Wetterberichte für Hobbymeteorologen |
![]() | |||
Wettermeldungen Synop | Höhe | Berichte | |
Wetterkarten Eintragungen | Analysen | Vorhersagen | |
Satellitenbilder Infrarot | Sichtbar | |
|
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T ausgegeben am Sonntag, den 06.03.2005 um 20 UTC Markante Wettererscheinungen: Am Sonntagabend und in der Nacht zum Montag wahrscheinlich im Westen und Süden sowie in den östlichen Bundesländern zeitweise leichter bis mäßiger Schneefall. Im übrigen bis zum Dienstag bei nordwestlichen Strömung zwischen dem blockierenden Atlantikhoch und dem Tief über Osteuropa im Westen leichte Milderung. Weiterhin immer wieder etwas Niederschlag aus tiefer Schichtbewölkung, jedoch keine frontalen Niederschläge. Phase im Nordwesten zum Teil Regen, sonst Schnee. Am Mittwoch mit Kaltfrontdurchgang von Nordosten zunächst noch einmal etwas verstärkt Schneefälle, nachfolgend Zufuhr kälterer und trockener Luft. Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 12 UTC ------------------------------------------------------------- Aktuell ... herrscht in ganz Deutschland eine Nordströmung, die von dem kräftigen Tief über der Ukraine und dem atlantischen Hoch angetrieben wird. Der Satelliten-Loop zeigt deutlich, dass sich der Haupt-Aufgleitschirm des ukrainischen Tiefs östlich von uns nach Norden bewegt. Immerhin wird aber feuchte Luft um dieses Tief herum auch bis zu uns verfrachtet und leicht gehoben. Das führt zu Schneefällen, deren Intensität aber meist gering bleibt. Nur in Sachsen und Brandenburg kann es in den nächsten Stunden noch Neuschneemengen geben, die die Warnstufe "ocker" rechtfertigen. Ein relatives Absinkgebiet, teilweise gestützt durch Lee-Effekte der skandinavischen Gebirge sorgt vor allem im Norden Deutschlands für einen weitgehend wolkenarmen Himmel. Westlich schließt sich ein Schneefallgebiet ein, das im Laufe des Sonntags von der Nordsee zu den Beneluxländern gezogen ist und seinen Südkurs fortsetzt. Diagnostisch betrachtet handelt es sich um das Ergebnis von Warmluftadvektion, wobei jedoch eine fronthafte Struktur nicht nachweisbar ist und demzufolge auch nicht analysiert wurde. Die Modellinterpretation hat jedoch den Wetterablauf in diesem Bereich bisher gut beschrieben. Danach werden in den nächsten Stunden nur der Westen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gestreift, ohne dass signifikante Schneemengen zu erwarten wären. Montag ... Die Strömungskonfiguration ändert sich geringfügig dadurch, dass sich das Tief über Osteuropa nach Norden verlagert, wobei der Wind über Mitteleuropa mehr auf Nordwest dreht. Betrachtet man die Wetterinterpretation, so zeigt sich ein ähnliches Bild wie heute. Vom äußersten Norden reicht ein wolkenarmes und niederschlagsfreies Gebiet bis zu den Mittelgebirgen. Es wird umrandet von einem Bereich mit starker Bewölkung, wobei Maxima der Niederschlagstätigkeit im Osten und im Westen dargestellt werden. Das Maximum im Osten hängt weiterhin mit dem osteuropäischen Tief zusammen. Alle feinmaschigen Modelle sprechen jedoch dafür, dass die Neuschneemengen in diesem Bereich nur noch in der Größenordnung von 2 cm liegen werden. Schwerer zu erklären ist das Niederschlagsmaximum im Westen. Zeitweise wurde es in den Bodenvorhersagekarten an eine Warmfrontwelle gekoppelt; da es aber kaum verwertbare Strukturen im thermischen Feld gibt, wurde dieses Konzept inzwischen wieder verworfen. Nachweisbar ist jedoch wiederum WLA. Wahrscheinlich werden jeweils Pakete feuchter und milderer Luft von der Nordsee nach Süden geführt, was bereits ab den Morgenstunden zu Niederschlägen Anlass gibt. Die Modelle sagen im Westen dabei dann auch schon Regen vorher, in einer Übergangsphase auch Glatteisregen (Siehe dazu den folgenden Abschnitt) Etwas höhere Werte sind im Zusammenhang mit der beschriebenen Struktur in der Nacht zum Dienstag im Süden bzw. Südwesten möglich, wenn das Paket feuchter Luft auf den Schwarzwald bzw. die Alpen trifft. Dienstag ... Die Strömungskonfiguration entspricht der vom Montag. Es erfolgen keine Frontpassagen. Insgesamt weitet sich der bereich, in dem es dank schwacher WLA zu Niederschlägen geringer Intensität kommt etwas nach Osten aus. Unwahrscheinlich sind Niederschläge östlich der Elbe. Dort ermöglich leichtes Absinken auch wieder Wolkenauflockerungen. Ansonsten kommt es in einer feuchten und wolkenreichen Schicht, die kaum über 850 hPa hinaus reicht, immer wieder zu leichten Schneefällen. Für den Nordwesten signalisieren die Modelle mehr und mehr die flüssige Phase, was auch in Anbetracht des Einsickerns milderer Luft von der Nordsee nachvollziehbar ist. Mittwoch ... Während das osteuropäische Tief nahezu stationär bleibt, etabliert sich neben dem nordatlantischen Hoch eine zweite Hochzelle über Skandinavien. Zwischen beiden Systemen kommt eine nordöstliche Strömung in Gang. Es formiert sich eine neue Luftmassengrenze, die eine etwas mildere nordwestliche von einer wieder recht kalten nordöstlichen Strömung trennt. Diese Grenze wird am Mittwoch 12 UTC etwa vom Erzgebirge zum westlichen Niedersachsen verlaufen. Die frontale Querzirkulation lässt die Niederschlagstätigkeit präfrontal wieder aufleben, postfrontal setzt sich trocken-kalte Luft durch. Vor allem im Süden sind neuerlich Schneemengen von mehr als 5 cm möglich. Modellvergleich und -einschätzung ---------------------------------------------------------------- Die Niederschlagsprognosen der Modelle für die Nacht zum Montag sind ähnlich und geben keinen Anlass zur Diskussion. Bei der Prognose der Tiefsttemperaturen scheinen - vom Norden abgesehen - alle Verfahren zu tief zu liegen. Dafür spricht auch die Verifikation der vergangenen Nacht. Bei den am Montag im Westen zu erwartenden Niederschlägen sagt LM noch etwas höhere Summen vorher als GME. Eine vergleichende Wertung aller Ergebnisse spricht für Neuschneemengen von mehr als 1 cm aber weniger als 5 cm. Gefrierender Niederschlags ist zwar möglich, dürfte aber, da es zunächst schneit und tagsüber die Belagstemperaturen schon recht hoch sind, kein Problem sein. Bei der Prognose der Maximaltemperaturen liegen alle Modelle ähnlich. Für Dienstag ergeben sich kaum für uns relevante Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen. Für Mittwoch wird der Ablauf ähnlich prognostiziert; allerdings erfolgt der Vorstoß der kälteren Luft aus Nordosten z.B. nach GFS etwas langsamer. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Bernhard Anger -- |