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Starkniederschläge 08. bis 14.07.2014

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
Bulilu
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Re: Starkniederschläge 08. bis 14.07.2014

Beitrag von Bulilu »

Christian Schlieren hat geschrieben:Hoi zäme

Hier mein Video aus Dietwil.

https://www.youtube.com/watch?v=R_yTiNs ... e=youtu.be

Grüsse
Eindrückliches Video!
Bei Minute 2:48 Hintergrundmusik von Grönemeyer "nach der Ebbe kommt die Flut". Total passende Musik, da mit Auto in die überflutete rechte Strassenseite reingefahren und dabei eine schöne Wasserfontäne erzeugt. ;)

Simon 8542
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Re: Starkniederschläge 08. bis 14.07.2014

Beitrag von Simon 8542 »

"Im TOP-Sendegebiet mussten die Einsatzkräfte verschiedentlich wegen überfluteten Kellern und Strassen ausrücken. Am meisten Niederschlag im Sendegebiet wurde gemäss Meteonews mit rund 77 mm pro Quadratmeter in Wiesendangen ZH gemessen." toponline.ch

Innert welcher Zeit? Egal, der allergrösste Teil fiel eh zwischen 22 Uhr und 2 Uhr. Kein Wunder kommt der Dorfbach so.

Übrigens die Töss in Neftenbach knapp am HQ30 vorbeigeschrammt. Und wenn man bedenkt, dass sich der Niederschlag hauptsächlich auf das Eulacheinzugsgebiet und nicht das Tösstal konzentriert hat...


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Federwolke
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Re: Starkniederschläge 08. bis 14.07.2014

Beitrag von Federwolke »

http://www.bernerzeitung.ch/region/bern ... y/30322526

http://www.bernerzeitung.ch/panorama/ve ... y/24149738

Aber laut MeteoSchweiz "keine oder geringe Gefahr" :neinei:
Interessanterweise wurden im Westen die Voralpen bewarnt, die weniger Niederschlag erhielten als die höhere Hügelzone des Mittellands. Eine Glanzleistung wenn man bedenkt, dass die Warnung nach dem Ereignis erfolgte (um 22:45 war das Gröbste nämlich vorbei).

Edit: Leider auch ein Todesopfer :(
http://www.bernerzeitung.ch/region/kant ... y/23482025
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/ ... n-22086027
Zuletzt geändert von Federwolke am So 13. Jul 2014, 11:30, insgesamt 2-mal geändert.

Trimbacher
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Re: Starkniederschläge 08. bis 14.07.2014

Beitrag von Trimbacher »

Da müsst Ihr in meiner Abwesenheit 1990-2011 aber verwöhnt worden sein, wenn die paar Tage mit Regen so einen Aufruhr verursachen. Wenn man "Neuzeit" mit 21 Jahrhhundert gleichsetzt kommt es vielleicht hin, aber als "Kind der Siebziger" kann ich darüber nur lachen. Die 5 Tage, wo es hier im unteren Kanton Solothurn geregnet hat waren eher dazu geeignet, wieder einen vernünftigen Farbton in die Wiesen zu bringen. Zudem sind die braunen Ränder beim Buchenlaub wieder weg, und die Kastanien weisen ebenfalls keine hässlichen Ränder an den Blättern auf. Dabei kamen 68 mm zusammen. Seit Freitagmorgen hat es hier nicht mehr geregnet, verglichen mit dem was man so aus den Voralpen hört ist das fast eine Dürre. Hier in Olten führt die Aare zwar viel Wasser, aber kein Hochwasser, weil halt weder Emme noch die Luzerner und Oberaargauer Bäche viel beisteuern. Aus dem Solothurner Jura kommt so gut wie kein Wasser in die Aare.
In den Siebzigerjahren waren solche Sommer eher die Regel, sonnenarm, kühl, so um die 20 Grad, mit ein paar eingestreuten schwülwarmen Tagen. Hitzetage waren damals eine grosse Seltenheit. Man vertröstete sich jeweils auf einen "schönen Herbst" der mit der Oltner Chilbi im zweiten Augustwochenende mittels vormittäglichem Bodennebel Einzug hielt. Der Anlass hiess ja auch "Herbstchilbi". Heute ist es an der Chilbi meistens hochsommerlich heiss. Damals konnte man sich jeweils gut auf diesen schönen Herbst verlassen; Mitte August-Anfang Oktober. Heutzutage würde ich eher den Frühling zum Wandern empfehlen als den Herbst, zumindest in der Region Olten, von den bisher 3 Herbsten waren genau 3 verregnet, oder der Hochnebel derart hoch, dass keine Sonne erreichbar war.
An Tagen wie gestern und heute ist eigentlich bestes Wanderwetter hier im Jura, keine Hitze und somit keine Bremsen, gute Sicht, üppige Vegetation und keine Menschenmassen um die Grillplätze - weil sich wegen dem Wetterbericht alle Welt in die Häuser verkriecht. Nächstes Wochenende solls ja schon wieder anders aussehen, zumindest wenn man den Mittelfristprognosen trauen will

Goldigoldi
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Re: Starkniederschläge 08. bis 14.07.2014

Beitrag von Goldigoldi »

Lieber Trimbacher

Das Wasser, das ihr in Olten nicht habt, lagert noch im Kanton Bern.
Seit Mitternacht Brienzersee unverändert, Thunersee trotz Stollen plus 4cm, Bielersee plus 14 cm.

In Bern steht die Aare seit halb fünf konstant bei rund 430m3/s, also deutlich über der Hochwassergrenze von, je nach Definition, 400 oder 405 m3/s.
Dank dem total abwesenden Schwemmholz passiert nicht viel.

Das gesagt:
Wo finde ich vernünftige Niederschlagsprognosen?
Cosmo hat fast nur Schauer in den Voralpen drin, GFS hat Intensivniederschläge im Jura drin, und bei uns fast trocken.
Was soll ich jetzt glauben?
Nur konsequentes Nowcasting?

Goldi
Zuletzt geändert von Goldigoldi am So 13. Jul 2014, 11:46, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Starkniederschläge 08. bis 14.07.2014

Beitrag von Kaiko (Döttingen) »

Anbei noch die Niederschlagsschwerpunkte >55mm
Bild
http://www.kaikowetter.ch/Statistik/201 ... _2014.html

Webcam Niedermuhlern gestern Abend:
Bild
http://www.solarpatrol.ch/

Noch ein Nachtrag. Die genaue Auswertung der Niederschlagsdaten der privaten Wetterstation Gundetswil
http://www.wetterstation-gundetswil.ch/ ergab, dass innert 6 Stunden ca. 93mm Niederschlag
in der Region Elgg bis Rickenbach gefallen sind!

Gruss Kaiko
Zuletzt geändert von Federwolke am So 13. Jul 2014, 21:29, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Karte + Nachtrag auf Wunsch des Autors aktualisiert
Mitbetreiber des Sturmarchivs Schweiz und Wetterforscher aus Leidenschaft: http://www.sturmarchiv.ch/

Matt (Thalwil)

Re: Starkniederschläge 08. bis 14.07.2014

Beitrag von Matt (Thalwil) »

Goldigoldi hat geschrieben:Cosmo hat fast nur Schauer in den Voralpen drin, GFS hat Intensivniederschläge im Jura drin, und bei uns fast trocken. Was soll ich jetzt glauben? Nur konsequentes Nowcasting?
@Goldi
Ja, Nowcasting. Bereits die NS-Verteilung für morgen steht noch auf wackligen Beinen.

Die Phase der leicht antizyklonalen Höhenströmung (und einhergehendem Absinken der Luftmassen) geht zu Ende. Es entsteht bis morgen Montag eine Troglage, auf deren Vorderseite leichte dynamische Hebung einsetzt. Zusammen mit der tageszeitlichen Erwärmung wird die Schauertätigkeit heute Nachmittag wieder deutlich zunehmen. Zwischendurch nimmt der Nord-Süd-Gradient des Luftdrucks zu, dann könnte es entlang der Voralpen durch Staueffekte auch mal länger regnen. Ansonsten sind durch die vorherrschende Windrichtung besonders west-exponierte Lagen betroffen. Die Zuggeschwindigkeit der Zellen ist höher als gestern Samstag, dennoch kann es punktuell (stationäres Regenerieren der Zellen durch lokale Effekte) ergiebig schütten.

Hier noch die Veränderung der Höhenströmung anhand der 300 hPa Karten:
Bild
Bild

Gruess, Matt


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Federwolke
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Re: Starkniederschläge 08. bis 14.07.2014

Beitrag von Federwolke »

Schauschau:

Bild
Quelle: http://www.hydrodaten.admin.ch/warnunge ... ml?lang=de

Aber es gibt eine gute Nachricht für alle, deren Keller unter Wasser stehen und für alle, die ihre Ferien mit Bergtouren oder gemütlich im Camping an einem See verbringen wollten (tztz, dass man Mitte Juli überhaupt solche Ansprüche stellen kann...): Im Solothurner Jura kann man wandern!
Zuletzt geändert von Federwolke am So 13. Jul 2014, 12:59, insgesamt 1-mal geändert.

Simon 8542
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Re: Starkniederschläge 08. bis 14.07.2014

Beitrag von Simon 8542 »

Federwolke hat geschrieben:Aber es gibt eine gute Nachricht für alle, deren Keller unter Wasser stehen und für alle, die ihre Ferien mit Bergtouren oder gemütlich im Camping an einem See verbringen wollten (tztz, dass man Mitte Juli überhaupt solche Ansprüche stellen kann...): Im Solothurner Jura kann man wandern!
Und wer sich nach Hitze sehnt, geht nach Frauenfeld: "Super Stimmung trotz drückender Hitze am Openair Frauenfeld" http://www.toponline.ch/thurgau/detail/ ... 001669985/ Ich weiss nicht, ob sich die nahe Thur für eine Abkühlung eignet momentan - zumal deren Wasser wahrscheinlich nicht viel weniger "heiss" ist als die Luft.

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Slep
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Re: Starkniederschläge 08. bis 14.07.2014

Beitrag von Slep »

Ich kann die Unwetterschäden in Wiesendangen nur bestätigen. Überall an der Hauptstrasse gab es viel Geröll, Holzstücke und andere Debris. Die Feuerwehr war immer noch in Einsatz.
Aber was mich mehr erstaunt hat, sind die enormen Überschwemmungen am Hegifeld weiter unten: Vielerorts ging der Bach über die Ufer, und ein Grossteil des Flugplatzes und ein Fussballfeld sind unter Wasser, wie ich noch nie gesehen. :!: Trotzdem geht die Modelflugschau weiter!
Gruss, Simon.
Zuletzt geändert von Slep am So 13. Jul 2014, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.
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