungen ungenauer,
und zum anderen sich der Vortex der Superzelle nun langsam beginnt aufzulösen.
Abschliessend kann der Tornado anhand der Radarbilder zeitlich zu folgenden Regionen zugeordnet werden:
21:20Uhr - Lenzkirch
21:25Uhr - Glashütte (Grosse breite Schneise)
21:30Uhr - Bonndorf
21:35Uhr - Dillendorf
21:40Uhr - Lausheim
21:45Uhr - Fützen
Die Animation der Bildauswertung kann unter folgendem Link abgerufen werden:
http://www.kaikowetter.ch/Sturmarchiv/R ... fercam.php
Wie schon früher mit den Blitzdaten von metradar habe ich auch mit den Blitzdaten von Kachelmann. eine Animation erstellt:
http://www.kaikowetter.ch/Sturmarchiv/R ... rblitz.php
Wie schon früher festgestellt, ist auch mit diesen Daten nach der Feldbergpassage ein Sprung der Blitzaktivität nach Norden in die Region Titisee erkennbar.
Weiter Analysen, insbesondere die genaue Auswertung der Doppler-Scans des Feldbergradars, bieten die Möglichkeit für weitere Erkenntnisse für die Tornadoforschung, und die Bestätigung meiner Annahmen und Ausführungen.
Grüsse Kaiko
Analyse der Reflektivität (dBZ) von Radarbildern im Zeitraum 20:45Uhr bis 22:15Uhr
Als Grundlage dienten:
- Google Maps Luftbild als Hintergrund 10km Auflösung
http://www.google.ch/maps/@47.8294718,8 ... a=!3m1!1e3
- Diverse Bestandesaufnahmen der Zugbahn des Tornados aus diesem Thread.
- Radar HD Bilder von kachelmannwetter.com
http://kachelmannwetter.com/de/regenrad ... /waldshut/
Zuerst erstellte ich ein 10km aufgelöstes Googlemaps-Luftbild und blendete den vermuteten Tornadoverlauf mit + Zeichen ein.
Anhand der Radarbilder und den gemeldeten Beobachtungen konnte ich den zeitlichen Ablauf rekonstruieren und bestimmen.
Unter dem Tornadotrack ist die vergangene Zeit in Minuten nach 21:00Uhr MESZ eingetragen. Das schwarze + zeigt den jeweiligen Zeitpunkt, wo das entsprechende Radarbild überblendet wird.
Zusätzlich ist zur Orientierung der Standort des Feldbergradars mit einem Stern markiert.
Das Grundlayout ohne Radarbilder sieht so aus:
Um 21.00Uhr und 21:05Uhr bewegt sich die Superzelle knapp nördlich
vom Münstertal her auf den Feldberg zu:
Um 21.10Uhr zieht die Zelle relativ Nahe am Feldberg-Radar vorbei.
Schön zu sehen ist auch der tote Winkel in Richtung Südosten,
wo ein Gebäude dem Feldberg-Radar im Weg steht und dem Radarstrahl die Sicht nimmt.
Es ist anzunehmen, dass durch den nahen Vorbeizug die Messresultate
des Feldberg-Radars auch etwas abgeschwächt wurden.
Das Bild um 21:15Uhr zeigt noch keine Besonderheiten:
Aber mit zunehmender Entfernung der Superzelle vom Radar wurden die Resultate besser,
und es kann im Bild um 21:20Uhr ein interessante Detail beobachtet werden:
Südlich von Lenzkirch ist ein V-förmiger Bereich mit niederer Reflektivität zu erkennen. (Grün, <35dBZ).
Genau an dieser Stelle unter dem V verläuft unsere Tornadozugbahn. Zufall?
Auch in den folgenen 3 Bildern von 21:25 bis 21:35Uhr ist dieser Bereich
mit niederer Reflektivität gut zu erkennen und ein Indiz für das vorhandensein unseres Tornados.
In den Bildern von 21:40Uhr und 21.45Uhr kann diese Struktur nicht mehr beobachtet werden.
Wobei zum einen die Entfernung zum Feldberg-Radar nun immer grösser, und die Messungen ungenauer,
und zum anderen sich der Vortex der Superzelle nun langsam beginnt aufzulösen.
Abschliessend kann der Tornado anhand der Radarbilder zeitlich zu folgenden Regionen zugeordnet werden:
21:20Uhr - Lenzkirch
21:25Uhr - Glashütte (Grosse breite Schneise)
21:30Uhr - Bonndorf
21:35Uhr - Dillendorf
21:40Uhr - Lausheim
21:45Uhr - Fützen
Die Animation der Bildauswertung kann unter folgendem Link abgerufen werden:
http://www.kaikowetter.ch/Sturmarchiv/R ... fercam.php
Wie schon früher mit den Blitzdaten von metradar habe ich auch mit den Blitzdaten von Kachelmann. eine Animation erstellt:
http://www.kaikowetter.ch/Sturmarchiv/R ... rblitz.php
Wie schon früher festgestellt, ist auch mit diesen Daten nach der Feldbergpassage ein Sprung der Blitzaktivität nach Norden in die Region Titisee erkennbar.
Weiter Analysen, insbesondere die genaue Auswertung der Doppler-Scans des Feldbergradars, bieten die Möglichkeit für weitere Erkenntnisse für die Tornadoforschung, und die Bestätigung meiner Annahmen und Ausführungen.
Grüsse Kaiko
Zuletzt geändert von Kaiko (Döttingen) am Mi 27. Mai 2015, 21:14, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Tornado Südschwarzwald 13.05.2015
@Kaiko: Schöne Animation! Ich habe mal bei Skywarn bzw. beim DWD bezüglich der Verwendung eines speziellen Radarbilds angefragt, auf dem die Superzelle und der Tornado m.M. nach recht schön zu sehen ist. Mal sehen ob das klar geht.
@Thomas/Chris:
Weitere Bilder dieser Stelle (auch aus der Luft) gibts ja hier zu sehen:
https://sturmjagd.wordpress.com/2015/05 ... -13-05-15/
Ein spezielles Luftbild von o.g. Stelle habe ich mal etwas bearbeitet (Tornado zog von unten nach oben im Bild). Interessant ist die weite Verfrachtung von halben Bäumen (man beachte die Relationen) in Blau, die Ausrichtung des kleinen Tals sowie die massiven Schäden auch an den Feldern, welche quasi komplett "umgegraben" worden sind. Nicht verwunderlich, dass es auch den Strommasten gelegt hat, der genau auf dieser Linie steht. Das kleine Tal könnte durch Kanalisationseffekte durchaus einen weiteren "Kick" gegeben haben.
Außerdem sind auch abseits der bewaldeten Flächen die Spuren des Tornados schön zu sehen.
LG, Ben
@Thomas/Chris:
Weitere Bilder dieser Stelle (auch aus der Luft) gibts ja hier zu sehen:
https://sturmjagd.wordpress.com/2015/05 ... -13-05-15/
Ein spezielles Luftbild von o.g. Stelle habe ich mal etwas bearbeitet (Tornado zog von unten nach oben im Bild). Interessant ist die weite Verfrachtung von halben Bäumen (man beachte die Relationen) in Blau, die Ausrichtung des kleinen Tals sowie die massiven Schäden auch an den Feldern, welche quasi komplett "umgegraben" worden sind. Nicht verwunderlich, dass es auch den Strommasten gelegt hat, der genau auf dieser Linie steht. Das kleine Tal könnte durch Kanalisationseffekte durchaus einen weiteren "Kick" gegeben haben.
Außerdem sind auch abseits der bewaldeten Flächen die Spuren des Tornados schön zu sehen.
LG, Ben
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Wetterfotografie in Süddeutschland
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- Cyrill
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Re: Tornado Südschwarzwald 13.05.2015
Hallo MarcoMarco (Hemishofen) hat geschrieben:
@ Cyrill: sehr spannender input zum orographic influence, den ich noch lange nicht verdaut habe. Mir fehlt dabei noch die Betrachtung der Drehimpulserhaltung, wie sie durch die vorticity-Gleichung beschrieben wird: Stichwort "stretching" wenn der Wirbel lokal einen Abhang hinuntersaust ...
Danke . Nun, ich werde mich mit der Sache noch weiter befassen, wenn ich alle Fotos und Informationen mal zusammen habe. Die Parabel-Bewegung meinte ich natürlich im Zusammenhang mit Kegelschnitten...
@ Kaiko (Döttingen)
Super Recherche. Danke. Ich habe etwas wenig Zeit vertieft darauf einzugehen, werde dies aber bei Gelegenheit nachholen. Auf relativ frühen WRF-ARW 500 hPa-Bodendruckkarten hat man das in der Nordwestschweiz entstehende Bodentief bereits sehen können. Etwas später hat Chris explizit auf das Gewittertief hingewiesen. Die Burgundische Pforte wird bei dieser Anströmung auch ein "Wörtchen" mitgeredet haben. Aber sieh doch mal bei den Veraflex-Analyse-Daten zunächst das erwähnte Bodentief (1007 hPa)....
....und danach das "Näsli" über der Feldbergregion bei der 1008 hPa Isolinie an. Spannend! Vor allem der Verlauf des Druckgradienten in Richtung Randen.
Beim "Näsli" um 19 z Drucktendenz Null; im Umkreis fallend.....inkl. Bodenkonvergenz (10 m-Wind)
Quelle: http://www.univie.ac.at/amk/veraflex/te ... Index.html
Muss leider weg und melde mich dann wieder. Hoffe Du kannst damit etwas anfangen.
Gruss Cyrill
Zuletzt geändert von Cyrill am Do 28. Mai 2015, 16:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tornado Südschwarzwald 13.05.2015
Hallo zusammen
ich habe inzwischen noch ein wenig an den Recherchen und der Analyse des Tornados im Südschwarzwald gearbeitet. Hier ein Kurzbericht über den Tornado bei Bonndorf (im XWT-Blog):
http://xtremeweather-tours.ch/blog/2015 ... 3-05-2015/
Zudem: "Gewitter- und Tornadovorhersage für den 13.05.2015, ein Resümee, Teil 01":
http://xtremeweather-tours.ch/blog/2015 ... 3-05-2015/
Aus den inzwischen immensen Informations- und Datenmengen zu diesem Ereignis, habe ich versucht das Wesentliche bezüglich Vorhersage und Verlauf der Gewitter in einem ersten Teil eines Berichts zu fassen. Es gibt voraussichtlich noch einen Teil 02 und 03. Teil 03 wird die Analyse des gesamten Tornadotracks beinhalten, unterstützt von Bildern von einem Erkundungsflug, von einer Drohne und von Fotografien vor Ort im Gelände, wo sichtbare Schäden dem Ereignis zugeordnet werden können. Möglicherweise wird dieser Teil noch vor Teil 02 erscheinen.
Hier einmal vorweg den gesamten 42,2 km langen Pfad von der Feldberger Passhöhe im Bereich der Skilifte Zeller 1 & 2, bis zum Beginn des Waldes, hinter dem Buchhof bei Fützen.
Viel Spass beim Lesen....
Gruss Cyrill
ich habe inzwischen noch ein wenig an den Recherchen und der Analyse des Tornados im Südschwarzwald gearbeitet. Hier ein Kurzbericht über den Tornado bei Bonndorf (im XWT-Blog):
http://xtremeweather-tours.ch/blog/2015 ... 3-05-2015/
Zudem: "Gewitter- und Tornadovorhersage für den 13.05.2015, ein Resümee, Teil 01":
http://xtremeweather-tours.ch/blog/2015 ... 3-05-2015/
Aus den inzwischen immensen Informations- und Datenmengen zu diesem Ereignis, habe ich versucht das Wesentliche bezüglich Vorhersage und Verlauf der Gewitter in einem ersten Teil eines Berichts zu fassen. Es gibt voraussichtlich noch einen Teil 02 und 03. Teil 03 wird die Analyse des gesamten Tornadotracks beinhalten, unterstützt von Bildern von einem Erkundungsflug, von einer Drohne und von Fotografien vor Ort im Gelände, wo sichtbare Schäden dem Ereignis zugeordnet werden können. Möglicherweise wird dieser Teil noch vor Teil 02 erscheinen.
Hier einmal vorweg den gesamten 42,2 km langen Pfad von der Feldberger Passhöhe im Bereich der Skilifte Zeller 1 & 2, bis zum Beginn des Waldes, hinter dem Buchhof bei Fützen.
Viel Spass beim Lesen....
Gruss Cyrill
- Willi
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Re: Tornado Südschwarzwald 13.05.2015
@Cyrill, super Berichte, intensiv recherchiert, toll!
Gruss Willi
Gruss Willi
Gruss Willi
Immer da wenn's wettert
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Re: Tornado Südschwarzwald 13.05.2015
Guten Tag allerseits,
dies ist zwar mein erster Beitrag hier, ich lese aber seit längerem still mit. Vielen Dank an dieser Stelle für all die engagierten Beiträge!
Ich würde gerne anregen, dass Personen mit Kenntnis dieses Ereignisses einen Wikipedia-Artikel "Tornado im Südschwarzwald" o.ä. erstellen, damit weite Kreise von dieser umfangreichen Aufarbeitung profitieren können. Zumindest denke ich, dass noch niemand einen solchen Artikel begonnen hat: gefunden habe ich noch nichts entsprechendes.
Natürlich wäre nur Copyright-freies Bildmaterial einstellbar, aber auf die detaillierteren Websites kann man ja entsprechend verweisen.
Beispiele von anderen dort mehr oder weniger umfangreich dokumentierten Tornado-Ereignissen sind:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tornado_% ... _Pforzheim (1968),
https://de.wikipedia.org/wiki/Tornado_am_Pfingstmontag (Dresden 2010)
sowie der erst kürzlich in diesem Forum kommentierte
https://de.wikipedia.org/wiki/Tornado_in_B%C3%BCtzow (2015)
Liebe Grüsse,
Herbert
dies ist zwar mein erster Beitrag hier, ich lese aber seit längerem still mit. Vielen Dank an dieser Stelle für all die engagierten Beiträge!
Ich würde gerne anregen, dass Personen mit Kenntnis dieses Ereignisses einen Wikipedia-Artikel "Tornado im Südschwarzwald" o.ä. erstellen, damit weite Kreise von dieser umfangreichen Aufarbeitung profitieren können. Zumindest denke ich, dass noch niemand einen solchen Artikel begonnen hat: gefunden habe ich noch nichts entsprechendes.
Natürlich wäre nur Copyright-freies Bildmaterial einstellbar, aber auf die detaillierteren Websites kann man ja entsprechend verweisen.
Beispiele von anderen dort mehr oder weniger umfangreich dokumentierten Tornado-Ereignissen sind:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tornado_% ... _Pforzheim (1968),
https://de.wikipedia.org/wiki/Tornado_am_Pfingstmontag (Dresden 2010)
sowie der erst kürzlich in diesem Forum kommentierte
https://de.wikipedia.org/wiki/Tornado_in_B%C3%BCtzow (2015)
Liebe Grüsse,
Herbert
Zuletzt geändert von Torro am Do 4. Jun 2015, 09:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tornado Südschwarzwald 13.05.2015
Besser spät als nie noch mein Senf zu den Schäden zwischen Münstertal und Schauinsland an der (zumindest unter Zweiradfreunden) bekannten Stohrenstraße. Zur Orientierung (auf Googlemaps nach "K4957" suchen und ihr landet direkt an der Stelle) eine kleine Karte für den groben Überblick:
maps.google.de
Die sehr eng abgegrenzte und kleinräumige Schneise hat in etwa 100m Breite (West-Ost) und 200m Länge (Süd-Nord). Die Fallrichtung der Bäume war größtenteils Nordwest-Nord und damit ziemlich konträr zur OSOlichen Zugrichtung der Zelle. Die Fallrichtung der Bäume ist teilweise aber mit Vorsicht zu genießen, da es sich um einen stellenweise sehr steilen Hang handelt und ich erst am 17.05., sprich vier Tage später vor Ort war. Von der Feuerwehr Münstertal habe ich vier Bilder erhalten (aber keine Rückmeldung, ob ich sie hier zeigen darf), laut denen die Feuerwehr vor allem entlang der noch gesperrten Straße bereits fleißig aufgeräumt hatte. Bei den nur vereinzelten, entwurzelten Bäumen westlich der Stohrenstraße habe ich die Fallrichtung eingezeichnet:
maps.google.de
Kleiner Rundgang entlang der Schneise, vorerst die Stohrenstr. aus Süden bzw. Westen kommend nach Norden. Blick auf den Südrand, Blickrichtung Ost:
In der Kurve stehend, Blick in Richtung NO auf die Hauptschneise östlich der Stohrenstr.:
Kleines Pano auf den chaotischen Südrand der Schneise, wo es scheinbar auch einige Laubbäume und Büsche erwischt hat oder so von der Feuerwehr hinterlassen wurde:
Blick wieder Richtung Nordost, einige weit oben gekappte Bäume am Süd(ost)rand:
Einige Meter weiter die Straße hoch wurden die Bäume teils auf deutlich geringerer Höhe gekappt, Blickrichtung NO bzw. ONO:
Auf der anderen Seite der Straße sind auch die ersten entwurzelten Bäume zu erkennen. Die leicht konvergente Fallrichtung fällt auf, könnte aber bei den beiden Bäumen rechts im Bild am gemeinsamen Wurzelteller am Bachbett (viele Steine, eher lose?) liegen. Blickrichtung NW:
Nochmal ein Blick zurück auf den Südrand, im Hintergrund rechts die weiter oben gekappten Bäume, mittig und links deutlich niedrigere Stümpfe. Blickrichtung Süd:
Blickrichtung SO:
Auf der anderen Seite der Straße hat es den nächsten Baum erwischt, auch hier sieht der Wurzelteller direkt am Bachbett sehr lose aus. Blickrichtung NNW:
Hinter der leichten S-Kurve der Stohrenstr. hören die Schäden noch deutlich vor der Spitzkehre auf. Blick zurück in Richtung Süden:
Blick in Richtung ~SO am (Nord-)Ostrand der Schneise, hauptsächlich wurden Nadelbäume entwurzelt oder gekappt, aber auch hier wurden die Laubbäume zumindest in Mitleidenschaft gezogen:
Auf der Westseite der Straße hat es auch hier im Bereich des Bachbetts den ein oder anderen "Flachwurzler" erwischt:
Auf einem Wanderweg am Nordrand der Schneise mit Blick in südliche Richtung auf die S-Kurve:
Blick in Richtung SW am Nordrand:
Ich bin dann den oberhalb parallel verlaufenden "Sittnerbergweg" (s.Karte) abgelaufen, um zu sehen ob auch weiter in Zugrichtung der Zelle (OSO) oder in der Verlängerung der Schneise nach Süden/Norden weitere Schäden aufgetreten sind. Den einzigen Schaden konnte ich am Ostrand der Schneise (an der Beule) entdecken:
Einen wirklich guten Blick von oben auf die Schneise war fast nicht möglich, hier noch der "beste" Versuch direkt nördlich der Stelle:
Noch schlimmer war der Versuch am oder auf dem gegenüber liegenden Hang freie Sicht auf die Schneise zu erhalten. Hier die brauchbarsten Versuche, der Vollständigkeit halber und nur verlinkt:
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... erland.jpg
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... erland.jpg
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... erland.jpg
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... erland.jpg
Noch ein paar unsortierte und unkommentierte Zoombilder auf einzelne Schäden/Bereiche innerhalb der "Hauptschneise" auf der Ostseite der Stohrenstr.:
Werde nochmal versuchen über die Feuerwehr Münstertal weitere Bilder zu erhalten - falls es denn welche gibt. Oder zumindest die Freigabe, dass ich die vier Bilder posten darf. Wobei nur ein Bild wirklich interessant ist, da es die Straße zeigt. Die anderen zeigen praktisch die gleichen Schäden wie die Bilder, die ich vier Tage nach Ereignis machen konnte.
Kann das ganze nicht wirklich einordnen, vor allem die zur Zugbahn der Zelle konträre Anordnung der Schneise und Fallrichtung (vornehmlich Süd->Nord)? Aufgrund des steilen Geländes ist wohl auch eine Art "special" (Rotorwinde oder auch ein Tornado, der aufgrund des Reliefs die Verbindung zur Mutterwolke verloren hat und noch den Hang heruntersaust?) im Bereich des möglichen. Der Fall ist wohl nicht ganz so trivial, wegen der relativ einheitlichen Fallrichtung würde ich dennoch eher in Richtung Fallböen tippen. Wobei mich die Süd->Nord Anordnung nach wie vor stutzig macht und sich wohl am ehesten mit der Hanglage erklären lässt? Irgendwie passt das nicht, was meint ihr?
edit: Das schlüssigste ist meiner Meinung nach ein down- bzw. (wet) microburst am gut ausgeprägten RFD, der bis zum Münstertal vllt. komplett um die Wallcloud herumgeschwenkt und damit schon teilweise auf Nordkurs war?
Grüße
maps.google.de
Die sehr eng abgegrenzte und kleinräumige Schneise hat in etwa 100m Breite (West-Ost) und 200m Länge (Süd-Nord). Die Fallrichtung der Bäume war größtenteils Nordwest-Nord und damit ziemlich konträr zur OSOlichen Zugrichtung der Zelle. Die Fallrichtung der Bäume ist teilweise aber mit Vorsicht zu genießen, da es sich um einen stellenweise sehr steilen Hang handelt und ich erst am 17.05., sprich vier Tage später vor Ort war. Von der Feuerwehr Münstertal habe ich vier Bilder erhalten (aber keine Rückmeldung, ob ich sie hier zeigen darf), laut denen die Feuerwehr vor allem entlang der noch gesperrten Straße bereits fleißig aufgeräumt hatte. Bei den nur vereinzelten, entwurzelten Bäumen westlich der Stohrenstraße habe ich die Fallrichtung eingezeichnet:
maps.google.de
Kleiner Rundgang entlang der Schneise, vorerst die Stohrenstr. aus Süden bzw. Westen kommend nach Norden. Blick auf den Südrand, Blickrichtung Ost:
In der Kurve stehend, Blick in Richtung NO auf die Hauptschneise östlich der Stohrenstr.:
Kleines Pano auf den chaotischen Südrand der Schneise, wo es scheinbar auch einige Laubbäume und Büsche erwischt hat oder so von der Feuerwehr hinterlassen wurde:
Blick wieder Richtung Nordost, einige weit oben gekappte Bäume am Süd(ost)rand:
Einige Meter weiter die Straße hoch wurden die Bäume teils auf deutlich geringerer Höhe gekappt, Blickrichtung NO bzw. ONO:
Auf der anderen Seite der Straße sind auch die ersten entwurzelten Bäume zu erkennen. Die leicht konvergente Fallrichtung fällt auf, könnte aber bei den beiden Bäumen rechts im Bild am gemeinsamen Wurzelteller am Bachbett (viele Steine, eher lose?) liegen. Blickrichtung NW:
Nochmal ein Blick zurück auf den Südrand, im Hintergrund rechts die weiter oben gekappten Bäume, mittig und links deutlich niedrigere Stümpfe. Blickrichtung Süd:
Blickrichtung SO:
Auf der anderen Seite der Straße hat es den nächsten Baum erwischt, auch hier sieht der Wurzelteller direkt am Bachbett sehr lose aus. Blickrichtung NNW:
Hinter der leichten S-Kurve der Stohrenstr. hören die Schäden noch deutlich vor der Spitzkehre auf. Blick zurück in Richtung Süden:
Blick in Richtung ~SO am (Nord-)Ostrand der Schneise, hauptsächlich wurden Nadelbäume entwurzelt oder gekappt, aber auch hier wurden die Laubbäume zumindest in Mitleidenschaft gezogen:
Auf der Westseite der Straße hat es auch hier im Bereich des Bachbetts den ein oder anderen "Flachwurzler" erwischt:
Auf einem Wanderweg am Nordrand der Schneise mit Blick in südliche Richtung auf die S-Kurve:
Blick in Richtung SW am Nordrand:
Ich bin dann den oberhalb parallel verlaufenden "Sittnerbergweg" (s.Karte) abgelaufen, um zu sehen ob auch weiter in Zugrichtung der Zelle (OSO) oder in der Verlängerung der Schneise nach Süden/Norden weitere Schäden aufgetreten sind. Den einzigen Schaden konnte ich am Ostrand der Schneise (an der Beule) entdecken:
Einen wirklich guten Blick von oben auf die Schneise war fast nicht möglich, hier noch der "beste" Versuch direkt nördlich der Stelle:
Noch schlimmer war der Versuch am oder auf dem gegenüber liegenden Hang freie Sicht auf die Schneise zu erhalten. Hier die brauchbarsten Versuche, der Vollständigkeit halber und nur verlinkt:
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... erland.jpg
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... erland.jpg
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... erland.jpg
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... erland.jpg
Noch ein paar unsortierte und unkommentierte Zoombilder auf einzelne Schäden/Bereiche innerhalb der "Hauptschneise" auf der Ostseite der Stohrenstr.:
Werde nochmal versuchen über die Feuerwehr Münstertal weitere Bilder zu erhalten - falls es denn welche gibt. Oder zumindest die Freigabe, dass ich die vier Bilder posten darf. Wobei nur ein Bild wirklich interessant ist, da es die Straße zeigt. Die anderen zeigen praktisch die gleichen Schäden wie die Bilder, die ich vier Tage nach Ereignis machen konnte.
Kann das ganze nicht wirklich einordnen, vor allem die zur Zugbahn der Zelle konträre Anordnung der Schneise und Fallrichtung (vornehmlich Süd->Nord)? Aufgrund des steilen Geländes ist wohl auch eine Art "special" (Rotorwinde oder auch ein Tornado, der aufgrund des Reliefs die Verbindung zur Mutterwolke verloren hat und noch den Hang heruntersaust?) im Bereich des möglichen. Der Fall ist wohl nicht ganz so trivial, wegen der relativ einheitlichen Fallrichtung würde ich dennoch eher in Richtung Fallböen tippen. Wobei mich die Süd->Nord Anordnung nach wie vor stutzig macht und sich wohl am ehesten mit der Hanglage erklären lässt? Irgendwie passt das nicht, was meint ihr?
edit: Das schlüssigste ist meiner Meinung nach ein down- bzw. (wet) microburst am gut ausgeprägten RFD, der bis zum Münstertal vllt. komplett um die Wallcloud herumgeschwenkt und damit schon teilweise auf Nordkurs war?
Grüße
Zuletzt geändert von Badnerland am So 7. Jun 2015, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.
meist rund um Freiburg oder der Umgebung (Oberrheingraben, Schwarzwald, Dreiländereck) unterwegs
- Federwolke
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Re: Tornado Südschwarzwald 13.05.2015
Mal eine andere Sichtweise auf das Ereignis, aus dem Blickwinkel der Natur:
http://www.badische-zeitung.de/oberried ... 53286.html
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Grüsslis
Fabienne (Muri bei Bern, 560 m)
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